Blutdruckziele je nach Fitness
PatientenForum gibt Tipps zu den korrekten Werten
Die Hypertonie-Therapie bei Hochaltrigen bedarf einer differenzierten Betrachtung. Das beginnt mit einer nur scheinbar trivialen Diagnosestellung: Alle nicht rein palliativ therapierten über 60-jährigen sollten ab einem systolischen Blutdruckwert (das ist der obere Wert bei einer Blutdruckmessung) von bis 160 mmHg behandelt werden. Die diastolische Grenze, also der untere Wert bei der Blutdruckmessung, sollte 70 mmHg nicht unterschreiten.

Foto: Pressestelle Bundesverband für Patienten- und Versicherteninteressen.
Darauf weist der Präsident des 11.000 Mitglieder zählenden Bundesverbandes für Patienten- und Versicherteninteressen, Manfred Pfeiffer, im neuesten Infoblatt „Aufgepasst & Hergehört“ des PatientenForum e.V. Mainz hin. Mit Bezug auf die Ärzte-Zeitung vom 12. Juni 2019 betont er, dass bei Werten von unter 60 mmHg sich Myokardinfarkte und andere kardiovaskuläre Ereignisse häuften.
Pfeiffer: „Weiterhin gibt es Hinweise, dass eine zu strenge Senkung des Blutdrucks mit zwei und mehr Blutdrucksenkern und systolischen Werten unter 130 mmHg mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko einhergehen kann.“ Die Blutdruck-Zielwerte bei Hochbetagten lägen für noch fitte 80-jährige bei bis zu 140 mmHg bei den systolischen Werten. Bei gebrechlichen Älteren werde überhaupt erst bei Werten von unter 160 mmHg die Therapie begonnen und es sollten allenfalls Zielwerte von bis zu 150 mmHg erreicht werden – ohne 130/170 mmHg zu unterschreiten.
(info@das-patientenforum.de)