Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 07.10.2024

Werbung
Werbung

Black-Friday-Wochen locken mit günstigen Deals

Tipps der Verbraucherzentrale Hessen zur Schnäppchenjagd

von Karl-Heinz Stier

(15.11.2023) Black-Friday, Cyber-Monday, Prime-Days oder Singles-Day: Heiße Sale-Aktionen mit satten Rabatte verlocken, schnell zuzuschlagen und vermeintliche Schnäppchen zu angeblichen Schnäppchenpreisen zu kaufen. Doch nicht alle Rabatte halten, was sie auf den ersten Blick versprechen. Die Verbraucherzentrale Hessen gibt fünf Tipps, wie man dem Kaufrausch entgeht und nicht auf Lockangebote oder gar Fake-Shops hereinfällt.

In Zeiten hoher Inflation und steigender Energiepreise wird es für viele immer wichtiger, Schnäppchen zu nutzen. „Doch auch, wenn die Angebote locken: Lassen Sie sich durch Aktionsangebote nicht unter Druck setzen“, rät Olesja Jäger, Juristin bei der Verbraucherzentrale Hessen. „Nach dem Sale ist vor dem Sale und auch am Black Friday gibt es nichts umsonst.“  ­

Tipp 1: Rabattangaben nicht blind vertrauen 
Die meisten Produkte sind das ganze Jahr über nicht zum empfohlenen Verkaufspreis, sondern günstiger im Angebot. In solchen Fällen erscheint der Rabatt wegen des Bezugs auf die UVP höher als er tatsächlich ist. Wunschlisten können helfen, Impulskäufe zu vermeiden. Auch wäre zu überlegen, zu einem Zeitpunkt zu kaufen, an dem andere weniger kaufen, weil dann die Nachfrage sinkt und die Preise fallen. Wer im Herbst kauft, was er im nächsten Frühjahr braucht, zahlt in der Regel weniger.   

Tipp 2: Den eigenen Preis kennen  ­
Ein Preisvergleich im Vorfeld ist ratsam, wenn man Aktionstage optimal nutzen will. Nur wenn man die Preise in Relation zum üblichen Marktpreis setzt, kann man das vermeintliche Schnäppchen richtig einordnen. Mit Preissuchmaschinen im Internet kann man sich einen guten Überblick verschaffen. Bereits seit Ende Mai 2022 gibt es eine gesetzliche Neuerung in der sogenannten Preisangabenverordnung. Sie sorgt für mehr Preistransparenz bei Sonderangeboten. Neben dem reduzierten Preis müssen die Händler auch den niedrigsten Preis angeben, der in den letzten 30 Tagen erzielt wurde.  ­

Tipp 3: Anonym im Netz unterwegs sein  ­
Wer häufig nach einem bestimmten Produkt sucht, dem werden höhere Preise angezeigt. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, so wenig digitale Spuren wie möglich zu hinterlassen und sich anonym im Netz zu bewegen. Das lässt sich erreichen, wenn man Cookies regelmäßig löscht, den Inkognito-Modus des Browsers aktiviert und die IP-Adresse verbirgt.  ­

Tipp 4: Widerrufsrecht nutzen  ­
Wer einen Online-Kauf im Nachhinein bereut, kann innerhalb von 14 Tagen nach Lieferung der Ware ohne Angabe von Gründen den Widerruf erklären. Wer die Rücksendekosten trägt, ist in der Widerrufsbelehrung geregelt. Auch hier gilt: Vergleichen lohnt sich. Außerdem gilt für Neuwaren immer eine Gewährleistung von zwei Jahren, unabhängig vom Widerruf. ­

Tipp 5: Vorsicht Fake-Shops ­
Da an solchen Rabatt-Tagen fast alle Online-Shops mit hohen Rabatten locken, werden günstige Preise zum Normalfall. Gerade die günstigen Preise sind aber auch dann ein typisches Merkmal für einen Fake-Shop. Betrügerische Angebote fallen an diesen Tagen daher weniger auf. Ein gefälschtes Prüfsiegel, ein fehlendes Impressum, fehlende Geschäftsbedingungen oder das Verlangen einer Vorauszahlung sind weitere Hinweise auf einen Fake-Shop. Um zu erkennen, ob es sich bei dem Online-Shop um einen seriösen Shop oder um einen Fake-Shop handelt, kann der kostenlose Fake-Shop-Finder der Verbraucherzentralen helfen.