Ambulante Versorgung in selbstbestimmter Demenz-Wohngemeinschaft
Für die Mieter der Demenz-Wohngemeinschaft hat die HWB nun die Case Management Pflege GmbH für die Koordination des Versorgungsprozesses innerhalb der Demenz-Wohngemeinschaft, basierend auf dem Konzept der Fachplanung Pflege - Matthias Mört; Ahaus gewonnen. Der Caritasverband für den Bezirk Main-Taunus e. V. wird zunächst im ersten Jahr die 24-stündige Versorgung im Bereich der Alltagsbetreuung und Hauswirtschaft übernehmen. Für interessierte Angehörige gibt es am Dienstag, 15. Januar 2019, um 18 Uhr in der Stadthalle Hofheim eine ausführliche Informationsveranstaltung zur Konzeption der Wohngemeinschaft.
„Dementielle Erkrankungen sind ein großes gesellschaftliches Thema. Uns ist es als öffentliches Unternehmen wichtig, hier Lösungen anzubieten und somit unserer sozialen Verantwortung gerecht zu werden", erklärte HWB-Geschäftsführer Norman Diehl. Neun Mieter mit einer dementiellen Erkrankung können in die ambulant betreute Wohngemeinschaft im Erdgeschoss einziehen. Jeder Mieter verfügt über einen Individualbereich und teilt sich mit den anderen Mietern Gemeinschaftsräumlichkeiten.
„Wir müssen dem Menschen die Wertschätzung geben, die sie auch in Ihrer Demenz erwarten dürfen. Gerade in dieser bewährten Konzeption und Form des gemeinsamen Lebens können die Bedürfnisse und auch die Fähigkeiten des dementiell erkrankten Menschen berücksichtigt und gefördert werden" so Matthias Mört, Geschäftsführer von der Fachplanung Pflege und der Case Management Pflege GmbH. „Die Demenz-Wohngemeinschaft im Projekt ‚WIR am Klingenborn – Gemeinschaftliches Wohnen im Dr. Max Schulze-Kahleyss-Haus‘ ist eine neue Wohnform und eine gute Alternative zur stationären Betreuung. Denn hier können die Mieterinnen und Mieter individuell und selbstbestimmt leben", sagte Torsten Gunnemann,
Geschäftsführer des Caritasverbandes für den Bezirk Main-Taunus e.V. Man sehe den Wohnformenmix am Klingenborn als eine klare Antwort auf den demografischen Wandel. Hier begegneten sich die verschiedenen Mieterinnen und Mieter – mit eigener Vorgeschichte – in „einem" Haus. „Wir freuen uns, diese neue Wohnform mit umsetzen zu können", sagte Gunnemann.
In der Wohngemeinschaft lässt sich ein würdevoller angenehmer Lebensabend mit viel Individualität verwirklichen. Pflege- und Betreuungskräfte sind rund um die Uhr in der Wohngemeinschaft präsent. Sie unterstützen die Mieter unter Berücksichtigung der jeweiligen Bedürfnisse, Bedarfe, Fähigkeiten und Ressourcen. Für die pflegerische Versorgung kann jeder Mieter seinen eigenen Pflegedienst beauftragen.
Insgesamt entstehen auf dem 3.300 Quadratmeter großen Grundstück Am Klingenborn 41 Wohneinheiten. Zur Wohngemeinschaft mit neun Wohneinheiten kommen 32 Wohnungen mit einem bis fünf Zimmern hinzu. Rund die Hälfte der Wohnfläche ist öffentlich gefördert. Die Wohngemeinschaft wird 250 Quadratmeter Platz haben. Die HWB plant mit Kosten in Höhe von 7,2 Millionen Euro. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Zusammenarbeit mit dem FORUM Gemeinschaftliches Wohnen e.V., Bundesvereinigung. Zu dem Projekt gehören auch Angebote zu seniorengerechtem Wohnen und Mehrgenerationenwohnen.