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Letzte Aktualisierung: 29.03.2023

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Bootsführerschein machen: Optionen & Voraussetzungen

von Bernd Bauschmann

(08.03.2023) In Deutschland ist ein Boots­führer­schein, auch bekannt als Sportboot­führer­schein, erforderlich, um ein Boot mit einer bestimmten Motorisierung und Länge zu steuern. Dies betrifft nicht nur Berufsschiffer und professionelle Wassersportler, sondern auch Freizeitkapitäne und Hobbysegler.

Symbolfoto
Foto: Unsplash / Nicol
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Der Bootsführerschein ist somit ein wichtiger Nachweis für die Sicherheit auf dem Wasser und den verantwortungsvollen Umgang mit Booten. In diesem Artikel werden wir näher auf die verschiedenen Arten von Bootsführerscheinen in Deutschland eingehen, die Voraussetzungen für den Erwerb und welche Privilegien sie den Inhabern verleihen.

Vorgaben für das Führen von Booten in Deutschland
In Deutschland gibt es klare gesetzliche Vorgaben für den Betrieb von motorisierten Booten auf öffentlichen Gewässern. Das Führen von Booten ab einer bestimmten Motorisierung und Größe erfordert hier einen Bootsführerschein.

  • Ähnlich wie bei dem Führerschein für Straßenfahrzeuge werden dafür Bootsführerscheinkurse belegt und eine entsprechende Prüfung durchgeführt. Zu diesem Zweck gibt es Fahr- bzw. Bootsschulen für den Bootsführerschein, die dabei unterstützen, beispielsweise unter Bootsführerschein Frankfurt.

Für welche Boote wird ein Bootsführerschein benötigt?
Kleine, unmotorisierte Ruderboote auf einem See, wie der Günther-Klotz-Anlage in Karlsruhe, können auch ohne Führerschein geführt werden. Um ein Boot mit einer Leistung von mehr als 15 PS oder einer Länge von mehr als 15 Metern zu führen, ist stattdessen ein Sportbootführerschein erforderlich.

  • Dies betrifft nicht nur die Berufsschifffahrt und den kommerziellen Wassersport, sondern auch private Bootsbesitzer.

Den Sportbootführerschein hat zwei unterschiedliche Varianten:

  • den Sportbootführerschein See (SBF See)
    und
  • den Sportbootführerschein Binnen (SBF Binnen).

Sie gelten auf dem jeweils angegebenen Gewässer.

  • Wer auf der See und in Binnengewässern ein Motorboot führen möchte, kann die beiden Führerscheine in Kombination abschließen.

Der Bootsführerschein stellt sicher, dass der Kapitän über ausreichend theoretische und praktische Kenntnisse verfügt, um ein Boot sicher und verantwortungsvoll zu steuern.

  • Zu den erforderlichen Fähigkeiten gehören das Navigation, das Manövrieren in unterschiedlichen Gewässern und Wetterbedingungen, das Anlegen und Ablegen sowie die Kenntnis der Vorfahrtsregeln und der Sicherheitsvorschriften.

Der Bootsführerschein ist somit ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit auf dem Wasser und ein unverzichtbares Instrument für jeden, der ein Boot in Deutschland führen möchte.

Welche Voraussetzungen gibt es für den Bootsführerschein?
Um einen Bootsführerschein in Deutschland zu erwerben, gibt es bestimmte Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen:

  • Zunächst muss der Bewerber mindestens 16 Jahre alt sein.
  • Für einige Führerscheinklassen, wie den Sportbootführerschein See, ist ein Mindestalter von 18 Jahren erforderlich.
  • Des Weiteren muss der Bewerber über ausreichende körperliche und geistige Fitness verfügen, um ein Boot sicher zu führen.
  • Vor der Prüfung muss zudem eine vorgeschriebene Anzahl von Stunden praktischer Ausbildung absolviert werden. Diese variiert je nach Führerscheinklasse und kann zwischen 5 und 30 Stunden liegen.
  • Außerdem ist es erforderlich, neben der praktischen auch eine theoretische Prüfung abzulegen, die Kenntnisse in Bereichen wie Navigation, Sicherheit und Seemannschaft umfasst.

Die Prüfung kann bei einer zuständigen Behörde, wie dem Deutschen Segler-Verband oder dem Deutschen Motoryachtverband, abgelegt werden.

Nach Bestehen der Prüfung wird der Bootsführerschein ausgestellt, der die berechtigte Person zum Führen von Booten mit bestimmten Leistungs- und Längenbeschränkungen berechtigt.

Gilt der deutsche Bootsführerschein im Ausland?
Nach dem Erhalt des Bootsführerscheins können die Bootsführerscheinbesitzer viele entspannende Urlaube auf dem Wasser verbringen. Der deutsche Führerschein berechtigt aber nicht automatisch auch zu der Bootsführung auf einem internationalen Ausflug.

