Beschwerdelos und doch belasten. Reibeisenhaut richtig schön pflegen
Raue und schuppige Haut an den Oberarmen oder Oberschenkeln: Das sind die klassischen Symptome einer Reibeisenhaut. Die rauen Papeln entstehen durch stecknadelkopfgroße Hornpfröpfe, die die Öffnungen der Haarfolikel verschließen. Die Verhornungsstörung ist zwar harmlos, doch vor allem Mädchen und junge Frauen, die hauptsächlich betroffen sind, empfinden die unebenen Hautpartien als belastend.
Mit einer konsequenten Pflege können die Symptome gelindert werden, weiß Ursula Funke, Präsidentin die Landesapothekerkammer Hessen. Die tägliche Pflege mit einer ureahaltigen Lotion, wöchentliche Peelings mit Salicyl- oder Fruchtsäure und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr können die Reibeisenhaut verbessern. Die gute Nachricht: Mit zunehmendem Alter schwächt sich die sogenannte Keratosis pilaris immer mehr ab.
Schönheitsideal: reine Haut
Den meisten Mädchen und jungen Frauen in der Pubertät liegt ein ebenmäßiges Hautbild besonders am Herzen. Doch gerade sie sind häufig von der sogenannten Reibeisenhaut betroffen und leiden unter dem harmlosen, aber lästigen Hautproblem. Meist sind die Streckseiten der Oberarme und Oberschenkel befallen, teils auch das Gesäß. Selten treten die Papeln im seitlichen Gesichtsbereich auf. Die Haut fühlt sich äußerst rau und schuppig, wie ein Reibeisen, an. Doch auch Menschen mit trockener Haut oder Patienten mit atopischen Hauterkrankungen sind für die Keratosis pilaris prädisponiert. Die genaue Ursache der Verhornungsstörung ist zwar bisher nicht bekannt, als gesichert gilt jedoch eine genetische Veranlagung.
Pflegen, pflegen, pflegen
Auch wenn Betroffene die Verhornungsstörung nicht durch vorsorgliche Maßnahmen beeinflussen können, mit der richtigen und konsequenten Pflege können sie für ein besseres Hautbild sorgen. Die Landesapothekerkammer Hessen empfiehlt eine eingehende Beratung in der Apotheke vor Ort. Hier können sich Betroffene zur richtigen Hauthygiene und – pflege informieren lassen. Zur regelmäßigen Befeuchtung sollte täglich eine Lotion mit Harnstoff (Urea) aufgetragen werden. Der Wirkstoff ist ein wichtiger Baustein für die Hautbefeuchtung. Urea hilft den Hautzellen, sich untereinander zu verbinden, bekämpft die Hornhautplättchen und bindet die Feuchtigkeit in bzw. auf der Haut. Auch Salben mit hornlösenden Keratolytika wie Milch- oder Salicylsäure sind für die tägliche Pflege geeignet. Zur Öffnung der verstopften Hautporen und Entfernen der Verhornungen sind wöchentliche Peelings mit Salicylsäure, Milchsäure und Fruchtsäure empfehlenswert. Bei der Auswahl eines geeigneten Präparats sowie zur individuellen Anwendung berät der Apotheker.
Sonne? Nur wohldosiert
Betroffene sollten regelmäßig ein Sonnenbad nehmen – mit Blick auf die Hautkrebsgefahr allerdings immer in Maßen. Die UV-Strahlen kurbeln die Produktion von Vitamin D an, was wiederum die Haut stärkt. Auch regelmäßige Saunagänge können helfen. Durch das Schwitzen verbessert sich das Hautbild. Zusätzlich werden die Hautschichten während des Saunagangs gut aufgeweicht – ein anschließendes Peeling wird dadurch umso effektiver. Auch eine gesunde Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von mindestens zwei Litern am Tag machen sich bezahlt. Allerdings sollten Betroffene besser auf ungesunde Softdrinks verzichten.
Der Landesapothekerkammer Hessen gehören rund 5.950 Apothekerinnen und Apotheker an. Der Heilberuf des Apothekers unterliegt einem gesetzlichen Auftrag. Zu den Aufgaben der Landesapothekerkammer gehören die Förderung der Fort- und Weiterbildung und die Überwachung der Einhaltung der Berufspflichten durch ihre Mitglieder. Die Landesapothekerkammer stellt ebenso eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung in ganz Hessen mit Medikamenten sicher.