Archiv-Kultur

Ausstellung „Verbrannte Orte ¦ Verbannte Worte“ in der Deutschen Nationalbibliothek vom 9. Mai - 9. Juli

Meinungsfreiheit ist ein zentrales Menschenrecht und eines der höchsten Güter liberaler Gesellschaften – autoritäre Systeme fürchten sie. Vor 90 Jahren verbrannten die Nationalsozialisten an über 160 Orten in Deutschland Bücher und hofften damit Meinungen, Weltanschauungen, aus ihrer Sicht missliebige Autorinnen und Autoren zum Verstummen zu bringen.

Auch heute ist Meinungsfreiheit keine Selbstverständlichkeit. An vielen Orten der Welt werden Menschen an der freien Meinungsäußerung gehindert, eingesperrt und vertrieben, ihre Bücher zensiert und verboten. Damals wie heute treibt die Unterdrückung viele Betroffene ins Exil. ur Eröffnung am 9. Mai findet um 17:30 Uhr eine Führung mit dem Fotografen Jan Schenck vom Projekt Verbrannte Orte e.V. statt.

Dienstag, 9. Mai, 19:00 Uhr: „Die verbrannten Dichter“
Buchvorstellung mit Jürgen Serke und Lesung mit Hanns Zischler Eintritt frei, Anmeldung unter www.dnb.de/veranstaltungfrankfurt

Zum 90. Jahrestag der Bücherverbrennung von 1933 erscheint im Wallstein Verlag eine Neuausgabe von Jürgen Serkes epochalem Buch „Die verbrannten Dichter“. Serke zeichnete darin die Lebensgeschichten jener exilierten Schriftstellerinnen und Schriftsteller nach, deren Werke von den Nationalsozialisten verbrannt wurden. Die Porträtserie erschien zunächst im Magazin STERN und holte vergessene Autorinnen und Autoren wie Irmgard Keun, Else Lasker-Schüler, Walter Mehring, Armin T. Wegener, Ernst Toller und Yvan und Claire Goll in das öffentliche Bewusstsein zurück. Das 1977 erschienene Buch löste eine Wiederentdeckungswelle aus. Der Titel wurde für Generationen zum geflügelten Wort. Jürgen Serke und Thedel von Wallmoden stellen die neu gestaltete und um Bildmaterial der Sammlung Serke erweiterte Neuausgabe vor. Der Schauspieler Hanns Zischler liest ausgewählte Texte.

Mittwoch, 10. Mai 2023, 17:30 Uhr: Hingeschaut! „Am 10. Mai ist autodafé…“
In Gedenken an die Bücherverbrennung vor 90 Jahren: Führung durch die Dauerausstellung „Exil. Erfahrung und Zeugnis“ Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich.

Das Format „Hingeschaut!“ beleuchtet einzelne Facetten der Dauerausstellung „Exil. Erfahrung und Zeugnis“ im Detail. Am Tag des Buches stehen die Folgen der Bücherverbrennung vor 90 Jahren im Fokus.

Donnerstag, 11. Mai 2023, 13:00 Uhr: Geschichte(n) am Mittag
„Es ist vergeblich, was sie planen“ – Die Bücherverbrennung von 1933 und ihre Folgen
Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich In 15 Minuten durch die Gedenkausstellung „Verbrannte Orte | Verbannte Worte“ auf dem Vorplatz der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main.

Verkehrsanbindung: U5 und Buslinie M32 bis Haltestelle "Deutsche Nationalbibliothek", Parkmöglichkeit in der Tiefgarage

Deutsche Nationalbibliothek https://www.dnb.de