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Letzte Aktualisierung: 03.12.2024

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Barrierefreies Wohnen: VdK kämpft gegen den Mangel

von Bernd Bauschmann

(07.11.2024) Der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen lud zum vierten Mal zum Symposium „Barrierefreies Wohnen und Leben“ ein. Landesvorstandsmitglied Angelika Stoltze wies auf den großen Mangel an barrierefreiem Wohnraum hin, wobei Hessen und Thüringen mit Abdeckungsraten von 19,4 und 15,5 Prozent bundesweit die Schlusslichter bilden. Stoltze appellierte an die Teilnehmer: „Helfen Sie mit, unsere Welt barrierefreier zu machen.“

Neben ehrenamtlichen VdK-Fach- und Wohnberatern nahmen auch Mitglieder des Landesbehindertenrates, der Landesseniorenvertretung und des Inklusionsbeirats Hessen teil. Clemens Beraus, Referent des Beauftragten der Hessischen Landesregierung für Menschen mit Behinderung, lobte die „Beharrlichkeit“ des VdK. Er betonte, dass Barrierefreiheit beim Bauen ein integraler Bestandteil sein müsse.

Ziel des Symposiums ist es, Fachinformationen zu vermitteln und den Austausch zu fördern. Sibylle Lacheta von der Bundesfachstelle für Barrierefreiheit stellte Projekte vor, bei denen barrierefreies Wohnen realisiert wurde. Studien zufolge betragen die Mehrkosten hierfür lediglich 0,8 bis 1,6 Prozent der Bausumme.

In Deutschland fehlen 2,4 Millionen barrierefreie Wohnungen. Neben Neubauten müssen auch Bestandsimmobilien barrierefrei gestaltet werden. Der Architekt Udo Raabe zeigte Lösungsbeispiele, wie sich Vorgaben zu Brand- und Denkmalschutz mit Barrierefreiheit vereinbaren lassen.

Dr. Nicola Maier-Michalitsch von der Stiftung „Leben pur“ präsentierte das Projekt „Toiletten für alle“, speziell für Menschen mit komplexen Behinderungen. In Deutschland gibt es nur etwa 170 dieser Anlagen, während Großbritannien 2540 solcher Toiletten besitzt.