Letzte Aktualisierung: 05.12.2024
Archäologie der Gewalt im 20. Jahrhundert
Eine Podiumsdiskussion mit Filmvorführung
von Adolf Albus
(22.11.2024) ffm. Der Hamburger Sozialwissenschaftler Jan Philipp Reemtsma hatte schon vor 25 Jahren erkannt: „Wo immer wir leben, wir haben es nicht weit zu einem Lager oder einem, mehreren Nebenlagern.“ Diese obertägig oft nicht mehr sichtbaren Gewalt- und Zwangsräume stellen für die Landesarchäologie seit über zwei Jahrzehnten ein nicht zu unterschätzendes Tätigkeitsfeld dar.
Die Ausstellung „Lagerland“, die nach einem Jahr Gastspiel im Archäologischen Museum Frankfurt nun zu Ende geht, gibt davon ein eindrucksvolles Zeugnis. Denn dass die Archäologie eine führende Rolle spielen würde, um diese Orte aufzuspüren, ihre materiellen Reste zu sichern, zu erforschen und als Denkmale und Gedenkorte zu bewahren, wird in der Ausstellung des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie und dem Archäologischen Museum Frankfurt mehr als deutlich gemacht.
Der Frankfurter Filmemacher Thomas Claus diskutiert mit Thomas Kersting, Kurator der Ausstellung und 2023 in den Ruhestand verabschiedete stellvertretende Landesarchäologe von Brandenburg, und Wolfgang David, Direktor des Archäologischen Museums Frankfurt, über geschichtliche Verantwortung und bodendenkmalpflegerische Verpflichtungen. Filmbeispiele zeigen, wie sich Spuren der Vergangenheit im Boden erhalten haben und wie die Archäologie diese singulären Spuren der Gewalt aufspüren, lesen und bewahren kann.
Die Abschlussveranstaltung zur Sonderausstellung „Ausgeschlossen“ findet am Mittwoch, 27. November, um 18 Uhr statt. Treffpunkt ist das Foyer des Archäologischen Museums Frankfurt in der Karmelitergasse 1, die Veranstaltung findet im Haus II des Museums statt. Der Eintritt kostet für alle Besucherinnen und Besucher wegen eingeschränkter Öffnung des Museums drei Euro.(ffm.)