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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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Außenhandel im Corona-Jahr 2020 im Minus

von Helmut Poppe

(05.03.2021) Im Corona-Jahr 2020 ist der Warenwert hessischer Einfuhren gegenüber 2019 um 1,9 Prozent gesunken. Der Wert exportierter Waren fiel um 5,7 Prozent.

Foto: HSL
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Nicht nur Kurzarbeit, Produktionsstillstände, Grenzkontrollen und -schließungen während der Corona-Pandemie haben den hessischen Außenhandel im vergangenen Jahr geprägt. Auch außenpolitische Spannungen mit den USA und der Brexit stellten die Unternehmen in Hessen vor wirtschaftliche Herausforderungen. So fiel die Jahresbilanz des hessischen Außenhandels für 2020 im Vergleich zu 2019 insgesamt negativ aus.

Entwicklung der Ein- und Ausfuhren

Insgesamt lag der Warenwert hessischer Einfuhren im Jahr 2020 bei knapp 101 Milliarden Euro, der Wert der Ausfuhren erreichte ein Volumen von mehr als 61 Milliarden Euro. Damit verfehlten die Einfuhren das Vorjahresniveau um 1,9 Prozent, die Ausfuhren sanken im Vergleich zu 2019 um 5,7 Prozent.

Während die Importe und Exporte im ersten Quartal 2020 gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat überwiegend stiegen, brachen insbesondere die Exporte ab April ein: Ihr Warenwert sank gegenüber April 2019 um 21,6 Prozent. Zwischen Mai und November hielt die rückläufige Entwicklung der hessischen Exporte an. Erst im Dezember 2020 stieg der Warenwert der Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9,1 Prozent. Der Wert der Einfuhren sank im April 2020 um 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und entwickelte sich im Jahresverlauf ebenfalls überwiegend negativ. Jedoch konnte bereits im September 2020 ein moderates Plus von 0,8 Prozent gegenüber September 2019 verzeichnet werden. Im November und im Dezember legte der Warenwert der hessischen Einfuhren im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat um 3,3 bzw. 2,4 Prozent zu.

Die beiden wichtigsten Handelspartner im Bereich der Einfuhren waren 2020 die Vereinigten Staaten von Amerika sowie die Volksrepublik China. Im Vergleich zu 2019 konnte der Warenwert der hessischen Einfuhren sogar um 4,5 (USA) bzw. 5,1 (China) Prozent gesteigert werden. Auf Rang eins und zwei der Exporte lagen im Jahr 2020 die Vereinigten Staaten von Amerika und Frankreich. Hier sank der Warenwert der Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 (USA) bzw. 12,2 Prozent (Frankreich).

Erzeugnisse

Von den wichtigsten importierten bzw. exportierten Erzeugnissen verfehlten fast alle Warengruppen das Vorjahresniveau. Insbesondere der Warenwert von exportierten elektrotechnischen Erzeugnissen (minus 21,3 Prozent) sowie der Wert von ausgeführten Fahrzeugen, Fahrzeugteilen und -zubehör (minus 18,2 Prozent) sanken 2020 gegenüber 2019. Im Bereich der Einfuhren fiel besonders der Wert importierter Fahrzeuge, Fahrzeugteile und -zubehör (minus 15,9 Prozent) sowie der Warenwert eingeführter Maschinen (minus 10,9 Prozent). Lediglich der Warenwert von importierten Eisen- und Metallwaren stieg 2020 gegenüber 2019 um 2,1 Prozent. (HSL)