Letzte Aktualisierung: 20.09.2024
Am 1. September: Goethe-Rundgang zum 275. Geburtstag des Dichters und Denkers
„Was der August nicht tut / macht der September gut.“ Goethe
von Pfarrer Dr, Jeffrey Myers.
(29.08.2024) "Am 28sten August 1749, mittags mit dem Glockenschlag zwölf kam ich in Frankfurt am Main zur Welt", schrieb Johann Wolfgang von Goethe in „Dichtung und Wahrheit“. Anlässlich des 275. Geburtstags des Dichterfürsten lädt die Ev.-luth. St. Paulsgemeinde zu einem Goethe-Rundgang – „Vier Kirchen und ein Friedhof“ – am Sonntag, 1. September, um 11.15 Uhr herzlich ein. Treffpunkt: Eingang der Alten Nikolaikirche am Römerberg; Dauer: ca. 1.5 Stunden; Leitung: Pfarrer Jeffrey Myers.
Zum Gedenken an den berühmtesten Sohn Frankfurts, der 1749 – in diesem Jahr vor 275 Jahren – in der Mainstadt geboren wurde, werden beim Rundgang einige Stätten einbezogen, an denen sich der Dichter und Denker zu Lebzeiten aufhielt.
Tipp für einen `Abstecher´ im Werther-Jahr 2024: Das Grab von Theodor Kestner auf dem Frankfurter Hauptfriedhof
(Prof. Dr. med.) Theodor Friedrich Arnold Kestner (1779 - 1847) war Sohn der Charlotte Sophie Henriette Kestner, geb. Buff, Goethes Jugendfreundin „Lotte“ und das Vorbild der Lotte in Goethes „Werther“. Der ältere Bruder Georg (1774 - 1867) war Goethes Patenkind.
1804 ließ sich Kestner auf Vermittlung Goethes in Frankfurt als Arzt nieder. Hier wurde er 1813 Professor an der medizinisch-chirurgischen Spezialschule an der Senckenbergischen Stiftung, 1814 Stadtarzt von Frankfurt. 1815 war Goethe zu Gast bei Kestner. In seinem Reisebericht forderte Goethe, im Sinne Kestners, die Einrichtung eines Lehrstuhls für Physik und Chemie in Frankfurt. Kestner gehörte zu den Mitbegründern der Polytechnischen Gesellschaft um 1816. Ebenfalls war er Mitbegründer des Physikalischen Vereins (1824 – in diesem Jahr vor 200 Jahren) und des Ärztlichen Vereins (1845). Seine Frau Christine Kestner, geb. Lippert, war eine Tochter des Hoteliers Johann Christoph Friedrich Lippert, der den „Englischen Hof" (Hotel d´Angleterre), Roßmarkt 13-15 (1904 abgerissen), erbaute. Dort pflegte kein Geringerer als der Philosoph Arthur Schopenhauer zu speisen. Im vornehmen Englischen Hof soll Schopenhauer einmal angesprochen worden sein: „Herr Doktor, Sie essen ja wirklich für zehn!" Dem stimmte er zu, „aber ich denke auch für zehn!". Unweit vom Grab Kestners am Frankfurter Hauptfriedhof fand Arthur Schopenhauer auch seine letzte Ruhestätte (Gewann A 24),
Die Erstausgabe des „Werther“ erschien im September 1774 – vor 250 Jahren – zur Leipziger Buchmesse.
250 Jahre ist es mittlerweile her, dass Goethes berühmter Briefroman erschienen ist und schnell zum Bestseller wurde. „Die Leiden des jungen Werthers“ (Herbst 1774) machte Goethe im Alter von 25 Jahren schlagartig europaweit berühmt. Der noch heute mitreißende Briefroman über unerfüllte Liebe ist neben dem „Faust“ das berühmteste Werk der Weimarer Klassik und gilt als Schlüsselwerk der deutschen Literaturgeschichte.