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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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Aushilfskonzept der Deutschen Post in Wiesbaden und Frankfurt

von Deutsche Post

(17.08.2022) Seit 2007 akquiriert die Deutsche Post polnische Studenten mit Deutschkenntnissen für Aushilfsjobs in der Zustellung. In Wiesbaden, Darmstadt, Frankfurt-Höchst, Limburg, Idstein und auch Rüsselsheim werden die Studenten erfolgreich eingesetzt. Szymon Janczyk war von Anfang an dabei und - nach erfolgreichem Studium – kam wieder, um zu bleiben.

Szymon Janczyk
Foto: Deutsche Post DHL Group
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Szymon Janczyk , 37 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder betreut polnische Studenten, die in den Semesterferien als Aushilfen der Postniederlassung Wiesbaden eingesetzt werden. Die Niederlassung umfasst die Postleitzahlregionen 64 und 65, d.h. alle Orte deren Postleitzahl mit 64 und 65 beginnen. Szymon Janczyk ist jedes Jahr in Polen dabei, wenn eine Gruppe Wiesbadener Postler in den Universitäten neue Aushilfen akquirieren. Deutschkenntnisse und Führerschein sind für die neuen Aushilfen die Grundvoraussetzungen. Sind die Studenten dann erst einmal in Deutschland, ist er die erste Anlaufstelle innerhalb der Niederlassung.

Szymon Janczyk: „Seit 2007 stellt die Postniederlassung Wiesbaden polnische Studenten als Sommeraushilfen ein. Ich war damals auch dabei. Wir wohnten damals zu acht zusammen in einer WG. Die Arbeit als Postzusteller war anstrengend, aber auch total interessant. Ich verdiente als Germanistik-  und Soziologiestudent hier gutes Geld und konnte auch noch meine Deutschkenntnisse verbessern. Die Kolleginnen und Kollegen und auch die Kunden nahmen uns sehr freundlich auf. Viele von uns sind während der Semesterferien immer wieder nach Wiesbaden gekommen. Es war ein fester willkommener Bestandteil meines Studentenlebens.“

Nach dem Studium zum Master siedelte Janczyk mit seiner Frau, die ebenfalls als Studentin hier als Aushilfe arbeitete, ganz nach Deutschland um.  Durch die Talentförderung der Deutschen Post ist er heute nicht nur als Ansprechpartner für polnische Studenten tätig, sondern ist Betriebsmittelmanager im Zustellstützpunkt mit Leitungsfunktion (ZSPL) Frankfurt-Höchst und sorgt dafür, dass jeder Zusteller alle Materialien für seine Arbeit hat.

Szymon Janczyk: „Ich betreue über 150 Dienstfahrzeuge und fast 200 E-Trikes und sorge dafür, dass sie technisch einwandfrei sind (TÜV, Wartung, UVV). Von mir werden auch die kleinen Reparaturen bei unseren Immobilien beauftragt und im System eingestellt. Er bearbeitet die Kfz- und Fahrrad Unfälle und fertigt die Bestellungen von den Arbeitsmaterialien. Außerdem ist er im Bereich des ZSPL Frankfurt-Höchst Arbeitssicherheitsbeauftragte, Gefahrgutbeauftragter, Umweltkoordinator, Fremdfirmenkoordinator und natürlich auch der Studentenbeauftragter.

Lebenslauf und weitere Informationen
Ich bin Szymon Jańczyk, 37, geboren in Radom (Polen), bin verheiratet, 2 Kinder (Jan 7, Lena 5). Meine Frau, Malwina, ist auch Polin und arbeitet bei der Post, ZSPL Wiesbaden, ZSP Eltville - stellv. Standortleiter. Wir haben seit 3 Jahren zwei Staatsangehörigkeiten - PL und DE. Vom Beruf bin ich der Germanist und der Soziologe im Magister Grad. Ich habe beide Fachrichtungen in Polen (Warschau, Radom und Lublin) studiert. Meine Frau habe ich während des Soziologie-Studiums kennengelernt. Verheiratet sind wir seit 2011.

