Letzte Aktualisierung: 21.03.2025
B-Strecke: Vor 50 Jahren Eröffnung des Abschnitts Theaterplatz - Gießener Straße
Am 9. Juni Sonderverkehr mit alten U-Bahn-Zügen
von Ilse Romahn
(07.06.2024) Am 26. Mai 1974 fuhr der erste U-Bahn-Zug zwischen dem damaligen Theaterplatz und der Gießener Straße. Die neue B-Strecke ist damit die zweitälteste im Frankfurter Netz nach der heute von U1, U2, U3 und U8 befahrenen Strecke entlang der Eschersheimer Landstraße. Daher rührt auch ihre Bezeichnung als B-Strecke.
Heute verkehren auf ihr die Linien U4 zwuschen Seckbacher Landstraße und Bockenheimer Warte und die U5 zwischen Hauptbahnhof und Preungesheim.
U-Bahnbau mit Konsequenz und Weitblick
Begonnen hat ihre Geschichte elf Jahre früher: Nach mehreren verworfenen Planungsvorschlägen entschied sich die Stadtverordnetenversammlung kurz nach Baubeginn der A-Strecke im Juni 1963 für die „große Lösung“, das heißt eine Untertunnelung vom Scheffeleck bis zum Hauptbahnhof, mit zwei Gemeinschaftsstationen mit der Bundesbahn. Acht Jahre vor der Eröffnung, am 28. Januar 1966, erfolgte in der Eschenheimer Anlage, an der heutigen Rampe Scheffeleck, der erste Rammschlag des Baus. Zu diesem Zeitpunkt liefen die Arbeiten an der A-Strecke noch auf Hochtouren, sie wurde im Oktober 1968 eröffnet.
„Die Stadt hat damals konsequent und mit Weitblick auf die U-Bahn als Verkehrsmittel der Zukunft gesetzt“, sagt dazu Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert. „So konsequent, dass sie für eine kurze Zeit zwei große Projekte parallel ausführte. Von dem Netz, für das damals der Grundstein gelegt wurde, profitiert Frankfurt noch heute.“ Denn, fährt Siefert fort: „Arbeitsplätze, Einwohner- und Pendlerzahlen in Frankfurt nehmen zu – und damit auch der Verkehr in der Stadt. Der ÖPNV als platzsparendes Verkehrsmittel ist wesentlich, um den Mobilitätsbedürfnissen der Menschen gerecht zu werden.“
Der Bau bis Mai ’74 umfasste den unterirdischen Abschnitt unter dem Römerberg und der Konstablerwache, über die eben genannte Rampe am Scheffeleck und den oberirdischen Abschnitt durch die Eckenheimer Landstraße an Nationalbibliothek und Hauptfriedhof entlang. Sie endete zunächst an der Gießener Straße, der Abschnitt bis zur heute angefahrenen Endstation Preungesheim war noch nicht für den Betrieb geeignet und wurde am 6. März 1977 in Betrieb genommen. Meilensteine des Frankfurter U-Bahn-Baus liegen im Jahr 1970: Im Januar wurde der Tunnel unter der Battonstraße im „Schildvortrieb“ gebaut; im April kam unter der Weißfrauenstraße erstmals die „Neue Österreichische Tunnelbauweise“ zum Einsatz.
Ausbau ging weiter
In der anderen Richtung, Theaterplatz bis Hauptbahnhof, begannen die Arbeiten am 3. September 1974. Zwischen Ende Mai und Anfang September 1974 fand die Fußball-WM in Frankfurt statt und der U-Bahn-Bau pausierte.
Es gibt zwei weitere Daten, die den Ausbau des Frankfurter U-Bahnnetzes dokumentieren, auch wenn sie sich nicht in runden Jubiläen jähren: Am 27. Mai 1978 wurde die Linie U5 bis Hauptbahnhof verlängert und am 31. Mai 1980 erfolgte die Eröffnung der Linie U4 zwischen Seckbacher Landstraße und Hauptbahnhof.
Sonderverkehr mit U-Bahn-Veteranen
Die VGF und der Verein Historische Straßenbahn Frankfurt am Main (HSF) begehen das Jubiläum am Sonntag, 9. Juni, mit Sonderfahrten zwischen Hauptbahnhof und Preungesheim. Zum Einsatz kommen zwei Zwillinge der historischen U-Bahn-Typen U2 und U3.
Tag der offenen Tür an der Feuerwache 1
Mit dem Sonderverkehr, der mit normalen Verbund-Fahrscheinen möglich ist, und natürlich der regulär verkehrenden U5 können Fahrgäste am 9. Juni den Tag der offenen Tür in der Feuerwache 1 besuchen. Anlass ist das diesjährige Jubiläum 150 Jahre Berufsfeuerwehr. VGF und HSF präsentieren sich auf dem Gelände an der Gießener Straße.
Nicht nur die Feuerwehr öffnet an diesem Tag ihre Türen, auch der Museumsshop der HSF im ehemaligen Betriebshof Eckenheim ist an diesem Tag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Hier ist für alle etwas dabei: von Fachliteratur der Nahverkehrshistorie Frankfurts über Modelle bis hin zu Holzeisenbahnen. Von der Station Marbachweg/Sozialzentrum ist der Museumsshop im HSF-Vereinsheim fußläufig erreichbar. (ffm)