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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Auch in Frankfurt mehren sich die Anzeigen auf Kurzarbeit

Der erste Ansturm lässt aber noch keine endgültigen Prognosen zu

von Anna Morales

(01.04.2020) Der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Frankfurt stellt ein hohes Beratungsaufkommen der Unternehmen zum Kurzarbeitergeld (Kug) fest. Die Anzeigen auf Kug gehen online (via eService), per Mail oder mit der Post bei der Agentur für Arbeit Frankfurt ein.

Die Anzeigen sind lediglich ein Indiz/ ein Orientierungswert für eine spätere Abrechnung des Kug durch die Arbeitgeber. 

Stephanie Krömer Leiterin der Agentur für Arbeit Frankfurt: „Wir haben in einem großen Kraftakt in kürzester Zeit unsere Organisation auf die jetzige Bedarfslage angepasst. Um auf den hohen Andrang reagieren zu können, haben wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kurzarbeit-Teams nennenswert aufgestockt. Wir qualifizieren weitere Kolleginnen und Kollegen. Dies, versehen mit der Besonderheit, dass unsere Beratung derzeit nicht im Rahmen eines persönlichen Gespräches erfolgt, hat für viele Veränderungen in meinem Haus gesorgt. Denn allein bis jetzt gingen bei uns rund 4.300 Anzeigen auf Kurzarbeit ein, die geprüft und bearbeitet werden müssen. Deshalb eine große Bitte an die Unternehmen: Senden Sie Ihre Anzeige nur einmal zu und sehen Sie bitte von Rückfragen ab, die den Eingang Ihrer Anzeige betreffen. Denn durch diese Anfragen werden wertvolle Mitarbeiterressourcen gebunden, die dringend für die Bearbeitung erforderlich sind.“ 

Ein Großteil der Unternehmen, die Kurzarbeit anzeigen sind im Dienstleistungsbereich tätig. Hier hat Frankfurt auch den Schwerpunkt mit den meisten Beschäftigten. Letztlich kann der Umfang der Anzeigen stark variieren, denn hinter einer Anzeige von Kurzarbeit kann sich ein kleiner Gastronomiebetrieb mit drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verbergen, aber auch ein großer Konzern mit mehreren Tausend Beschäftigten. 

Krömer zur Frage, was aus ihrer Sicht derzeit am wichtigsten ist im Zusammenhang mit der Gewährung des Kurzarbeitergeldes: „Im ersten Schritt ist mir die telefonische Erreichbarkeit für die Arbeitgeber in Frankfurt wichtig. Mein weiterer Anspruch liegt in der hochwertigen Beratung unserer Unternehmen. Ich möchte, dass unsere Unternehmen Klarheit und Handlungssicherheit in tendenziell unsicheren Zeiten für die Abwicklung des Kug erhalten und somit auch die bisherigen Beschäftigten in den Betrieben halten können.“ 

In den kommenden Wochen wird die Agentur für Arbeit Frankfurt zunehmend konkretes und detailliertes Zahlenmaterial zur Verfügung stellen können. Für Zahlen zur tatsächlich realisierten Kurzarbeit, einschließlich der Arbeitsausfälle, Branchen und der Anzahl der betroffenen Beschäftigten, werden wir uns noch einen Augenblick gedulden müssen. Das hat einen einfachen Grund: Kurzarbeit wird immer im Nachhinein abgerechnet. Die Unternehmen haben dafür bis zu drei Monate Zeit. Die Abrechnung für den März kann also auch noch im Juni erfolgen. Diese zeitliche Verzögerung ist aufgrund der aktuellen Situation eher selten, aber gesetzlich möglich.

Alles zur Kurzarbeit auf der neuen Internetseite der Bundesagentur für Arbeit: https://con.arbeitsagentur.de/prod/cmsportal/marketing/corona-kurzarbeit/