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Letzte Aktualisierung: 07.02.2025

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Aufruf für verkehrsberuhigte „Schulstraßen“ in Frankfurt

von Ilse Romahn

(27.01.2025) Schulwege sicherer zu machen, ist ein wichtiges Thema in einer verkehrsreichen Stadt wie Frankfurt, in der die Anzahl der Einwohnerinnen und Einwohner, der Pendlerinnen und Pendler sowie der Wege stetig zunimmt. Ein wirksames Instrument sind „Schulstraßen“, die nun in größerem Umfang in Frankfurt eingerichtet werden sollen.

Dazu hat sich die Stadt Frankfurt nun an alle Schulen der Stadt gewandt mit dem Aufruf, sich an einer Online-Befragung zur Verkehrssituation und für die Einrichtung von Schulstraßen zu bewerben – professionell unterstützt von den Fachleuten der Stadt. Noch bis Ende Januar können sich die Schulen an der Umfrage beteiligen.
 
Vielfältiger Nutzen von Schulstraßen
Sogenannte „Schulstraßen“ sind Straßen im Umfeld von Schulen, die zur Hauptverkehrszeit, also zu Schulbeginn, je eine Stunde lang für den Autoverkehr gesperrt sind. Die Vorteile liegen auf der Hand: Elterntaxis, die Kinder morgens eilig zur Schulen bringen, sind eine Gefahrenquelle für alle Kinder außerhalb des Autos. Weniger PKWs bedeuten also mehr Sicherheit für die Kinder. Kommen Kinder stattdessen mit dem Rad oder zu Fuß zur Schule, fördert das zudem ihre Selbständigkeit, ihre Gesundheit, soziale Kontakte und nachweislich auch die Aufmerksamkeit später in der Schulstunde.
 
In Frankfurt haben bereits zwei Schulen Erfahrungen mit Schulstraßen gemacht: die Theobald-Ziegler-Schule in Eckenheim und die Riedhofschule in Sachsenhausen. 2025 will die Stadt Frankfurt weitere repräsentative Musterprojekte durchführen und wissenschaftlich evaluieren. Unterstützt wird die Stadt vom Ingenieurbüro bueffee eGbR, das auf schulisches Mobilitätsmanagement, Schulwegplanung und Verkehrssicherheit spezialisiert ist.
 
„Mobilität für Kinder wird 2025 ein Schwerpunkt unserer Arbeit sein“, sagt Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert. „Schulstraßen sind ein wirksames Instrument, um die Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr zu erhöhen und das Mobilitätsverhalten der Kinder langfristig zu prägen.“
 
„Ihr Nutzen geht darüber hinaus: Der Weg zu Fuß zur Schule fördert Selbstbewusstsein und Eigenständigkeit der Kinder, ist gesund, macht wach und vor allem: Spaß. Denn Bewegung bringt Freude und fördert die Kinder auch in ihrer motorischen Entwicklung“, ergänzt Bildungsdezernentin Sylvia Weber.
 
Stadt Frankfurt unterstützt Schulen bei der Planung und Umsetzung von Schulstraßen
 
Damit das Instrument „Schulstraße“ funktioniert, also damit es von allen Beteiligten langfristig mitgetragen wird, braucht es ganzheitliche Konzepte. Das bedeutet zum Beispiel: Das Thema muss frühzeitig und umfassend an Schülerinnen, Eltern sowie das Lehrerkollegium kommuniziert werden. Bonussysteme für Schülerinnen und Schüler können den Erfolg beschleunigen. Vorab muss beispielsweise geklärt sein, wo Fahrräder in großem Umfang abgestellt werden können.
 
Deshalb sollten Schulstraßenkonzepte in die individuelle Gesamtkonzeption des schulischen Mobilitätsmanagements einer jeden Schule integriert sein. Dafür entwickelt die Stadt Frankfurt gegenwärtig Leitfäden, die als Grundlage für eine nachhaltige Schulwegplanung in Frankfurt dienen sollen. Zudem bauen das Mobilitätsdezernat mit dem Straßenverkehrsamt und das Bildungsdezernat mit dem Stadtschulamt entsprechende Strukturen in der Verwaltung auf, um eine effiziente Einführung von Schulstraßen zu ermöglichen.
 
Projektablauf und Ausblick
Das Projekt beginnt mit einer Onlinebefragung an allen rund 180 Grund- und weiterführenden Schulen im Januar 2025. Abgefragt werden primär die Erfahrungen der Schulen mit Elterntaxis und allgemein mit der Ankommenssituation am Morgen. Zudem können sich die Schulen hier formlos für die Einrichtung einer Schulstraße bewerben. Die Teilnahme an der Umfrage ist bis Freitag, 31. Januar, möglich, damit sie unmittelbar im Anschluss ausgewertet werden kann. Daneben erfolgt eine Analyse der Kinderunfälle der vergangenen fünf Jahre in Frankfurt, aus der Handlungsfelder und Mustermaßnahmen abgeleitet werden.
 
Im Frühjahr 2025 wählt die Stadt Frankfurt drei bis fünf repräsentative Schulen nach fachlichen Kriterien aus. Es folgen Detailanalysen der Schulwegplanung und Problemhäufungen sowie Interviews mit Eltern der ausgewählten Schulen. Im Anschluss erstellt das Fachbüro individuelle Detailkonzepte für die Schulstraßen und, sofern notwendig, Hol- und Bringzonenkonzepte. Diese umfassen planerische, organisatorische, straßenverkehrsrechtliche und technische Aspekte. Auch die Umsetzung begleitet das Büro fachlich. Das Projekt endet mit einer Evaluation und der Ergebnisdokumentation.
 
Für die Durchführung des Projektes sind rund zwei Jahre vorgesehen; es soll im dritten Quartal 2026 abgeschlossen sein. Darauf aufbauend soll die Mobilität an Schulen kontinuierlich verbessert werden. (ffm)