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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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BdSt: "Land muss Lehren aus Hessentags-Notbremse ziehen"

von Ilse Romahn

(21.01.2022) Der Bund der Steuerzahler (BdSt) Hessen fordert das Land auf, den Hessentag nach der Absage der Stadt Haiger endlich grundlegend zu reformieren.

„Die Hessentags-Notbremse Haigers muss ein Weckruf für das ganze Land sein! Kurzfristig ist die Absage wohl die beste Entscheidung, um Infektionsrisiken aus dem Weg zu gehen und Kosten zu sparen. Doch mittelfristig muss sich das Land überlegen, wie das Fest der Hessen verlässlich, sicher und sparsam gefeiert werden kann!“ erklärt Joachim Papendick, Vorsitzender des BdSt Hessen. Die Corona-Pandemie habe Schwächen und Risiken des völlig ausgeuferten Party-Konzepts mit austauschbaren Kirmesmeilen und Konzerten internationaler Stars ohne jeglichen Bezug zur Region für jeden offengelegt. Das stelle insbesondere für kleine Ausrichter-Kommunen offensichtlich eine zu hohe Belastung dar. Wie in vielen anderen Bereichen sollte die Pandemie zum Anlass genommen werden, ausgetretene Pfade zu verlassen.

Zwar richte sich die BdSt-Kritik nicht gegen den Hessentag an sich, doch die dafür aufgewendeten Summen müssten endlich deutlich gesenkt werden. „Was in den 1960er Jahren als bescheidenes Fest an einem Wochenende begann, hat sich bis zum Ausbruch der Pandemie zu einer zehntägigen Party entwickelt, die aus unterschiedlichen öffentlichen Kassen mit rund 20 Millionen Euro subventioniert wurde. Angesichts gestiegener Sicherheits-, Hygiene- und Lohnkosten dürfte es dabei nicht bleiben. Nach nun drei Absagen in Folge ist klar, dass man sich wieder auf die Wurzeln des Hessentags besinnen muss!“ so Papendick. Schließlich handele es sich längst nicht mehr um ein heimeliges Fest zur Stärkung der hessischen Identität, sondern um ein millionenschweres, glitzerndes Unterhaltungs-Event. Dieser Gigantismus müsse beendet werden, indem entweder kürzer oder in einem anderen Turnus gefeiert werde – so wie es alle übrigen Bundesländer vormachten. Beispielsweise sei der Rheinland-Pfalz-Tag auf ein Wochenende beschränkt und Nordrhein-Westfalen sowie Thüringen kommen sogar mit einem dreitägigen Fest im Zwei-Jahres-Rhythmus aus.

www.steuerzahler-hessen.de