In 2007 erschien ich zum ersten Mal bei der Post als der polnische Student im ZSPL Wiesbaden. Damals Polen seit 3 Jahren in der EU war, brauchten die Studenten noch die Arbeitserlaubnis, die nur 90 Tagen gültig war. Länger durften wir nicht arbeiten. Alle Formalitäten mussten von dem polnischen Arbeitsamt und der Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) in Bonn organisiert werden. Als Student war ich bei der Post immer in den Sommerferien 2007 bis 2010 als Brief- und Verbundzusteller tätig. Meine Frau war zum ersten Mal bei der Post in 2008, auch im ZSPL Wiesbaden. 

In 2010 waren wir mit unseren Studien fertig und wollten erstmal in Polen bleiben und die Arbeit aufnehmen. Als Soziologe (Statistiker, und der Soziologe im Bereich der Wirtschaft, der Politik und den internationalen Beziehungen) suchten wir die Arbeit vor allem im Statistischen Hauptamt in Warschau, Arbeitsministerium in Warschau und anderen Ämter des öffentlichen Dienstes und Ministerien. Leider ohne Erfolg. Da wir schon den guten Kontakt bei der Post hatten, entschieden wir uns aus Polen auswandern. Und so am 30.04.2011 reisten wir aus Polen aus. Seit 01.05.2011 mussten die Polen keine Arbeitserlaubnis mehr haben und so unterschrieben wir am 02.05.2011 unsere Arbeitsverträge. Ich landete im ZSP Eltville und im Jahr 2012 wurde ich ein Teamleiter in diesem Standort. Ich wollte damals noch mehr bei der Post erreichen und bewarb mich mehrmals um ein Talentprogramm. In der Zwischenzeit fing ich an, unseren Personaleinsatz bei der Einstellung der polnischen Studenten zu unterstützen. Am ersten Tag, bei dem Unterschreiben des Arbeitsvertrages, übersetzte ich manche Sachen und erklärte alles auf Polnisch. So lief bis 2015. 

In 2015 durfte ich endlich am Talentprogramm teilnehmen und rutschte in die Stellenleitung im ZSPL Wiesbaden hinein. Ich wurde Sachbearbeiter Qualität im ZSPL Wiesbaden und fing gleichzeitig an, die Abteilung Personal aktiv bei der Akquise der polnischen Studenten zu unterstützen. Im ZSPL Wiesbaden war ich bis 2018 und dann wurde mir von meinem Abteilungsleiter eine neue Stelle mit ganz neuen Aufgaben im ZSPL Frankfurt-Höchst angeboten. Da ich die neuen Aufgaben immer als Herausforderung ansehe, war ich sofort bereit, die Stelle zu wechseln. Seitdem bin ich ein Betriebsmittelmanager im ZSPL Frankfurt-Höchst. Ich sorge dafür, dass jeder Zusteller alle Materialien für seine Arbeit hat. Ich betreue über 150 Dienstfahrzeuge und fast 200 E-Trikes und sorge dafür, dass sie technisch einwandfrei sind (TÜV, Wartung, UVV). Von mir werden auch die kleinen Reparaturen bei unseren Immobilien beauftragt und im System eingestellt. Ich bearbeite die Kfz- und Fahrrad Unfälle, mache ich die Bestellungen von den Arbeitsmaterialien. Außerdem bin ich im Bereich ZSPL Frankfurt-Höchst Arbeitssicherheitsbeauftragte, Gefahrgutbeauftragter, Umweltkoordinator, Fremdfirmenkoordinator und natürlich auch der Studentenbeauftragter.