  • Für Reisen ins Ausland sollte man sich im Vorfeld über die geltenden Bestimmungen informieren und gegebenenfalls einen internationalen Bootsführerschein beantragen. Dieser wird in vielen Ländern anerkannt und erleichtert die Navigation auf ausländischen Gewässern.

Es gibt jedoch auch Länder, in denen ein deutscher Bootsführerschein ausreicht, um ein Boot zu steuern.

  • Dazu gehören Österreich, die Schweiz oder die Niederlande.
  • Auch innerhalb der restlichen EU gibt es eine gewisse Vereinheitlichung der Vorschriften für den Betrieb von Wasserfahrzeugen, was die Gültigkeit deutscher Bootsführerscheine in einigen EU-Ländern erleichtert.

Dennoch ist es immer empfehlenswert, sich im Vorfeld über die geltenden Bestimmungen im Zielland zu informieren und gegebenenfalls einen internationalen Bootsführerschein zu beantragen, um Probleme bei der Navigation im Ausland zu vermeiden.

Möglichkeiten zur Absolvierung des Bootsführerscheins
In Deutschland gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Bootsführerschein zu erwerben:

  • Bootsschule | Die beliebteste Option ist die Teilnahme an einem Kurs bei einer anerkannten Segel- oder Motorbootschule. Hier werden theoretische Kenntnisse vermittelt und praktische Übungen auf dem Wasser durchgeführt. Die Kurse werden von erfahrenen Ausbildern geleitet und bereiten die Teilnehmer intensiv auf die Prüfung vor.
  • Intensivkurs | Eine weitere Möglichkeit ist das Absolvieren eines Intensivkurses, der in kurzer Zeit eine intensive Schulung in Theorie und Praxis bietet. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Kosten in der Regel höher sind als bei einem regulären Kurs.
  • Selbststudium | Zusätzlich gibt es die Möglichkeit des Selbststudiums. Hierfür gibt es Lernmaterialien wie Bücher oder Online-Kurse, die das notwendige Wissen vermitteln. Das Selbststudium eignet sich am besten, um die Kurse in einer Bootsschule zu ergänzen. Es ersetzt nicht die vorgeschriebene Anzahl von Stunden praktischer Ausbildung, die man nachweisen muss.

Unabhängig von der gewählten Methode ist es wichtig, sich auf die Prüfung gründlich vorzubereiten, um die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse zu erlangen, die für eine sichere Bootsführung erforderlich sind.

Doppelerwerb beider Bootsführerscheine
Ein gemeinsamer Erwerb beider Sportbootführerscheine, SBF See und SBF Binnen, bietet zahlreiche Vorteile für Wassersportler in Deutschland:

  • Kostenersparnis | Einer der wichtigsten Vorteile ist die Kostenersparnis durch eine gemeinsame Prüfung. Wenn man beide Führerscheine auf einmal macht, muss nur eine Prüfung absolviert werden, was Prüfungsgebühren sparen kann.
  • Zeitersparnis | Darüber hinaus spart ein gemeinsamer Erwerb auch Zeit. Durch eine gemeinsame Vorbereitung auf beide Prüfungen können Wassersportler effektiv lernen, da sie sich nicht für jede Prüfung einzeln vorbereiten müssen.
  • Flexibilität | Der Erwerb beider Führerscheine bietet zudem Vorteile bei der Navigation auf Binnen- und Seegewässern. Werden beide Führerscheine erworben, sind Wassersportler flexibler und können sowohl auf Binnen- als auch auf Seegewässern navigieren.

Es ist wichtig zu beachten, dass für den gemeinsamen Erwerb beider Sportbootführerscheine Voraussetzungen erfüllt werden müssen. Beispielsweise müssen beide Führerscheine innerhalb eines Jahres erworben werden. Es empfiehlt sich, die genauen Voraussetzungen vor dem Erwerb beider Führerscheine zu prüfen und gegebenenfalls eine professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.

Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Bootsführerschein in Deutschland für das Führen von motorisierten Booten auf öffentlichen Gewässern gesetzlich vorgeschrieben ist. Der Schein ist nicht nur für Berufsschiffer und professionelle Wassersportler erforderlich, sondern auch für Freizeitkapitäne und Hobbysegler. Die beiden Varianten des Sportbootführerscheins, SBF See und SBF Binnen, gelten jeweils auf dem angegebenen Gewässer.

Um einen Bootsführerschein zu erwerben, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden, wie ein Mindestalter von 16 oder 18 Jahren. Sind diese und weitere Vorgaben erfüllt, kann man einen Bootsführerscheinkurs und die dazugehörigen Prüfungen absolvieren.

Der Bootsführerschein ist ein wichtiger Nachweis für die Sicherheit auf dem Wasser und den verantwortungsvollen Umgang mit Booten und ein unverzichtbares Instrument für jeden, der ein Boot in Deutschland führen möchte. Der deutsche Bootsführerschein berechtigt allerdings nicht automatisch auch zum Führen von Booten im Ausland, hierfür sollten sich Interessierte im Vorfeld über die geltenden Bestimmungen informieren und gegebenenfalls einen internationalen Bootsführerschein beantragen.