Bei Schlaganfall sollten Betroffene nur in spezialisierten Kliniken behandelt werden
Analysen der Geschäftsstelle Qualitätssicherung Hessen (GQH) haben gezeigt, dass die Qualität der Behandlung in jenen Häusern am größten ist, in denen Schlaganfälle besonders häufig behandelt werden. "Um die optimale Behandlung sicherzustellen, lohnt es sich also, die Patienten auch in weiter entfernte, dafür aber spezialisierte Kliniken einzuliefern", so Voß weiter. Der aktuellen Meinungspuls-Studie der TK zufolge, halten auch 91 Prozent der Menschen in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland die Behandlungsqualität und die Erfahrung eines Krankenhauses für wichtiger als die Wohnortnähe.
Auf die Behandlung von Schlaganfällen sind am besten all jene Kliniken vorbereitet, die über eine sog. Stroke Unit verfügen. Es handelt sich dabei um spezielle Krankenhausabteilungen, die auf die Erstbehandlung von Schlaganfällen spezialisiert sind. "Hier wird sichergestellt, dass die Patienten schnellstmöglich eine intensivmedizinische und interdisziplinäre Akutbehandlung erhalten", so Voß. Derzeit gibt es in Hessen rund 100 Kliniken, die Schlaganfall-Patienten erstversorgen, aber nur 31 von ihnen haben Stroke Units. "In Hessen werden bereits über 95 Prozent aller Schlaganfall-Patienten in Kliniken behandelt, die über eine Stroke Unit verfügen. Im Jahr 2016 wurden von ca. 25.000 akuten Schlaganfallbehandlungen in Hessen nur ca. 1.150 in Krankenhäusern ohne diese Spezial-Abteilungen versorgt", sagt Dr. Björn Misselwitz, Leiter der GQH. Aus Sicht der TK müsse aber das Ziel sein, dass 100 Prozent aller Schlaganfall-Patienten in Hessen in Stroke Units behandelt werden.