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Letzte Aktualisierung: 14.02.2025

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BDA Frankfurt – Dondorf’sche Druckerei, perspektive Zwischennutzung

von Ilse Romahn

(27.06.2024) Der BDA begrüßt die jüngsten Entwicklungen zum historischen Gebäude der Dondorf’schen Druckerei. Dieses Gebäude soll interimsmäßig als Ausweichquartier für die Kunsthalle Schirn genutzt werden. Stadt und Land bekennen sich damit zum Erhalt des Bauwerkes. Der Rückzug der Max-Planck-Gesellschaft aus dem Projekt ist bedauerlich und darf nicht als Erfolg gewertet werden. Nutzungswünsche lassen sich nicht immer in erhaltenswerten Bestandgebäude erfüllen. Zum Bestandserhalt sind Kompromisse und Abwägungen erforderlich.

B  D  A   Frankfurt
Foto: B  D  A   Frankfurt
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Die geplante Zwischennutzung hat das Potenzial, die Anforderungen an das Gebäude nicht zu überfordern, mit dem Vorhandenen zu arbeiten und dadurch ein baugeschichtliches Zeugnis zu erhalten. Die vorgeschlagene Art der Zwischennutzung als Kunsthalle kann Möglichkeiten einer dauerhaften Nutzung ausloten und dabei Ausgangspunkt für den langfristigen Erhalt des historischen Gebäudes werden. Die Zwischennutzung könnte beispielsweise langfristig in ein Konzept für Ateliers und Werkstätten mit integrierten Ausstellungsbereichen weiterentwickelt werden. Dies bietet die Chance, die Dondorf-Druckerei dauerhaft zu einem Zentrum für Kunst und Kreativität zu machen, das Gebäude langfristig zu erhalten und den Kulturcampus Bockenheim nachhaltig zu bereichern. Zudem würde damit dem Mangel an Ateliers und Werkstätten für Künstler und Kreative begegnet.

Der Erhalt der Dondorf-Druckerei zeigt, dass die Stadt Frankfurt die „goldene“ und „graue Energie“ des Baubestands würdigt und so den Kulturcampus auch baukulturell stärkt. Die Zielvorgabe des Bauerhalts hat Einfluss auf die Mischung der Funktionen und Träger am Campus, wie der Rückzug der Max-Planck-Gesellschaft zeigt. Auch für den Erhalt des Juridicums müssen nun Nutzungen gefunden werden, die dem Gebäude und seiner Struktur entsprechen.
Die Abwägung zwischen den Interessen der Akteursgruppen, die bislang berücksichtigt werden sollen einerseits und den Potenzialen des Baubestandes andererseits, ist eine Herausforderung für die Stadt. Idealerweise entsteht auf dem Kulturcampus eine Mischung aus multifunktionalen, überlagerungsfähigen und robusten Funktionen. Der nutzungsgerechte Erhalt möglichst vieler Bauten sollte ein Entwicklungsziel sein. Dabei müssen jedoch der Baubestand, die Nutzungsanforderungen, und die Motivation der Akteurinnen und Akteure zusammenpassen. Gelingt dies, so bietet der Kulturcampus der Stadt und dem Land die Chance, ein vorbildliches und zukunftsfähiges Projekt zu entwickeln.

Moritz Kölling (Vorsitzender BDA Frankfurt)

Hintergrund: Mit seinem Manifest „Das Haus der Erde“ hat der BDA die Abkehr von einer ressourcenvernichtenden Abrisskultur und eine Hinwendung zum bedarfsgerechten Umgang mit dem Bestand gefordert. Diese Forderungen finden ihren Widerhall auch im Baukulturbericht „Umbaukultur“ 2022/23 der Bundesstiftung Baukultur: „Nach Jahrzehnten der Fokussierung auf den Neubau gilt es, bestehende Strukturen und Regelwerke aufzubrechen und im Sinne einer Umbaukultur neu auszurichten. Umfangreicher Anpassungsbedarf besteht bei den rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen genauso wie bei eingeübten Abläufen in Verwaltung und Baubranche.“ Dieser Haltung hat nicht zuletzt Bundesbauministerin Klara Geywitz Nachdruck verliehen. Sie schreibt in ihrem Vorwort zur aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Arch+: „Die über Jahrzehnte geübte Praxis von Abbruch und Neubau in immer kürzeren Gebäude-Lebenszyklen hat sich (…) als Irrweg erwiesen.“

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