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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Aktionspläne und Austauschprogramm für Frauen geplant

Umweltdezernentin Heilig und Çankayas Bürgermeister Taşdelen unterschreiben gemeinsame Erklärung

von Ilse Romahn

(08.11.2019) Frankfurt und die türkische Stadt Çankaya wollen künftig enger bei den Themen Frauenförderung und Klimaschutz zusammenarbeiten. Dazu haben die Dezernentin für Umwelt und Frauen, Rosemarie Heilig, und Çankayas Bürgermeister Alper Taşdelen am Donnerstag, 7. November, in Frankfurt eine gemeinsame Erklärung unterschrieben.

Gülsün Bor Güner, stellvertretende Bürgermeisterin von Çankaya, Umweltdezernentin Rosemarie Heilig und Alper Tasdelen
Foto: Stadt Frankfurt / Rainer Rüffer
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Ziel der Vereinbarung ist es, im Rahmen der Bekämpfung der Folgen von Klimawandel insbesondere Frauen zu unterstützen. Hierzu soll ein intensives Austauschprogramm ins Leben gerufen werden, heißt es in der Erklärung. „Wir wollen die Frauen in der Türkei, vor allem in Çankaya, in ihrem Kampf um Gleichstellung unterstützen“, sagte Heilig. „Wir wollen ihnen Berufsperspektiven geben, in dem wir mit ihnen unsere Erfahrungen im Hinblick auf Umweltbildung und aktiven Klimaschutz sowie Ressourcenschonung teilen.“

Hintergrund der Vereinbarung ist das von der EU im Rahmen eines „TownTwinningProjects“ geförderte Projekt „Resiliente Städte durch Teilhabe von Frauen schaffen“ (Empowering Women Project). Dessen Ziel ist der Aufbau dauerhafter Partnerschaften zwischen Europa und der Türkei auf kommunaler Ebene, um die Strukturen der Städte nachhaltig mit Frauen zu stärken. Bei dem Projekt hatten Frauen aus Çankaya – eine Kommune in Ankara mit fast einer Million Einwohnern – über einen Zeitraum von zehn Monaten die Möglichkeit, sich über Klimaschutzprojekte in Frankfurt zu informieren. Zweimal besuchten Delegationen in dieser Zeit Schulungen und Seminare in Frankfurt. Auf dem Programm standen dann etwa der Besuch der Biokompostanlage der FES oder des Caritas Frankfurt-Stromparchecks. Im Kindergarten Regenbogenland informierten sich die Frauen zum Thema Umweltbildung für Kinder. Mit der am Donnerstag unterschriebenen Erklärung „wollen wir dieses Projekt im Rahmen von Fortbildungen und Seminaren fortführen“, versichert Heilig. Taşdelen betonte, dass seine Stadtverwaltung bereits „große Anstrengungen zur Gleichstellung von Frauen und Männern“ unternommen habe. Darüber hinaus ermögliche die Zusammenarbeit mit Frankfurt es, weitere Projekte zu fördern, die die „Perspektiven und Aktivitäten von Frauen und Kindern hinsichtlich des Klimawandels weiter verändern und verbessern“, sagt Taşdelen. Dafür danke er der Stadt Frankfurt. Bei seinem zweitägigen Aufenthalt in Frankfurt werden er und seine Delegation neben dem Palmengarten die Abfallverbrennungsanlage und das Verwertungssystem im MHKW besuchen.

Ende Oktober war Heilig mit einer kleinen Frankfurter Delegation Gast bei der Abschlusskonferenz des Projektes „Building Resilient Cities Through Empowerment of Women” in Ankara. „Wir haben tolle Projekte der Frauen in Çankaya gesehen. Es hat uns einigermaßen sprachlos gemacht, was die Frauen in Çankaya in kürzester Zeit geleistet haben. Danke allen, die mitgemacht haben und die weiter in ihren Projekten vor Ort arbeiten und so ihr Wissen an andere Frauen weitergeben“, sagt Heilig. Ihr Dank gilt auch dem früheren grünen Frankfurter Stadtverordneten Yalçin Dal: „Ohne seine Beharrlichkeit und seine Erfahrungen in Deutschland und in der Türkei wäre diese Zusammenarbeit vielleicht nie zustande gekommen“, ergänzt die Stadträtin. (ffm)