Kultur

"Hauptsache, wir haben das überlebt"

Schulprojekt zu Tschechoslowakischen Zwangsarbeitenden in Frankfurt

Schülerinnen und Schüler des Gymnasium Römerhof präsentieren ihre Rechercheergebnisse zum Thema Zwangsarbeit in Frankfurt in einer Ausstellung im Geschichtsort Adlerwerke.

In der Zeit des Nationalsozialismus mussten etwa 7.500 Tschechoslowaken Zwangsarbeit in Frankfurt am Main leisten. Bisher ist kaum etwas über sie bekannt. In einem partizipativen Recherche- und Ausstellungsprojekt im Geschichtsort Adlerwerke begaben sich Schüler auf ihre Spurensuche: Wer waren sie? In welchen Unternehmen mussten sie arbeiten? Wo waren sie untergebracht? Wie ist es ihnen in Frankfurt ergangen?

In Archivbeständen suchten die Schülerinnenund Schüler  nach Hinweisen, Fotos und Lebensgeschichten. Lioba Martini, Projektkoordinatorin des Geschichtsort Adlerwerke berichtet „Die Schülerinnenund Schüler haben zum Teil richtige Detektivarbeit geleistet, Handschriften entziffert und zu Orten der Zwangsarbeit in Frankfurt recherchiert z.B. zu Unternehmen oder zu Lagern“. Dabei wurde der Blick nicht nur in die Vergangenheit gelenkt, berichtet Lioba Martini weiter: „Während der Recherchen wurden Bezüge zu Orten unseres täglichen Lebens deutlich. Zum Beispiel haben wir herausgefunden, dass es unmittelbar neben der Ackermannschule im Gallus eine Baracke für tschechoslowakische Zwangsarbeiterinnen gab. Zudem haben wir uns mit den Schülern auch vielen aktuellen Fragen gestellt: wie recherchieren wir Tatsachen, welche Geschichten wollen wir erzählen, wie präsentieren wir die gewonnenen Informationen?“

Die vollständigen Ergebnisse des Projekts werden nun in einer Ausstellung im Geschichtsort Adlerwerke gezeigt. Der Geschichtsort Adlerwerke: Fabrik, Zwangsarbeit, Konzentrationslager versteht sich als lebendige Gedenk- und Bildungsstätte. Ziel ist es, Wissen über die Vergangenheit zu vermitteln Geschichtsort Adlerwerke Kleyerstraße 17 | Frankfurt am Main, und so zum besseren Verständnis der heutigen Gefährdungen für Demokratie und Menschenrechte beizutragen.  Das Projekt wurde gefördert vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds. 

Ausstellungseröffnung: 1. Juli 2025, 18:00 Uhr. 
Um Anmeldung zur Eröffnungsveranstaltung wird gebeten unter: info@geschichtsort-adlerwerke.de

Ausstellungszeitraum: 1. Juli – 31. August 2025. 
Öffnungszeiten: Dienstag-Freitag 14-18 Uhr, Sonntag 14-17 Uhr. Führungen: 3. Juli , 17:30 Uhr, 7. August , 17.30 Uhr.

Die Feierabendführungen des Geschichtsort Adlerwerke im Juli und August beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit dem Thema der Tschechoslowakischen Zwangsarbeiter in Frankfurt. Eine Anmeldung dazu ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.

Kontakt: Geschichtsort Adlerwerke - Fabrik, Zwangsarbeit, Konzentrationslager Kleyerstraße 17, 60326 Frankfurt am Main
info@geschichtsort-adlerwerke.de - www.geschichtsort-adlerwerke.de