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Letzte Aktualisierung: 06.09.2024

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Architekturwettbewerb für Friedrich-Fröbel-Schule entschieden

Siegesentwürfe zeichnen überzeugende Vision für Grundschule in Niederrad

von Ilse Romahn

(10.07.2024) Gegen Mittag steht das Ergebnis am 6. Juni fest. Der 1. Preis geht nach Dresden und Bielefeld. Das Planungsteam von pussert kosch architekten mit Rehwaldt Landschaftsarchitekten und reich + hölscher TGA-Planer konnte die Fachjury überzeugen. Das Interesse am interdisziplinären Realisierungswettbewerb für die Neugestaltung der Friedrich-Fröbel-Schule war enorm, die Stadt Frankfurt am Main als Ausloberin hatte insgesamt 147 Bewerbungen erhalten.

Nach einer ersten Prüfphase wurden fünf Einreichungen als gesetzt und 15 weitere per Losverfahren festgelegt. Das Preisgericht tagte unter dem Vorsitz der Architektin Prof. Jórunn Ragnarsdóttir in der Turnhalle der bestehenden Grundschule und wählte – nach fast zweitägiger Beratung – den Siegesentwurf aus. Neben diesem können sich weitere Planungsteams über den 2. und 3. Platz sowie drei Beiträge über eine Anerkennung freuen.
 
Der Schulneubau wird dringend gebraucht, nicht nur, weil die Nachfrage an Grundschulplätzen für den wachsenden Stadtteil Niederrad steigt, sondern auch weil die Stadt Frankfurt die Anforderungen an einen modernen Schulstandort umsetzten will. Dazu gehören insbesondere das Angebot der Ganztagsbetreuung, die Digitalisierung und die Inklusion. Dementsprechend forderte die Aufgabenstellung einen Neubau für eine fünfzügige Grundschule unter Ergänzung und Einbindung der bestehenden Sporthalle sowie die dazugehörige Planung der technischen Gebäudeausrüstung und Freianlagen. Dabei sollten insbesondere innovative Konzepte und Ideen für einen lebendigen Identifikationsort für die Schülerinnen und Schüler sowie das Quartier entwickelt werden, welcher eine Auseinandersetzung mit den Themen „Cluster-Schule“, „offene Lernlandschaften“ und „Selbstverantwortliches Lernen“ ermöglicht.
 
Als übergeordnete Zielsetzung wurde ein gesamtheitliches, in sich schlüssiges Gesamtkonzept gesucht, das atmosphärische innen- wie außenräumliche Qualitäten schafft und die Institution Friedrich-Fröbel-Schule nicht nur zu einem Ort des Lernens, sondern vielmehr zu einem „zweiten Zuhause“ und einem identitätsstiftenden Raum für alle Schülerinnen und Schüler formt. Eine Voraussetzung war dabei außerdem, dass der Neubau auf dem Bestandgelände der Friedrich-Fröbel-Schule in der Else-Alken-Straße realisiert werden kann. Aktuell ist die Friedrich-Fröbel-Schule durch die temporäre Erweiterung als vierzügige Grundschule mit rund 470 Schülerinnen und Schülern ausgelegt.
 
Auch die zukunftsweisende Zielsetzung zum Umgang mit Nachhaltigkeit und Ressourcen steht maßgeblich im Fokus der Entwicklungen im Frankfurter Schulbau. Daher waren die Planungsteams aufgefordert, die qualitative und atmosphärische Umsetzung der geforderten Funktionen des pädagogischen Raumkonzeptes bei einem möglichst geringen Einsatz von Energie und Ressourcen eine höchstmögliche Langlebigkeit der Gebäudestruktur zu schaffen und quantitativ bei der Reduktion von CO2-Emissionen mitzuwirken. Die Entscheidung zum Bestandserhalt eines oder mehrerer der bestehenden Gebäude der Friedrich-Fröbel-Schule wurde daher von der Ausloberin den Teilnehmenden als eine der im Wettbewerb zu lösenden Fragen anheim gegeben.
 
Dem Preisgericht gehörten neben der Vorsitzenden Prof. Ragnarsdóttir die Dezernentin für Bildung, Immobilien und Neues Bauen, Sylvia Weber, die Leiterin des Stadtschulamtes, Ute Sauer, der Abteilungsleiter Projektbereich Bildung des Amtes für Bau und Immobilien, Roland Hatz, Barbara Pampe als Vertreterin der Montag Stiftung sowie externe Architekten und Landschaftsarchitekten an.

Alle Arbeiten sind im Stadtplanungsamt in der Kurt-Schumacher-Straße 10 öffentlich ausgestellt. (ffm)