Letzte Aktualisierung: 14.02.2025
Buchvorstellung und Podiumsgespräch: Die Entstehung der Religionen, wie wir sie kennen
von Ilse Romahn
(04.02.2025) Drei Brüder streiten um ihr Erbe: Von drei Ringen, die ihr Vater ihnen vermachte, ist nur einer das Original – aber welcher? In Gottfried Lessings berühmter Ringparabel stehen die Brüder sinnbildlich für das Judentum, das Christentum und den Islam.
Dass ihre Traditionen eng verwandt sind, wussten die Glaubensgemeinschaften bereits im Mittelalter. Gemeinsam schufen sie eine kulturelle Landschaft und standen in intensivem Austausch miteinander. Ein Beispiel dafür ist das Grab des Propheten Ezechiel bei Bagdad, das für jüdische, muslimische und christliche Pilgerinnen und Pilger ein beliebtes Ziel war.
Zahlreiche solcher Beispiele versammelt die Historikerin Prof. Dorothea Weltecke in ihrem 2024 erschienenen Buch „Die drei Ringe. Warum die Religionen erst im Mittelalter entstanden“. Sie zeigt darin auf, wie die Einführung rechtlicher Unterscheidungen zwischen Gläubigen, Geduldeten und Nichtgeduldeten zu einer Exklusivität der Religionen führte. Aus Spannungen zwischen den Glaubensgemeinschaften wurden feste Grenzen, die bis heute unser Verständnis von Religion prägen.
Weltecke ist Professorin für Europäische Geschichte des Mittelalters an der Humboldt-Universität zu Berlin. In der Reihe „Geschichte Jetzt!“ stellt sie am Mittwoch, 5. Februar, „Die drei Ringe“ vor und lädt zur Diskussion beim anschließenden Publikumsgespräch im Historischen Museum Frankfurt (HMF), Saalhof 1, ein. Moderiert wird die Veranstaltung von Prof. Sita Steckel und beginnt um 18.30 Uhr im Leopold-Sonnemann-Saal. Der Eintritt kostet vier Euro, ermäßigt zwei Euro.
Die Reihe „Geschichte Jetzt!“ ist eine Kooperation des HMF mit dem Historischen Seminar der Goethe-Universität, dem Archäologischen Museum Frankfurt und hr2-kultur sowie der FAZ als Medienpartner und mit freundlicher Unterstützung der Freunde und Förderer des HMF. Weitere Informationen zur Reihe „Geschichte Jetzt!“ finden sich unter Historisches Museum Frankfurt. (ffm)