In 2016 besorgten wir zusammen im der Abt. Personal fast 150 Studenten (zum größten Teil aus Polen. Am Anfang suchten wir die Studenten vor allem im Internet und durch die Aushänge an den Unis in Polen. Die Mitarbeiter der Abt. 19 waren sogar in Polen und führten die Bewerbungsgespräche mit den Kandidaten. In 2017, 2018 und 2019 durfte ich nach Polen mitfahren und an der Bewerbungsgesprächen teilnehmen. Wir waren damals an der Uni in Warschau, Breslau und Oppeln. Meine Aufgabe bestand darin alles zu organisieren, die Kandidaten, der Raum an der Uni, wo die Gespräche stattfinden und sonstige Formalitäten. Die Gespräche wurden von den Mitarbeitern der Abt. 19 und auch den ZSPL Leitern geführt und dauerte immer 2 Tage. Danach konnten wir immer bis zu 60-80 Personen wählen, die im Sommer die Arbeit bei der Post aufnehmen. Die Studenten mussten ihre Deutschkenntnisse beweisen und den Führerschein haben. Ich suchte die Studenten für den Bereich: Limburg Wiesbaden, Frankfurt, Darmstadt und auch Bensheim.  Bevor wir nach Polen fuhren, war ich immer in der Verbindung mit vielen polnischen Universitäten und Hochschulen und an der Unis-Infotafeln gab es die Informationen über die geplanten Bewerbungsgespräche und mit meinen Kontaktdaten. Die Studenten meldeten sich bei mir und der passende Termin wurde festgelegt. Wir waren immer nach den Gesprächen sehr erfolgreich und zufrieden. Während der Zeit der Pandemie wurden die Bewerbungsgespräche in Polen abgesagt und nicht mehr geplant. Ich musste dann die Studenten nur im Internet, durch die Aushänge an den Unis und durch die Mundpropaganda suchen. Auch der Bedarf war nicht so hoch wie früher. In diesem Jahr besorgte ich "nur" 40 Studenten für Wiesbaden und Frankfurt.

Nach Beendigung der Arbeit werden die Studenten von den zuständigen ZSPL beurteilt (vor allem die Arbeitsqualität, Unfälle und Engagement). Die Studenten, die gut beurteilt werden, dürfen im nächsten Jahr wieder kommen und bei der Post arbeiten. Es gab und gibt viele Studenten, die zu uns wiederkommen, manche 4. oder sogar 5. Mal. Für die Studenten ist die Arbeit bei der Post nicht nur die Möglichkeit das Geld zu verdienen, aber auch die Sprache zu verbessern, neue Leute und kultur kennenzulernen, neuer Erfahrung zu sammeln, aber auch Deutschland zu entdecken und besichtigen. 

Für alle polnischen Studenten war ich damals und bin immer noch der  Ansprechpartner. Sie können sich an mich mit allen Fragen, Problemen und Schwierigkeiten wenden. Die Lösung wird immer gefunden. Da ich selbst vor Jahren als Student anfing, weiß ich genau, wie es wichtig ist, ein Ansprechpartner zu haben. Extra für die Studenten habe ich eine Facebook-Gruppe eingerichtet. Da können sie offen die Frage stellen, ihre Erfahrungen austauschen und alle wichtigen Informationen über die Arbeit bei der Post finden. Die Gruppe hat derzeit über 370 Studenten, die mindestens einmal bei der Deutschen Post arbeitete. Die Arbeit mit den Studenten, obwohl manchmal anstrengend und anspruchsvoll ist, macht mir viel Spaß. Ich bin auch stolz darauf, dass ich meinen Landsleuten helfen kann und ihren Aufenthalt bei der Post so angenehm gestalten kann. 

In meiner Freizeit mag ich die Zeit mit meiner Familie verbringen, mit den Kindern reisen. Und wenn die Kinder schon schlafen und zu Hause die Ruhe herrscht, dann lese ich die Bücher über die Nachrichtendienste, Spezialeinheiten, Politik in Europa und der Welt, Nachkriegsgeschichte Europas, Biographien von Politikern.