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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Bodo Knopf ist Ehrenbürger der Gemeinde

von Adolf Albus

(18.02.2021) Die letzte Sitzung der Gemeindevertretung in der 18. Legislaturperiode am Donnerstagabend leitete er gewohnt souverän: Für Bodo Knopf, den langjährigen Vorsitzenden der Gemeindevertretung, war es jedoch das letzte Mal.

Nach seiner letzten Gemeindevertretersitzung: Bodo Knopf (Mitte) mit Bürgermeister Christian Seitz (re.) und Franz Jirasek (li.).
Foto: Feist
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Bei der Kommunalwahl am 14. März tritt der Christdemokrat nicht mehr an. Sein großes Engagement in und für Kriftel war Grund genug für den Gemeindevorstand, den 70-jährigen, pensionierten Ersten Polizeihauptkommissar zur Wahl des Ehrenbürgers vorzuschlagen. Das Votum der Abstimmung war einstimmig: Über alle Fraktionen hinweg war man sich einig, dass Knopf ein würdiger Ehrenbürger sein wird. Auch die stehenden Ovationen bewiesen das.

Bürgermeister Christian Seitz betonte: „Die Ehrenbürgerschaft ist eine verdiente Würdigung für Bodo Knopf, er ist ein Glücksfall für die Gemeinde! Es gibt kaum jemanden in Kriftel, der sich so wie er seit Jahrzehnten sowohl in der Politik als auch in den Vereinen und Verbänden in Spitzenämtern für das Gemeinwohl einsetzt.“ Knopf habe die Gemeinde als Erster Bürger stets gut vertreten.

Sowohl als Vorsitzender der Gemeindevertretung als auch als Vorstandsmitglied des Partnerschaftsvereins, den er mitgegründet hat, setzte er sich für die Pflege der Städtefreundschaft ein. Er sei einer "der Motoren für eine lebendige Partnerschaft der beiden Kommunen, die über Jahrzehnte gewachsen ist und durch die Krifteler Vereine mitgetragen wird", hat es der Gemeindevorstand formuliert. Als Motor der Partnerschaft mit Airaines habe er maßgebend dazu beigetragen, dass die Freundschaft durch die polnische Stadt Pilawa Gorna erweitert wurde.

 

Soziales und Kultur lagen ihm besonders am Herzen

„Als mich Bürgermeister Hans-Werner Börs Anfang 1990 in einem persönlichen Gespräch bat, mal kurzfristig verschiedene Funktionen zu übernehmen, ahnte ich nicht, das daraus mal eben 31 Jahre Ehrenamt werden sollten“, so Bodo Knopf in seiner Dankesrede. „Trotz allem, ich bereue es nicht.“1995 wurde der Vater von zwei Kindern in die Gemeindevertretung gewählt. Dort habe er als Mitglied der CDU-Fraktion in verschiedenen Fachausschüssen „wichtige Impulse für eine auf einer soliden und nachhaltigen Finanzpolitik aufbauenden Entwicklung der Gemeinde“ gegeben, heißt es im Bericht des Gemeindevorstands. Insbesondere der soziale und kulturelle Bereich des Gemeinwesens habe ihm bei seinem kommunalpolitischen Engagement am Herzen gelegen.

2001 wechselte der Krifteler in den Gemeindevorstand, bevor er 2006 zum ersten Bürger der Gemeinde gewählt wurde. Zudem leitete er als Vorsitzender den Kinderbeirat, um bei den Jüngsten in der Gemeinde ein demokratisches Verständnis zu entwickeln. Seit 1991 ist Knopf Vorsitzender des Kleingartenvereins und seit 1994 steht er an der Spitze des Vereinsrings, der unter anderem die Ferienspiele und den Adventsmarkt organisiert. Neben dem Stiftungsrat der Bürgerstiftung gehört er dem Stiftungsrat der Stiftung der Frankfurter Volksbank an und ist Kassenführer beim Ortsverband des Sozialverbands VdK.

 

Das tägliche Leben bereichert

„Ich weiß das Vertrauen zu schätzen“, sagte Knopf. Er habe es nie bereut, dass er sich vor 31 Jahren kommunalpolitisch habe in die Pflicht nehmen lassen. Knopf: „Ich kann jungen Menschen nur empfehlen, sich nicht nur ehrenamtlich in Vereinen und Verbänden zu engagieren, sondern auch kommunalpolitisch. Es wird ihr tägliches Leben ganz entscheidend bereichern. Vor allen Dingen lernen sie, Verantwortung für die Bürgerinnen und Bürger in ihrer Kommune zu übernehmen und auch zu vertreten.“ Es sei Zeit, engagierten jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich zu profilieren. „Man soll ja immer dann aufhören, wenn es am schönsten ist“, sagte er augenzwinkernd.

Für ihn galt und gilt der Grundsatz, dass eine Gemeinschaft nicht nur funktionieren muss, sondern dass für eine hohe Lebensqualität soziale und kulturelle Aspekte unabdingbar sind. Diese Aufgabe solle am besten, wo es geht, ehrenamtlich von den Bürgern selbst übernommen werden. „Diese Überzeugung lebt er und er stellte sich selbst stets in den Dienst für die Gemeinschaft“, so der Gemeindevorstand.

Ehrungen hat Bodo Knopf schon viele erhalten: Nach der Partnerschaftsmedaille der Gemeinde, dem Ehrenbrief des Landes Hessen und der Ehrenplakette der Gemeinde sollte ihm im März 2020 noch das Bundesverdienstkreuz verliehen werden, was wegen der Pandemie verschoben werden musste. Auch eine offizielle Ernennungsfeier zum Ehrenbürger soll es noch geben, auch hier steht der Termin coronabedingt noch nicht fest. Knopf ist dann der sechste Ehrenbürger der Obstbaugemeinde - nach Robert Gutt, Ferdinand Dillmann sen., Theodor Peters, Friedel Fischer und Herbert Müller.