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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Ausstellung „Zurück ins Licht. Vier Künstlerinnen – Ihre Werke. Ihre Wege“ im Jüdischen Museum Frankfurt

von Ilse Romahn

(25.11.2022) In der Weimarer Republik reüssieren erstmals Frauen auf dem internationalen Kunstmarkt – darunter die Zeichnerin, Malerin und Holzbildhauerin Rosy Lilienfeld, die Bildhauerin und Malerin Amalie Seckbach, die Autorin, Zeichnerin und Illustratorin Erna Pinner und die Malerin Ruth Cahn. Die vier Künstlerinnen stellen international aus, reisen um die Welt und entwickeln sich zu weithin wahrgenommenen Kosmopolitinnen.

Ausstellungsansicht
Foto: Norbert Miguletz
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Ihre Werke werden gefeiert, gesammelt und gedruckt, ihre Ateliers in Frankfurt am Main von vielen aufgesucht. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten bereitet ihren Karrieren ein jähes Ende. Rosy Lilienfeld wird 1942 in Auschwitz, Amalie Seckbach 1944 in Theresienstadt ermordet. Erna Pinner gelingt die Flucht nach London, wo sie als Illustratorin naturwissenschaftlicher Bücher ihr Geld verdient und bis 1987 lebt. Ruth Cahn flieht nach Santiago de Chile und kehrt Anfang der 60er Jahre als unbekannte Künstlerin zurück nach Frankfurt.
 
Lilienfeld und Seckbach sind heute weitgehend unbekannt. Auch Cahn und Pinner gelingt es – wie zahlreichen anderen Kunstschaffende – nicht, im Exil an ihre Erfolge anzuknüpfen. Alle vier geraten nach der Schoa in Vergessenheit. Die Ausstellung „Zurück ins Licht. Vier Künstlerinnen – Ihre Werke. Ihre Wege“ verschafft ihnen nun die Aufmerksamkeit, die ihnen gebührt. Sie läuft von Freitag, 25. November, bis 17. April 2023.

Die Ausstellung „Zurück ins Licht“ begeht fünf Premieren
Zum ersten Mal werden die gesammelten Werke von Rosy Lilienfeld ausgestellt, darunter auch die illustrierte zweisprachige Nacherzählung zu Baal Schem Tov von Martin Buber,
die Werke von Amalie Seckbach umfänglich gezeigt,
alle bekannten Werke von Ruth Cahn und die bislang unbekannten Zeichnungen von Erna Pinner und ihre Fotoalben präsentiert
die dreiteilige Medieninstallation „Re per toire“ von Elianna Renner ausgestellt.

Jüdisches Museum Frankfurt, Bertha-Pappenheim-Platz 1, Frankfurt am Main   www.juedischesmuseum.de