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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Balkonien und grüne Energie

von Helmut Poppe

(18.05.2021) Die Kraft der Sonne nutzen: Ein Balkonkraftwerk ist ein Photovoltaikmodul, mit dem Haushalte, die einen Balkon oder eine Terrasse besitzen, Strom für den eigenen Bedarf produzieren können. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt und zur Energiewende.

Ein Photovoltaik-Modul auf dem Balkon oder der Terrasse erzeugt Strom auf kleinster Fläche - und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Energiewende.
Foto: T. Dutour/123rf/VZBV
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Die Installation sogenannter Stecker-PV-Geräte ist seit der im Mai 2018 veröffentlichten Vornorm DIN VDE V 0100-551-1 erlaubt. Aber Achtung: Nicht alle Stromversorger bzw. Netzbetreiber teilen diese Auffassung. Das sollte vor Kauf und Inbetriebnahme eines solchen Geräts geklärt sein. Funktion eines Balkonkraftwerks: Balkonkraftwerke sind relativ einfach auf dem Balkon oder der Terrasse sowie an Fassaden installierbar. Sie erzeugen kostenlosen Strom aus Solarenergie, der in das Wohnungsnetz eingespeist wird und sofort nutzbar ist. Balkonkraftwerke können aus bis zu vier Solarmodulen bestehen, im Regelfall werden jedoch ein oder zwei Solarmodule verwendet. Diese leiten den erzeugten Strom über den Wechselrichter und die Steckdose ins Netz, wo er wiederum an anderen Steckdosen verbraucht werden kann. Um so viel Sonnenenergie wie möglich erzeugen zu können, sollten Balkonkraftwerke nach Süden ausgerichtet werden. Neben dem Solarmodul, Wechselrichter und Verbindungskabel können Verbraucher optional auch einen Wechselzähler anbringen lassen.

Obwohl der Betrieb eines Balkonkraftwerks mit Schuko-Stecker erlaubt ist, empfiehlt sich die Verwendung von Energiesteckdosen. Bei diesen Steckern ist die Gefahr der Überlastung deutlich geringer. Der Anschluss eines Balkonkraftwerks mit Energiesteckdosen an das Stromnetz des Gebäudes muss von einem Fachmann durchgeführt werden. Ein Solarmodul des Balkonkraftwerks kann über 25 Jahre eingesetzt werden und ca. 250 bis 280 kWh pro Jahr erzeugen. Wohnungseigentümer mit einem Stromverbrauch von ca. 1500 kWh pro Jahr können also bis zu 20 % Ihres Grundbedarfs mit einem Balkonkraftwerk decken. Die Kosten für Balkonkraftwerke bewegen sich zwischen 400 und 1.000 Euro. Vorteile und Besonderheiten von Balkonkraftwerken: Ein Vorteil bei der Verwendung von Balkonkraftwerken liegt natürlich in der Einsparung von Stromkosten. Sie ermöglichen außerdem auch Mietern, einen direkten Beitrag zur Energiewende zu leisten. Sollte ein Balkonkraftwerk im Ausnahmefall zu viel Strom erzeugen, wird dieser in das öffentliche Netz eingespeist. Wichtig: Vor der Installation eines Balkonkraftwerks ist die Zustimmung des Hauseigentümers erforderlich. Zudem muss das Gerät beim örtlichen Netzbetreiber sowie der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Wer selbst ein BalkonKraftwerk nutzen möchte, sollte die Energieberatung der Verbraucherzentrale nutzen. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder unter 0800 - 809 802 400 (kostenfrei). Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. (txn)