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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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"Auf der Suche nach der Form" im Stadtmuseum

von Adolf Albus

(22.10.2021) Die Künstler Friedel Schulz-Dehnhardt und Günter Schulz-Ihlefeldt sind mit Ihrer Ausstellung "Auf der Suche nach der Form" vom 24. Oktober 2021 bis 20. Februar 2022 zu Gast im Stadtmuseum Hofheim am Taunus, Burgstraße 11, 65719 Hofheim am Taunus

Das Stadtmuseum Hofheim am Taunus zeigt vom 24. Oktober 2021 bis 20. Februar 2022 die Ausstellung Auf der Suche nach der Form. Die Künstler Friedel Schulz-Dehnhardt und Günter Schulz-Ihlefeldt.

Mehr als 100 Arbeiten aus der Sammlung des Stadtmuseums – vom Früh- bis zum Spätwerk des Künstlerpaares – werden im Erdgeschoss des Hauses präsentiert. Die Gemälde, Grafiken und Plastiken stammen aus Schenkungen der Nachlassverwalterin Hildegard A. Niepel und werden zum Teil zum ersten Mal gezeigt. Anlässlich der Sonderausstellung hat das Stadtmuseum einige Arbeiten aufwändig restaurieren lassen, unter anderem als Besonderheit eine im Stil des Informel bemalte Schranktür von Günter Schulz-Ihlefeldt. In der Ausstellung lässt sich die vielfältige Beschäftigung der Künstler mit der Form nachvollziehen, von der Gegenständlichkeit bis zur Abstraktion.

Friedel Schulz-Dehnhardt (1909–2011) und Günter Schulz-Ihlefeldt (1912–1966), geboren im Wilhelminischen Kaiserreich, erhielten ihre Ausbildung in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus. Schulz-Ihlefeldt studierte an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in Berlin sowie an der Städelschule in Frankfurt am Main, wo er später Porträt- und Aktzeichnen unterrichtete und bis zu seinem Einzug in die Wehrmacht 1940 die Leitung der Meisterklasse für freie Malerei innehatte.

Das Künstlerpaar heiratete im Jahr 1942 während eines Fronturlaubs. Als der Maler 1949 aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückkehrte, war seine Stelle an der Städelschule vergeben. So arbeitete er zunächst am Flughafen, später als Kunsterzieher.

Friedel Schulz-Dehnhardt absolvierte eine Ausbildung am Pädagogischen Seminar. Gleichzeitig besuchte sie die Fuldaer Malschule von Fritz Pfeiffer und nahm privaten Malunterricht bei Ida Kerkovius. In den 1940er Jahren eröffnete sie in Hofheim den Laden die „Bunte Stube“, wo sie eigens hergestelltes Kunsthandwerk verkaufte. Über ihre Freundschaft mit der Fotokünstlerin Marta Hoepffner machte sie die Bekanntschaft der Hofheimer Kunstsammlerin und Galeristin Hanna Bekker vom Rath. Später erhielt das Ehepaar die Möglichkeit, auf deren Grundstück an der Kurhausstraße ein Haus mit Atelier zu bauen. Durch die räumliche Nähe ergaben sich Kontakte zu den Künstlern, mit denen Hanna Bekker vom Rath in Verbindung stand, wie beispielsweise zu Karl Schmidt-Rottluff und Ernst Wilhelm Nay.

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzten sich Friedel Schulz-Dehnhardt und Günther Schulz-Ihlefeldt mit der informellen Kunst der Nachkriegszeit auseinander. Während der Maler, ursprünglich in der Darstellung dem Gegenständlichen verpflichtet, sich bis zu seinem frühen Tod dem Informel anschließt, experimentierte Friedel Schulz-Dehnhardt bis ins hohe Alter mit verschiedenen Techniken und Materialien. Ihr Werk bewegt sich dabei zwischen Figuration und Abstraktion.

 

Hintergrund

Mit der Ausstellung werden zwei Schenkungen präsentiert, die das Stadtmuseum Hofheim in den Jahren 2016 und 2017 erhalten hat.

Die Nachlassverwalterin Hildegard A. Niepel übergab dem Stadtmuseum 2016 mehr als 600 Werke von Günter Schulz-Ihlefeldt, um das künstlerische Andenken an den Maler, der 1966 mit nur 54 Jahren verstarb, zu pflegen. Die Zueignung umfasst Arbeiten auf Papier wie Collagen, Zeichnungen und Aquarelle sowie Ölgemälde und Plastiken. Ein Jahr später übergab Niepel dem Stadtmuseum knapp 400 Werke aus dem Nachlass von Friedel Schulz-Dehnhardt.

Die Journalistin Hildegard A. Niepel, die sich seit mehr als drei Jahrzehnten Hofheim eng verbunden fühlt, ist unter anderem bekannt als Drehbuchautorin für die Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“, die von 1968 bis 2003 im ZDF ausgestrahlt wurde.

Öffnungszeiten: Dienstag 10-13 Uhr, Dienstag - Freitag 14-17 Uhr, Samstag/Sonntag 11-18 Uhr. Eintritt:4 Euro, ermäßigt 3 Euro, 6 bis 14 Jahre 1 Euro, Kinder bis 5 Jahre frei

Anmeldung zu allen Führungen, Veranstaltungen und Workshops im Stadtmuseum unter Telefon (06192)900305, per Mail an: stadtmuseum@hofheim.de oder am Veranstaltungstag vor Ort (dann keine Eintrittsgarantie).

Für Besucherinnen und Besucher gelten die 3-G-Regeln (geimpft, genesen, getestet). Die Öffnung des Stadtmuseums wie auch die Durchführung geplanter Veranstaltungen stehen unter Vorbehalt der Entwicklung zur Infektionslage mit dem Corona Virus.