Archiv-Kultur

CARMEN im Opernhaus

Opéra comique in drei Akten von Georges Bizet

Carmen von Georges Bizet (1838-1875) in der Sicht von Barrie Kosky gehörte zu den Höhepunkten der Spielzeit 2015/16. Kosky, der von 2012 bis 2022 Intendant und Chefregisseur der Komischen Oper Berlin war, ist dort seit Sommer 2022 nur noch in der zuletzt genannten Position sowie als freischaffender Regisseur tätig.
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Carmen-Szenefoto
Foto: Barbara Aumüller

Die Frankfurter Carmen ist in einer von Kosky, dem Dirigenten der Premierenserie Constantinos Carydis sowie dem Herausgeber der kritischen Ausgabe, Michael Rot, eigens erstellten Fassung zu erleben, die Elemente der „großen Oper“ mit denen des Varieté und der Revue im Geiste Offenbachs kombiniert und zudem mit atemberaubenden Tanzszenen anreichert. Die Inszenierung riss das Publikum förmlich von den Sitzen. Viele, die das populäre Werk gut zu kennen glaubten, sahen es plötzlich in völlig neuem Licht. Auch die Presse war begeistert, was sich nach der Premiere am 5. Juni 2016 in Kritiken mit Schlagworten wie „kultverdächtig“ (www.musik-heute.de), „brillant und böse“ (Der Tagesspiegel), „Weltklasseproduktion“ (Rhein-Zeitung) und „Höhepunkt der Saison“ (www.concerti.de) entlud.

Zum Inhalt: Der pflichtbewusste Sergeant Don José verliebt sich in die verführerische Carmen, Arbeiterin in einer Zigarettenfabrik. Ihr zuliebe desertiert er von der Armee und schließt sich – entgegen den Bitten seiner Jugendliebe Micaëla, mit ihr in sein Dorf zurückzukehren – einer Schmugglerbande an. Angewidert von seiner schon bald aufflammenden Eifersucht wendet sich Carmen dem Torero Escamillo zu und gibt dem verzweifelten José den Laufpass. Zutiefst gekränkt sucht dieser eine letzte Aussprache, doch von Carmens Beharren auf ihre Freiheit provoziert ersticht er die Geliebte.

Es handelt sich um die bereits fünfte Frankfurter Wiederaufnahme dieser Erfolgsproduktion, welche 2018/19 mit großem Publikumszuspruch auch leihweise am Royal Opera House Covent Garden in London zu sehen war. Die Musikalische Leitung übernimmt nun in Frankfurt Giuseppe Mentuccia. Der italienische Dirigent und Pianist war bereits an so renommierten Spielstätten wie der Metropolitan Opera oder der Wiener Staatsoper zu Gast. Von 2018 bis 2023 war Mentuccia musikalischer Assistent von Daniel Barenboim. Seit 2020 leitet und dirigiert er das von Daniel Barenboim und Edward Said ins Leben gerufene Barenboim-Said Akademie Orchestra und ist Mitglied im Boulez Ensemble. Als Gast erstmals mit dabei ist die aus Armenien stammende Mezzosopranistin Varduhi Abrahamyan. Die Partie der Carmen führte sie in der Vergangenheit u.a. an die Opernhäuser von München, Zürich, Paris (Bastille) und London sowie an die Metropolitan Opera in New York. An ihrer Seite singt Opernstudio-Mitglied Abraham Bretón den Don José. Zu den jüngsten Aufgaben des mexikanischen Tenors zählt der Graf von Gloria-Cassis in Offenbachs Die Banditen. Verkörperte sie in der Premierenserie noch die Partie der Frasquita, so singt nun zum ersten Mal in dieser Inszenierung Ensemblemitglied Kateryna Kasper die Micaëla, abwechselnd mit Nombulelo Yende aus dem Opernstudio. In der Partie des Escamillo alternieren Liam James Karai vom Opernstudio der Hamburgischen Staatsoper sowie die Ensemblemitglieder Kihwan Sim und Nicholas Brownlee, wobei Kihwan Sim bereits mit dieser Produktion vertraut ist.

Wiederaufnahme: Samstag, 2. März 2024, um 18 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 8., 17. (18 Uhr), 28. März, 1. (18 Uhr), 5., 13. April 2024
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr

Preise: € 16 bis 132 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf (069)21249494 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.