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Letzte Aktualisierung: 23.04.2024

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Afrika und seine Bedeutung für Deutschland

von Helmut Poppe

(28.05.2019) Was die Wasserhyazinthe mit Hightech und deutscher Ingenieurskunst zu tun hat

Bildergalerie
Wachstumsbranchen in Afrika - Diskussionsrunde bei AFRICA EUROPE WEEK
Foto: frankfurtlive, H. Poppe
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Lake Victoria, hübsche Blumen, schädlich für Mensch und Tier
Foto: KABENA und frankfurtlive, H. Poppe
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Deutsche Gründer
Foto: IHK, frankfurtlive, H. Poppe
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Auch wenn jüngste demografische Forschungszahlen die immer wieder in die Diskussion geführte besorgniserfüllende Zahl 200 Mio. Migranten aus afrikanischen Ländern zurückschrauben und die Wanderungsströme ganz deutlich innerafrikanisch ablaufen, ist das Thema mehr denn je in aller Munde.

In der Frankfurter Industrie und Handelskammer findet zu Zeit ein Treffen europäischer und afrikanischer Akteure statt, das Themen wie Wirtschaftsentwicklung und -förderung in dem Kontinent zum Inhalt hat.

Mit Partnern wie dem  Hessischen Ministerium der Wirtschaft, dem Norwegischen Ministerium für Auswärtiges, der KfW-Bank, der Eschborner GIZ und anderen  hat die Maleki Gruppe diese hochkarätige Veranstaltung organisiert. In über 20 Panel-Diskussionen und Beiträgen werden die Beziehungen zwischen Europa und Afrika nach den jüngsten Wahlen bis Mittwoch beleuchtet, rechtliche Besonderheiten in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit analysiert und einzelne Fallstudien vorgestellt.

Jean-Louis Guigou, Präsident des Pariser Thinktanks EPEMED verglich die globalen Wirtschaftszonen anschaulich mit einer dreigeteilten Melone, links Nord- und Südamerika, rechts im Osten China und Japan und  unten die südostasiatischen Länder wie Malaysia und Indonesien. In der Mitte Europa und Afrika mit historisch gewachsenen Beziehungen.  Zwischen diesen einzelnen Regionen herrscht ein mehr oder weniger reger Wirtschaftsaustausch von Nord nach Süd, noch deutlich weniger in umgekehrter Richtung. Er sieht als Phänomen, dass sich die Querverbindungen innerhalb der hochindustrialisierten  Zonen im reichen Norden zunehmend verschlechtern zim Beispiel von Europa zu den USA, da insgesamt die Kosten steigen. Zwischen den südlichen Zonen entsteht seiner These zufolge  ein sich möglicherweise rege entwickelnder Wirtschaftsaustausch.

Spannend und exemplarisch zeigte Karl Benno Nagy Gründer und CEO der KABANO GmbH, mit einem bunten und schön anzuschauenden Blumenbild, wie Ingenieurskunst in Kenia hilft, den mit parasitären Wasserhyazinthen überzogenen Lake Victorya  zu retten. Mittels innovativer Technologie  wird aus den herausgefischten schädlichen Pflanzen hohe Mengen an Biogas gewonnen, dieses wiederum zur Stromerzeugnis genutzt und die Region um den See mit konstanten Elektrizität  versorgt und zudem noch 34.000 Tonnen Dünger erzeigt. Zudem kommt viel eingespartes CO2, wieder mit Wasser versorgte Viehwirtschaft und zahlreiche neue oder gerettete Jobs.

Dass deutsche Unternehmen hiermit Geld  verdienen können und sich Investitionen lohnen, ist nachvollziehbar. Aus diesem Grund dürften sich auch schätzungsweise ein Dutzend Investmentbanker zu der Konferenz eingefunden haben.

Migration lässt sich gut durch Bildung und berufliche Ausbildung bekämpfen. Und in diesem Bereich bestehen mittlerweile zahlreiche Initiativen und Projekte. Eines hiervon nennt sich Africa Internship Academy mit Sitz in Accra, Ghana. Hier handelt es sich um ein Unternehmen, das gleichzeitig eine Online-Jobbörse betreibt mit dem Namen Talents in Africa. Zu den strategischen Partnern der Akademie zählen das UN Sustainable Development Solutions Network (SDSN), die Ecobank Foundation und andere Unternehmen.

Wie alle Startups steht auch diese beiden Startups, die Jobs gemeinsam mit Unternehmen anbieten und dazu ausbilden gerade in der jetzigen Aufbauphase unter hohem finanziellen Druck. Nicht erstaunlich ist deshalb, dass auch Talents In Africa weitere Partner, Investoren und Unterstützung sucht. Wer dem nachkommen möchte, findet hier einen Link, der einen Beitrag und eine finanziellen Förderung ermöglicht.