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Letzte Aktualisierung: 18.04.2024

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,Allen ein besinnliches und frohes Ramadan-Fest‘

von Ilse Romahn

(14.05.2021) Der Ramadan ist für Musliminnen und Muslime in Frankfurt und auf der Welt ein einzigartiger Monat – er endet mit dem „ʿĪd al-Fiṭr“ (arabisch)/„Ramazan Bayramı“ (türkisch), dem Fest des Fastenbrechens. Oberbürgermeister Feldmann und Integrationsdezernentin Weber wünschen allen Frankfurter Musliminnen und Muslimen besinnliche und gesegnete Feiertage. Das Fest dauert von Donnerstag 13., bis Samstag, 15. Mai.

Ramadan gilt als heiliger Monat mit einer besonderen spirituellen Bedeutung – es ist die Zeit der inneren Einkehr, der Dankbarkeit, der Barmherzigkeit und des Verzichts. Auch in diesem Jahr fand der Ramadan aufgrund der Corona-Pandemie unter besonderen Bedingungen statt. Das allabendliche Fastenbrechen, das gewöhnlich mit Familie, Freundinnen und Freunden oder in der Nachbarschaft begangen wird, musste auf die Kernfamilie begrenzt werden. Die Gebete in den Moscheen waren nur mit Auflagen möglich.

„Verzicht und Geduld prägen traditionell die Fastenzeit. Diese Eigenschaften stärken den Zusammenhalt in der Gemeinschaft und ermöglichen trotz der gebotenen Distanz die Fastenzeit besinnlich zu begehen. Meine Besuche der letzten Zeit in den Frankfurter Moscheegemeinden haben eines verdeutlicht. Die Ehrenamtlichen vor Ort leisten einen enormen Anteil an der Aufrechterhaltung der Gottesdienste. Ich wünsche Ihnen allen und Ihren Liebsten heute ein gesegnetes, friedvolles und gesundes Ramadan-Fest!“, sagte Feldmann.

„Gerade in dieser herausfordernden Zeit haben Sie erneut unter ungewöhnlichen Umständen den Fastenmonat Ramadan begangen – auf die gewohnte Gemeinschaft und Gesellschaft haben Sie verzichten müssen. Aus vielen Gesprächen mit Musliminnen und Muslimen in den letzten Tagen und Wochen habe ich mitgenommen: Das war nicht einfach für Sie. Und gerade weil es nicht einfach für Sie war, hat Ihnen Ihr Glaube Kraft gegeben. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien, Ihren Freunden und den Frankfurter Gemeinden ein friedvolles und gesundes Ramadan-Fest!“, sagte Sylvia Weber.

Viele Gemeinden haben auch während des Ramadan digitale Formate angeboten: Vorträge, Spenden-Ifṭārs – sogar die gemeinschaftlichen Ramadan-Gebete (Tarāwīḥ) waren online und wurden in so manchem Frankfurter Wohnzimmer empfangen. Auch die Religionsgemeinden sind wie viele andere gezwungen, kreativ mit der Situation umzugehen. Viele Gemeinden gehen dabei auch ganz neue Wege.

Zeit der Reflexion und ‚Danke‘ für das ehrenamtliche Engagement
„Was mich immer wieder im Vorfeld und während des Ramadan beeindruckt, sind die Werte und Themen, die während des Ramadan eine besondere Bedeutung haben und weit über den Verzicht von Nahrung hinausgehen. Barmherzigkeit, das füreinander Dasein, Empathie oder das Nachdenken über das eigene Handeln sind Dinge, die für uns alle bedeutend sind, egal ob wir religiös sind oder nicht“, sagt Weber.

Diese Werte sind gerade in der Krisenzeit von enormer Bedeutung für die Stadtgesellschaft. Viele Initiativen und Projekte insbesondere auch von Musliminnen und Muslimen helfen Menschen in Frankfurt, die von den Auswirkungen der Pandemie betroffen sind. „Mit diesen kleinen und großen Nachbarschaftsprojekten tragen Sie sehr viel zur Bewältigung der Corona-Auswirkungen bei. Diesem – zumeist – ehramtlichen Engagement gebührt großer Respekt. Dafür sage ich Danke!“, fügt Weber hinzu.

Das Stadtoberhaupt dankte allen Mitgliedern der muslimischen Community für Ihr Engagement in dieser schwierigen Zeit und besuchte anlässlich des Ende des Ramadans das Bosniakische Kultur Center, in dem eines der stadtweiten Festgebete stattgefunden hat. Feldmann sagte in seiner Ansprache an die Gemeindemitglieder vor Ort: „Ich wünsche Ihnen und uns allen eine baldige Rückkehr zu alten Gewohnheiten, die uns als Gesellschaft ausmachen. Mit ausreichend Impfstoff und der vorhandenen hohen Impfbereitschaft werden wir einen sehr großen Schritt in bessere Zeiten machen können.“

Mit Blick auf das gesellschaftliche Klima bekräftigte Oberbürgermeister Feldmann den Rückhalt aller Religionsgemeinschaften in dieser Stadt: „Die Stadt Frankfurt wird im Kampf gegen Rassismus und Hetze gegen einzelne Religionsgemeinschaften weiterhin entschieden eintreten. Die in diesem Zusammenhang zunehmende Verrohung der Sprache in sozialen Medien ist besorgniserregend. Für antimuslimischen Rassismus und Antisemitismus ist in dieser Stadt kein Platz.“

„Dem Gebot der Barmherzigkeit folgend gilt es auch weiterhin, besonders die Situation betroffener und gefährdeter Menschen im Blick zu haben. Es liegt an uns allen, den Zusammenhalt, das Miteinander in Frankfurt und darüber hinaus, zu befördern und gemeinsam zu gestalten – im Großen wie im Kleinen.

Mögen Sie trotz der anhaltenden Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen schöne Festtage begehen. Ein Ende der Pandemie ist in Sicht. Geben wir weiterhin acht aufeinander und bleiben Sie gesund!
ʿĪd mubārak! | Ramazan bayramınız mübarek olsun | Bajram šerif mubarek olsun“

ʿĪd al-Fiṭr | Ramazan bayramı | Das Fest des Fastenbrechens
Mit dem Fest danken Musliminnen und Muslime Gott dafür, dass er ihnen den Willen, die Kraft und die Ausdauer gegeben hat, zu fasten und den Geboten während des heiligen Monats Ramadan zu folgen. Außerdem bitten sie Gott darum, ihre Gebete und ihre Mühen im Ramadan anzunehmen sowie anzuerkennen.

Das Fest ist mit viel Erfüllung verbunden. Es herrscht Freude und das gute Gefühl darüber, eine wichtige und besinnliche Zeit mit vielen auch persönlichen Aufgaben zu Ende gebracht zu haben. Diese Freude wird mit der Familie und Freunden geteilt. Es wird je nach lokaler Tradition für ein bis drei Tage gefeiert. Diese Tage werden „Fest des Fastenbrechens“ genannt. Familie und Freunde kommen zusammen, man beschenkt sich, und am ersten Tag wird in der Gemeinschaft gebetet. (ffm)