Letzte Aktualisierung: 11.01.2025
Bunter Segen fürs Frankfurter Rathaus
von Ilse Romahn
(07.01.2025) Oberbürgermeister Mike Josef hat im Kaisersaal des Römers gut 80 Sternsingerinnen und Sternsänger empfangen. Die Kinder und Jugendlichen bringen die diesjährige Segensformel 20*C+M+B+25, das Friedenslicht – und ganz viel Hoffnung.
Sie bringen Segen, Glück und gute Laune in die Frankfurter Haushalte – und bekommen dafür eine Spende für Kinder in Not und oft auch ein paar Süßigkeiten: In diesen Tagen sind in allen Stadtteilen Frankfurts wieder Sternsingerinnen und Sternsinger unterwegs. Viele von ihnen sind am Montag in den Bartholomäusdom zum jährlichen Stadtsternsingergottesdienst gekommen, von wo aus sie offiziell ausgesendet wurden. Dabei waren die gut 80 Kinder und Jugendlichen traditionell ausgestattet mit Kronen, kunstvoll gestalteten Umhängen, Sternen und Spardosen. In einem feierlichen Gottesdienst wurden sie und ihre Gaben von Svenja Quirmbach, Pastoralreferentin in der Pfarrei St. Franziskus, und Stadtkirchen-Leiter Michael Thurn gesegnet und hörten die Geschichte der Sterndeuter aus dem Evangelium. Anschließend zogen die Sternsinger, die aus fast allen Pfarreien zum Gottesdienst gekommen waren, weiter in den Römer, wo sie von Oberbürgermeister Mike Josef im Kaisersaal empfangen wurden und natürlich auch den Segen fürs Rathaus mitbrachten.
„Es macht mich stolz, dass ich diesmal besonders viele von Euch empfangen darf – und dass sich so viele von Euch bei dieser Aktion einbringen wollen“, sagte Josef und erzählte, dass er die Tafel mit der Sternsinger-Aufschrift vom letzten Jahr noch immer in seinem Büro stehen habe. Nun kann er sie austauschen gegen die aktuelle Version mit der Aufschrift 20*C+M+B+25. Die Formel steht für den Segen „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“.
Die Welt besser machen
Bei seinem Gruß schlug der Oberbürgermeister auch ernste Töne an. „Gerade in diesen Zeiten sind Kinder so bedroht wie nie zuvor von Hunger, Krieg, Klimakrise.“ Wie gut sei es da, zu sehen, dass Kinder sich für andere einsetzten. „Ihr seid ein Vorbild für Offenheit, Toleranz und ein großes Herz“, lobte Josef die Kinder, von denen die Jüngsten gerade in der Grundschule, die ältesten schon im Teenager-Alter waren. „Jede und jeder von Euch kann die Welt verändern und etwas besser machen, im Kleinen und im Großen. Nächstenliebe, Gottesliebe, das ist der Kern unseres christlichen Glaubens.“
„Erhebt Eure Stimme“
Die Sternsinger-Aktion ist die größte Kindersolidaritätsaktion weltweit, in diesem Jahr steht sie unter dem Motto: „Erhebt euere Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“. Gut 300.000 Kinder und Jugendliche sind in diesen Tagen deutschlandweit unterwegs, um Geld für 1100 Projekte in 100 Ländern zu sammeln. Im Fokus stehen in diesem Jahr die Region Turkana im Norden Kenias sowie Kolumbien. Michael Thurn bezeichnete die Sternsinger-Aktion als Win-Win-Win-Situation, immerhin profitieren Kinder weltweit, die Menschen in der Stadt und nicht zuletzt auch die Sternsinger selbst von dem großen Engagement. „Ihr dürft stolz sein auf das, was Ihr tut“, so Thurn, der sich im Namen der katholischen Stadtkirche und den Sternsingern für den Empfang im Römer bedankte: „Für uns ist das ein großes Zeichen der Wertschätzung.“
Erstmals seit der Pandemie kam eine so große Gruppe von Sternsingern zur offiziellen Aussendung in Dom und Römer. „Man hat auch das Gefühl, dass es die unsicheren Zeiten sind, mit Krieg und Krisen, in denen solche Traditionen Hoffnung geben, weshalb vielleicht besonders viele diesmal dabei sind“, sagte eine Frau, die sich über den Anblick der durch die Altstadt ziehenden Kinder und Jugendlichen freute. Das kann auch erklären, warum die Zahl der Sternsinger in den einzelnen Pfarreien traditionell stark ist, auch wenn die Aktion rund um den Dreikönigstag am 6. Januar mitten in die hessischen Weihnachtsferien fällt, die noch eine weitere Woche andauern. Die Sternsinger jedenfalls schwärmen stets von tollen Begegnungen, auch wenn das Unterwegssein manchmal auch ein bisschen anstrengend ist und die Füße weh tun. „Wir sind in zwei Gruppen unterwegs und besuchen gut 100 Haushalte in zwei Tagen“, erklärt eine Betreuerin aus dem Kirchort Allerheiligste Dreifaltigkeit (St. Franziskus) am Frankfurter Berg. Wie gut ist es da, dass es hier und dort mal einen heißen Kakao und eine Möglichkeit zum Ausruhen gibt.
Weitere Informationen und Spendenmöglichkeit: https://www.sternsinger.de