Auf den Spuren jüdischer Hochstift-Mitglieder
Spaziergang mit Anja Heuß und Joachim Seng
Am Sonntag, 15. Juni, 15 Uhr, lädt das Freie Deutsche Hochstift zu einem Spaziergang ‚Auf den Spuren jüdischer Hochstift-Mitglieder‘ durch Frankfurt ein.
Provenienzforscherin Dr. Anja Heuß und Dr. Joachim Seng, Leiter der Hochstift-Bibliothek, geben Einblick in das Leben und Schicksal von vier jüdischen Mäzenen. Die Teilnahme am Spaziergang ist kostenlos, um Anmeldung wird gebeten.
Zum ersten Goethe-Geburtstag nach dem Krieg, am 28. August 1945, stellte Hochstiftsdirektor Ernst Beutler in seiner Ansprache ‚Besinnung‘ die Frage, welche „Dämonen […] die deutsche Seele verwüstet“ hätten, so dass man an den Ettersberg in Weimar, wo Goethes ‚Iphigenie‘ erstmals aufgeführt wurde, „jetzt nur noch mit Scham und Grauen“ denken könne. Er hatte erlebt, dass zahlreiche jüdische Stifter und Mitglieder, denen das Hochstift viel verdankt, vor und während des Zweiten Weltkriegs verschleppt, ermordet oder ins Exil getrieben worden waren. Für den diesjährigen Erinnerungsspaziergang wurden vier jüdische Mäzene ausgewählt, die stellvertretend für viele andere stehen: der Juwelier Louis Koch (1862 – 1930), der Kaufmann Martin Flersheim (1856 – 1935), der Städeldirektor Georg Swarzenski (1876 – 1957) und der Antiquar Moriz Sondheim (1860 – 1944). Die Veranstaltung will an ihre Verdienste für das Freie Deutsche Hochstift erinnern. Die Route des zweitstündigen Spaziergangs beginnt vor dem Jügelhaus auf dem Campus Bockenheim und führt ins Westend.
Die Provenienzforscherin Dr. Anja Heuß prüft seit 2019 im Rahmen eines vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten Projektes die Bestände des Freien Deutschen Hochstifts, die in der Zeit des Nationalsozialismus erworben wurden. Dr. Joachim Seng ist der Leiter des Hausarchiv und der Spezialbibliothek zur Goethezeit und Romantik im Freien Deutschen Hochstift.
Termin: Sonntag, 16. Juni 2025, 15 – 17 Uhr. Treffpunkt: Jügelhaus, Campus Bockenheim, Frankfurt am Main