Letzte Aktualisierung: 11.10.2024
Auszeichnung für den Goetheturm
von Ilse Romahn
(27.09.2024) Der Goetheturm im Stadtwald ist nicht nur ein wichtiges Wahrzeichen der Stadt Frankfurt am Main, sondern nun auch ein Gewinner: Der Turm wurde am Mittwoch, 25. September, als Sonderpreisträger des Holzbaupreises „prohessen 2024“ prämiert. Städtische Vertreterinnen und Vertreter des Grünflächenamtes, des Amtes für Bau und Immobilien sowie Mitarbeiter des Büros Wirth Haker nahmen die Auszeichnung während des sechsten „Fachkongresses Holzbau in Hessen“ in Kassel entgegen.
Der Goetheturm wurde aus über 100 eingereichten Projekten ausgewählt und überzeugte die Jury, so heißt es, mit „seiner Vorbildfunktion für den Holzbau“. Der Holzbaupreis „prohessen 2024“ ist mit 4000 Euro dotiert. Der Preis wird unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat vom Verein pro holzbau hessen – Holzbau Cluster Hessen in Kooperation mit den Partnern der Holzbauoffensive Hessen ausgelobt. Das Land Hessen fördert die Auslobung des Holzbaupreises im Rahmen des Klimaplans Hessen.
Tina Zapf-Rodríguez, Dezernentin für Klima, Umwelt und Frauen, gratuliert den Preisträgern: „Der Schock saß tief, als der alte Goetheturm bei einem Brandanschlag im Oktober 2017 zerstört wurde. Unstrittig war aber, dass es einen neuen Goetheturm geben wird. Fast 80 Prozent der Bürger hatten sich für einen möglichst originalgetreuen Wiederaufbau des Turms entschieden, der im Herbst 2020 eröffnet werden konnte. Mein Dank gilt vor allem dem großen Engagement der Mitarbeiter des Grünflächenamtes, des Amtes für Bau und Immobilien sowie weiterer Ämter und Projektbeteiligter, die viel Zeit und Herzblut investiert haben, um den Menschen ihr Wahrzeichen zurückzugeben. Der Holzbaupreis ‚prohessen 2024‘ ist eine tolle Würdigung der geleisteten Arbeit.“
Heike Appel, Leiterin des Grünflächenamtes, freut sich über die Anerkennung: „Als Bauherrin war uns bewusst, wie viel der Goetheturm den Menschen bedeutet. Dies hat auch die große Zahl an Frankfurtern gezeigt, die den Aufbau vor Ort begleitet und bestaunt haben. Mit dem Neubau ist es uns gelungen, den Charakter des Aussichtsturms mit seinem wunderbaren Blick auf Frankfurt zu bewahren. Dabei hat uns die FSC-Zertifizierung des Frankfurter Stadtwaldes vor die Herausforderung gestellt, heimische Hölzer zu verwenden und diese ohne chemischen Holzschutz zu verbauen.“
Sigrid Eichler, Leiterin des Amtes für Bau und Immobilien, sagt: „Dass wir den Wiederaufbau in nur drei Jahren geschafft haben, ist nicht zuletzt das Ergebnis einer konstruktiven, vertrauensvollen Zusammenarbeit der Projektleitung mit den Holzbauspezialisten. So konnte die Verwendung der Edelkastanie, die in Deutschland bisher eher unüblich war, als effiziente Lösung gefunden und durch die gutachterliche Begleitung der Materialprüfungsanstalt an der Uni Stuttgart schließlich vom Land Hessen genehmigt werden. Unser Dank gilt hier noch einmal dem Holzbauingenieurbüro Wirth Haker, dem Hersteller der Leimhölzer aus Spanien und insbesondere der ausführenden Firma Holzbau Amann für dieses einzigartige, preiswürdige Ergebnis.“
Der 2020 neu errichtete Goetheturm hat eine Gesamthöhe von 43,3 Metern und steht auf den Fundamenten des 1931 erbauten Vorgängers. Die Plattform befindet sich auf 39,5 Meter Höhe. 197 Stufen sind bis nach oben zu bewältigen. Die tragende Konstruktion besteht aus widerstandsfähigem Edelkastanien-Brettschichtholz. Edelkastanie gilt als besonders witterungsbeständig. Bei den Verbindungselementen wurden mehr Stahlkomponenten verbaut. Dies ermöglicht eine einfache Montage und den Austausch selbst der mächtigen Rundstützen. Treppen, Brüstungen und Podeste sind aus Eichenholz gefertigt. (ffm)