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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Aktionstag „Wissen wächst im Garten“

Spielerischen Mitmach-Parcours für Kinder im Seligenstädter Klostergarten

von Ilse Romahn

(12.08.2022) Am Sonntag, 21. August, können junge Menschen und ihre Familien im Klostergarten der Ehemaligen Benediktinerabtei Seligenstadt spielerisch und unterhaltsam Wissen zu den vielfältigen Bereichen der Gartenkunst sammeln. Zwischen 13:00 und 17:00 Uhr verwandelt sich der Konventgarten in einen Parcours der Vermittlungsreihe „Wissen wächst im Garten“ der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen (SG).

An neun Stationen warten Lern- und Mitmachangebote, die zu einem sinnenfrohen Erleben von Themen wie Pflanzenwelten, Klimaschutz, Artenvielfalt und Nachhaltigkeit einladen. Ein Stempel auf der Stempelkarte dokumentiert jeden Besuch. Sind alle Stationen absolviert, erhalten die jungen Besucher eine Urkunde, die sie als Nachwuchs-Gartenkunstexperten ausweist.

Die einzelnen Angebote des Parcours können je nach Interesse und Vorlieben in beliebiger Reihenfolge angesteuert werden. Die Teilnehmenden erhalten kindgerecht aufbereitete Informationen über den Klostergarten, seine Bedeutung für die Klosterbewohner der früheren Jahrhunderte sowie seine aktuellen Angebote. Gärtnermeister Uwe Krienke und sein Team, Mitarbeiter der SG sowie weitere Gast-Experten bieten ein umfangreiches Programm.

„Die drei vergangenen Aktionstage hatten eine große Resonanz und wir haben begeisterte Rückmeldungen von unseren Besuchern bekommen. Jetzt freuen wir uns auf einen weiteren erfolgreichen Aktionstag in Seligenstadt,“ so Bianca Limburg (Fachgebiet Gärten und Gartendenkmalpflege), die Initiatorin der Vermittlungsreihe „Wissen wächst im Garten“.

Tierische Helfer
Im Mühlgarten geht es um die Klosterschafe, früher Lieferanten von Milch und Wolle, heute sind sie als Artenschützer im Einsatz. Dort kann ein Klosterschaf nachgebastelt und mit nach Hause genommen werden. An der Station „Maulbeerbäume“ im Klosterhof erfahren die Besucher mehr über die diese besonderen Bäume und die ehemalige Zucht von Seidenspinnern. Maulbeerblätter sind die ausschließliche Nahrungsgrundlage der Seidenraupen. 

Fühlen, Riechen, Schmecken, Hören
Gartenerfahrung ist Sinnenfreude: So gibt es an der Station „Obstkultur und Alte Sorten“ im Konventgarten nicht nur Interessantes über historische Obstsorten zu lernen – einige Apfelsorten dürfen auch gekostet werden. In der Orangerie und dem Ananashaus wird es exotisch: Hier dreht sich alles um die klösterliche Ananas- und Zitruskultur. An einer Fühlstation kann getestet werden, ob man die unterschiedlichen Südfrüchte mit den Händen an ihrer Form erkennt.

Dass ein Garten auch ein Ohrenschmaus sein kann, zeigt im Prälaturgarten die Station „Gartenklänge“. Hier wird nicht nur den Gartengeräuschen gelauscht, es werden auch allerlei Gartengeräte zum Klingen gebracht. Ganz leise hingegen übermitteln Blumen Botschaften. Das zeigt im Engelsgärtchen die Station „Durch die Blume gesprochen – Die Symbolik von Pflanzen“, wo die Besucher mittels Pflanzendruck eine eigene Blumenbotschaft gestalten können.

Vom Samen zum Lebensmittel
Wie man Pflanzensamen gewinnt und wie daraus neue Pflanzen entstehen, zeigt eine Station am Gewächshaus, bei der die Besucher auch selbst als Gärtner aktiv werden dürfen.

Aus Samen werden Pflanzen und Früchte – auf diesen Kreislauf baute einst die Versorgung des Klosters auf, in dem die Mönche ihr Getreide mahlten und dann in der Backstube Brot backten. Hier können sich die Kinder, betreut von den Klosterbäckern, eine kleine Leckerei zubereiten. 

Zum Wachsen und Gedeihen braucht es Wasser. Und dieses ist heutzutage vielerorts Mangelware. An der Station „Wasser“ im Konventgarten erläutert Dr. Inken Formann, Leiterin des Fachgebiets Gärten und Gartendenkmalpflege der SG, wie unterschiedlich Böden Wasser aufnehmen und wie sich der Klimawandel in den historischen Gartenanlagen bemerkbar macht.

Klostergeschichte(n)
Die Ehemalige Benediktinerabtei hatte eine wechselvolle Geschichte. Sie kann im Konventgarten an der Station „Zeitreise“ erfahren werden. Historische Fotos geben ein Einblick in das Schicksal des Geländes nach dem Auszug der letzten Mönche zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Welche Kulturschätze die SG neben dem Kloster in ihrer Obhut hat zeigt der Stand „48-Highlights“, an dem Informationen zu den Sehenswürdigkeiten der Schlösserverwaltung zwischen Bad Karlshafen im Norden und Burg Hirschhorn im Süden gibt.

Weiterer Aktionstag am 4. September 2022
Seligenstadt ist nach dem Schlossgarten Weilburg, Schlosspark Bad Homburg und dem Darmstädter Prinz-Georg-Garten der vierte Ort der Aktionstage. Der fünfte und für dieses Jahr letzte folgt am 4. September 2022 im Staatspark Hanau-Wilhelmsbad. Das vom Fachgebiet Gärten und Gartendenkmalpflege entwickelte Format „Wissen wächst im Garten“ will Kinder, Jugendliche und ihre Familien für die besondere Bedeutung von historischen Parks und Gärten sensibilisieren und spricht auch allgemeine Zukunftsthemen wie Klimawandel, Biodiversität und Nachhaltigkeit an.