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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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Akute und chronische Krankheiten: Sind alternative Heilmittel hilfreich?

von Bernd Bauschmann

(25.01.2023) Es heißt: „Mutter Erde versorgt ihre Geschöpfe mit allem, was sie benötigen.“ Doch trifft diese Aussage auch dann zu, wenn es um die Therapie von diversen Krankheiten geht?

Symbolfoto
Foto: Pixabay / Edyta Stawiarska
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Sicherlich kann dies der Fall sein, wenn es sich um kleinere gesundheitliche Einschränkungen handelt.

Doch wie verhält es sich mit „den Kräften der Natur“, wenn es sich um schwerwiegende Erkrankungen wie beispielsweise Bauchspeicheldrüsenkrebs handelt?

Können akute oder chronische Schmerzen erfolgreich mit alternativen Mitteln behandelt werden?

Diese und weitere Fragen werden in Folge beantwortet.

Die Schmerztherapie: Was für Heilmittel sind hilfreich?

Im Bezug auf eine Schmerztherapie gilt es zu unterscheiden, ob es sich um akute Schmerzen handelt oder um eine chronische Erkrankung, die Schmerzen verursacht. Ebenso wichtig ist es, den Schmerzgrad zu bestimmen. Handelt es sich eher um gelegentlich auftretende leichte bis mittlere Schmerzen? Oder sind die Schmerzen sehr stark und treten chronisch auf?

Diese und zahlreiche weitere Fragen sollten zunächst beantwortet und bestenfalls mit dem Hausarzt besprochen werden.

Bei Krebs handelt es sich um eine schwerwiegende Krankheit, die keinesfalls auf eigene „Faust“ therapiert werden sollte, indem irgendwelche pflanzlichen Mittel verwendet werden.

Diese Erkrankung sollte unbedingt durch eine klassische Behandlung durch einen Facharzt therapiert werden. Wer seine aus der Krankheit resultierenden Leiden durch die Einnahme alternativer Medikamente wie zum Beispiel CBD Öl lindern möchte, sollte dies keinesfalls ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt machen.

Cannabidiol: Seit 2017 auf Rezept erhältlich

Zunächst sollte kurz erläutert werden, dass CBD nicht gleich CBD ist. Denn es wird in zweierlei Arten unterschieden, wobei es hierbei häufig zu Verwechslungen kommt. Denn nicht jedes CBD-Produkt kann durch einen Arzt verschrieben werden.

Obgleich der Hanfwirkstoff Cannabidiol in jedem CBD Produkt vorhanden ist, gilt es zu unterscheiden zwischen:

  1. CBD als Arzneimittel
  2. CBD in CBD Öl als Kosmetika und Nahrungsergänzung

Ein durch die EU kürzlich eingeführtes CBD-Medikament namens Epidolex, wird beispielsweise gegen Epilepsie eingesetzt. Zumeist handelt es sich bei den Erkrankten um Kinder.

Dieses Arzneimittel wurde, bevor es auf den Markt kam, auf seine Wirksamkeit hin geprüft und wurde als Medikament zugelassen. Worin auch der gravierendste Unterschied zwischen CBD Öl und CBD Arzneimitteln begründet liegt.

Hanfprodukte, die auf Cannabidiol basieren, wie CBD Öl benötigen kein Rezept, sondern sind im Gegensatz zu den Arzneimitteln frei käuflich. Ärzte stellen in der Regel hierfür kein Rezept aus.

Ein weiterer Unterschied liegt in der Dosierung des Wirkstoffs. Bei zugelassenen Arzneimitteln ist diese sehr hoch mit CBD-Isolat. Zudem wurde eine medizinische Wirksamkeit offiziell geprüft und anerkannt.

Das CBD Öl, welches als Nahrungsergänzungsmittel oder Kosmetikprodukt eingestuft ist, verfügt über keine Zulassung. Zudem ist es wesentlich geringer dosiert und die Wirksamkeit im Bezug auf eine medikamentöse Wirkung ist nicht anerkannt.

Welche Krankheiten können mit Cannabidiol behandelt werden?

Das zugelassene CBD-Arzneimittel gegen diverse Krankheiten eine gute Therapiemethode sein kann, ist inzwischen unbestritten.

Doch bei welchen Krankheiten werden diese alternativen Medikamente eingesetzt?

Das aus der Hanfpflanze gewonnene Cannabidiol wird zu verschiedenen Arzneimitteln verarbeitet, welches die unterschiedlichsten Krankheiten und Symptome lindern kann.

Es wirkt sich insbesondere auf Folgendes aus:

  • Die Wahrnehmung von Schmerzen
  • Emotionen wie Angst, Trauer, Freude, Wut werden anders wahrgenommen
  • Hungergefühl und Müdigkeit werden beeinflusst
  • Das Immunsystem wird gestärkt
  • Zudem wirkt es entzündungshemmend und beruhigend

Aufgrund der zuvor genannten Wirkweise kann es sowohl bei chronischen als auch durch Entzündungen herrührenden Erkrankungen gegen Schmerzen eingesetzt werden.

Außerdem ist es auch bei Angsterkrankungen oftmals sehr hilfreich, da die Emotionen durch Cannabidiol beeinflusst werden.

Die Symptome bei sozialen Phobien können dadurch gelindert werden. Hierzu ist allerdings eine regelmäßige und dauerhafte Therapie erforderlich.

Als Prophylaxe gegen Krebs sollen Arzneimittel mit Cannabidiol ebenfalls sehr hilfreich sein. Zudem kann es das Streuen von Tumoren beeinflussen. Selbst während einer Chemotherapie kann es zur Linderung der Schmerzen in Rücksprache mit dem Arzt eingesetzt werden.

Menschen, die unter Schlafstörungen leiden, können ebenfalls erfolgreich mit CBD-Arzneimitteln behandelt werden. Was an der beruhigenden Wirkung des Wirkstoffes liegt. Zudem lassen sich epileptische Anfälle bei Kindern ebenso wie bei Erwachsenen durch eine Therapie mit CBD Arzneimitteln unterdrücken.

Inwieweit sich Cannabidiol außerdem auf Krankheiten und deren Linderung auswirkt, kann abschließend noch nicht gesagt werden. Da die Wirkung von Cannabidiol erst seit rund 50 Jahren erforscht wird. Zahlreiche Studien wurden seit den 1970-er Jahren durchgeführt, doch eine Langzeitstudie zu diesem Wirkstoff liegt noch nicht abschließend vor.