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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Campingvan: 10 Tipps für den Urlaubsspaß auf wenigen Quadratmetern

von Bernd Bauschmann

(12.08.2022) Urlaub und dennoch das Gefühl, in seinem Eigenheim zu sein. In einem Hotel oder Ferienhaus ist dies schwer zu verwirklichen, da die Möblierung nicht durch einen selbst vorgenommen werden kann, sondern stets vorhanden ist. Als gute Alternativen zu den konventionellen Übernachtungsmöglichkeiten, machen sich immer mehr Reisende die Flexibilität des eigenen Zimmers auf vier Rädern zu nutze. Da Wohnwagen und -mobile jedoch mit hohen Anschaffungskosten einhergehen und zudem Daheim einiges an Platz benötigen, stellt sich die Frage, ob kleinere Campingvans oder Campingbusse eine gleichwertige Alternative darstellen.

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Mit den folgenden Tipps soll die Entscheidungsfindung darüber einfacher gestaltet werden.

1. Wer darf Campingvans oder Campingbusse fahren?
Die Fahrzeuge dürfen von jeder Person, die einen gültigen PKW- Führerschein besitzt, gefahren werden. Die Führerscheinklasse "B" berechtigt für das Fahren von Fahrzeugen mit einem Maximalgewicht von 3.500 kg. Personen die ihren Führerschein vor dem 1.1.1999 erhalten haben, sind sogar berechtigt Fahrzeuge bis 7,49 t zu führen, weshalb für diese Personengruppe dies kein Kriterium darstellt.

Lediglich für das subjektive Empfinden sollten vor der großen Reise ein paar Übungsfahrten in verkehrsberuhigten Bereichen vorgenommen werden, um sich an die größeren Maße zu gewöhnen.

Zudem ist zu beachten, dass der Fahrer auf die Straßentauglichkeit des Fahrzeugs zu achten hat. Ein Campervan muss, wie jeder andere PKW ebenso versichert und angemeldet sein. Wer bei Letzterem Wert auf ein individuelles Nummernschild legt (zum Beispiel mit den Initialen oder dem Geburtsdatum), kann sich ein Wunschkennzeichen reservieren lassen.

Das lässt ich in wenigen Schritten umsetzen. Zunächst kann online überprüft werden, ob das Kennzeichen verfügbar ist. Daraufhin findet automatisch eine Reservierung statt. Schlussendlich werden die Nummernschilder geprägt und an Sie geliefert. Mit den neuen Kennzeichen am Campingvan kann die Fahrt losgehen.

2. Wie belade ich richtig?
Für die Reaktionsfähigkeit und den Spritverbrauch ist darauf zu achten, das Fahrzeug möglichst leicht zu halten. Das erreicht man, indem die Frischwassertanks vor Fahrtantritt nur so weit gefüllt werden, wie es für das Händewaschen und einige Toilettengänge nötig ist. Das Abwasser hingegen sollte gänzlich geleert werden. Dabei ist jedoch auf die ausgewiesenen Entwässerungsstellen für Grauwasser zu achten. Dieses darf nicht einfach am Stellplatz oder in der Natur entleert werden. Um den Fahrzeugschwerpunkt so tief wie möglich zu halten ist es zudem wichtig die schweren Gepäckstücke tief zu lagern und die leichten weiter oben. Dies trägt zu einer besseren Stabilität bei.

3. Platz effizient nutzen
Der Platz ist rar in einem Campervan. Somit ist es umso wichtiger, den vorhandenen Platz effizient zu nutzen. Am besten geht dies, durch ein durchdachtes Aufbewahrungssystem für sämtliche Gegenstände, damit eine Unordnung vermieden wird. Damit es jedoch nicht erst zur Unordnung kommen kann, sollte sämtliches Gepäck, welches nicht zwingend benötigt wird, aus dem Wageninneren entfernt werden. Zudem bietet es sich an, für unverzichtbare Alltagsgegenstände platzsparende Alternativen zu suchen. Handtücher sind durch platzsparende Hamamtücher zu ersetzen und von größeren Küchenutensilien sollte insgesamt Abstand genommen werden. Diverse weitere Gegenstände des täglichen Bedarfs sind zudem in einer Camping-Edition auf dem Markt, die besonders bei kleineren Campingvans oder Bussen von besonderer Praktikabilität geprägt sind.

4. Budgetregulierung
Die Anschaffungskosten sind zum Teil an das eigene Budget zu adaptieren. Neben dem Neukauf eines fertigen Campers können ebenso Gebrauchtfahrzeuge angeschafft werden, zudem können Vans zu einem Campingvan umgebaut werden. Der Neukauf stellt dabei die teuerste Variante dar, es gibt jedoch mittlerweile Exemplare für weniger als 40.000 EUR Neupreis, welche damit preislich vergleichbar mit einem Mittelklasse SUV sind.

