Letzte Aktualisierung: 18.03.2025
"Aus einem Totenhaus" im Opernhaus
Oper in drei Akten von Leoš Janáček
von Ilse Romahn
(28.02.2025) Die posthume Uraufführung seiner letzten Oper Aus einem Totenhaus erfolgte am 12. April 1930 am Nationaltheater Brünn. Leoš Janáček (1854-1928) verwendete in diesem auf einem Roman von Dostojewski (1862) basierenden Werk einen radikal neuen Musikstil, der von einer Wirklichkeitssprache als „Augenblicksfotografie der Seele“ ausgeht und sich damit rein klanglich stark von den vorangegangenen Bühnenwerken unterscheidet.
Mit dieser Produktion von Regisseur David Hermann ergänzte die Oper Frankfurt 2017/18 ihren während der Intendanz von Bernd Loebe lose gestalteten Zyklus mit Opern des mährischen Komponisten. „Eine grandiose Inszenierung (…)“ urteilte der Kritiker von BR-Klassik / Leporello, während die Frankfurter Rundschau attestierte: „David Hermann erreicht auch mit der dramatischen Belebung der drei großen Erzählerpartien packende Wirkungen.“ Und SWR2 / Kultur aktuell beendete seine Kritik mit dem Resümee: „Die Frankfurter Oper hatte einen großen Abend.“
„In jeder Kreatur ein Funke Gottes“ lautet das von Dostojewski übernommene Motto, welches auch Janáček seiner Komposition voranstellt: In einem Straflager verbüßt eine Gruppe fast ausschließlich männlicher Gefangener ihre Haft. Im Verlauf der Handlung erzählen einige der Delinquenten aus ihrem Leben und von den Gründen, die sie in den Arrest gebracht haben. Zudem wird der Alltag zwischen Lagertheater und existentieller Not geschildert. Der
politische Häftling Gorjančikov, der zu Beginn der Handlung seine Strafe antritt, wird am Ende nach einem Gnadengesuch seiner Mutter entlassen. Für die restlichen Männer aber geht der zermürbende Alltag weiter…
Die musikalische Leitung liegt bei dem in Prag geborenen Dirigenten Robert Jindra, der seit 2022 den Posten des Musikdirektors am Nationaltheater seiner Heimatstadt innehat und auf eine Reihe von Engagements an internationalen Musikzentren zurückblicken kann. Angeführt von Domen Križaj (Alexandr
Petrovič Gorjančikov), Karolina Bengtsson (Aljeja), Ian Koziara (Filka Morozov) und Michael Nagy (Šiškov) sowie AJ Glueckert (Skuratov), der als einer der Wenigen bereits in der Premiere mit von der Partie war, bestehen alle weiteren Besetzungen fast ausschließlich aus (ehemaligen) Mitgliedern des Ensembles, des Chors und des Opernstudios der Oper Frankfurt sowie aus einigen wenigen Gästen.
Premiere: Freitag, 7. März 2025, um 19.30 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 16. (18 Uhr), 22., 27. März 2025
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 16 bis 109 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf (069)2124949 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.