Sollte die Wahl auf ein Gebrauchtfahrzeug fallen, sollten mögliche Schäden am Motor, Chassis, Getriebe oder den Bremsen abgeklärt, sowie der Kilometerstand und vorherige Reparaturen mit dem Verkäufer überprüft werden. Mit steigendem Fahrzeugalter erhöht sich selbstredend die Wahrscheinlichkeit für kleinere Schäden, die behoben werden müssen, weshalb es sich eignet, etwas Vorwissen und Erfahrung im Reparieren von Fahrzeugen zu besitzen. Die aufwendigste aber mit genügend Fantasie und Planung auch kostengünstigste Realisierung, ist ein Eigenumbau eines Basisfahrzeugs. Da hier jedoch die Endkosten stark von den eigenen Wünschen und dem verwendeten Material abhängig sind, lässt sich keine seriöse Aussage über den finalen Preis tätigen.

5. Reiseplanung
Man sollte sich den Vorteil zu Nutze machen, dass das Hotelzimmer stets bei einem ist. Für maximalen Komfort bietet sich daher speziell auf längeren Reisen Zwischenstopps an, um die Fahrstrapazen so gering wie möglich zu halten. Im Vorfeld können Überlegungen zu möglichen Rastplätzen gemacht werden, durch die Urlaubsreise stets offen für neue Umgebungseindrücke bleibt. Möglich ist dies auch durch bereits vorhandene, bekannte Routen. Die "deutsche Alleenstraße" ist einer Campingroute quer durch die Bundesrepublik. Sie führt an Frankfurt am Main vorbei, womit die Stadt sich als Startpunkt für die gesamte oder auch nur für eine Teilroute dieser Strecke eignet. So gelangt man auch zu Orten, die einem selbst unter Umständen verwehrt geblieben wären.

6. Kulinarik
Zu einem Urlaub gehört auch ausgedehntes Essen. Um nicht jeden Tag im Restaurant speisen zu müssen, empfiehlt sich ein grundlegendes Equipment. Mit einem Grill und einem Dampfkochtopf können bereits viele Gerichte zubereitet werden und dabei im Vergleich zu einem herkömmlichen Topf zusätzlich Energie gespart werden. So lebt man autark und kann dennoch regionale Spezialitäten in Restaurants probieren.

7. Personalisierung
Auf engem Raum ist der Wohlfühlfaktor umso entscheidender. Ein Campingvan bietet dem Nutzer die Möglichkeit, das Fahrzeug nach den eigenen Wünschen zu gestalten. Neben verschiedenen Einrichtungsformen und -farben für das kleine Badezimmer oder die Campingküche, können ebenso persönliche Gegenstände für ein angenehmes Verweilen im Innenraum sorgen. Zu beachten ist dabei, dass die Gegenstände während der Fahrt nicht unkontrolliert durch die Gegend fliegen und damit den Innenraum beschädigen können, sowie eine potenzielle Gefährdung im Straßenverkehr darstellen. Gut geeignet ist eine Korkpinnwand für Fotos aus den jeweiligen Campingurlauben. Diese kann unproblematisch und sicher an der Wand befestigt oder gegebenenfalls gar verstaut werden. Herunterfallende Fotos stellen keine Gefährdung dar, solange sie nicht in einem Bilderrahmen sind.

8. Vorzelt als Wohnraum
Der Innenraum ist begrenzt, somit empfiehlt es sich, das Vorzelt als vollwertigen Wohnraum zu nutzen, welcher ebenso nach persönlichen Vorlieben gestaltet werden darf. Das Vorzelt eignet sich hervorragend um es als ausgegliedertes Wohnzimmer zu nutzen und ist dank zu öffnender Außenverkleidung bei jedem Wetter zu nutzen. Um das Zelt auch optisch zu einem wohnlichen Außenbereich zu machen, eignet es sich einen Outdoor-Teppich ins Vorzelt zu legen. Diese gibt es in diversen Mustern, sodass auch das Vorzelt zu einem optischen Highlight werden kann. Auf diesem Outdoor-Teppich bietet es sich an, die Ess- und Sitzecke auszulagern. Somit bleibt der rar gesäte Platz im Innenraum frei und kann effizienter für anderweitige Gegenstände genutzt werden.

9. Beleuchtung: Welche Arten sind sinnvoll
Um bei jeder Tages- und Nachtzeit stets eine vernünftige Beleuchtung zu garantieren, sind funktionale Lampen essenziell. Besonders geeignet sind faltbare Lampen, welche sich platzsparend verstauen lassen und nur bei Bedarf ausgeräumt werden können. Sie bieten eine helle Beleuchtung, um den Camper gut auszuleuchten. Temperaturtechnisch empfiehlt sich dafür ein neutrales bis kaltes Licht. Für das besondere Ambiente sind gemütliche Lichter besonders gut anzubringen. Warmweiße Lichterketten sorgen für ein gemütliches Flair, wenngleich sie als Primärlichtquelle ungeeignet ist. Der Kreativität sind auch hier keine Grenzen gesetzt.

10. Umgebung genießen
Abschließend lässt sich sagen, die anliegende Umgebung zu erkunden. Somit entgeht man dem geringen Wohnraum und bekommt Eindrücke, für die man erst überhaupt verreist. Gerade bei einer gutdurchdachten Route besteht der Reiz in den grenzenlosen überregionalen Eindrücken. Urlaube und Reisen sind ja schließlich auch dafür da, vom Alltag abzuschalten und auch andere Umgebungen erkunden und entdecken zu können.