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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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Adorno in Frankfurt

Eine virtuelle Spurensuche, Stolpersteine und eine Gedenktafel

von Adolf Albus

(09.06.2021) In den nächsten Wochen wird in Frankfurt mehrere Male an Theodor W. Adorno, einen der wichtigsten deutschen Philosophen, erinnert.

Den Auftakt macht am Mittwoch, dem 23. Juni, ein virtueller Rundgang auf den Spuren von Adornos Leben in seiner Heimatstadt Frankfurt von vor der erzwungenen Emigration 1934 bis nach seiner Rückkehr aus dem Exil. Veranstalter ist das Kuratorium Kulturelles Frankfurt, der Begleiter zu den Wegmarken Adornos ist Dieter Wesp. Er ist Stadthistoriker, Stadtführer, Vorstandsmitglied des Kuratoriums Kulturelles Frankfurt und hat Philosophie bei Alfred Schmidt studiert, dem Assistenten von Adorno. Stationen der digitalen, mit Bildern und Dokumenten reichen Führung sind, um nur ein paar Beispiele zu nennen, die Schulen, auf die der Mitbegründer der Kritischen Theorie ging, sein Büro im Institut für Sozialforschung, aber auch sein Lieblingscafé und die Wohnung des Onkels in der Römerstadt.

Mittwoch, 23. Juni, 18.30-19.30 Uhr
Zoom-Vortrag
Adorno in Frankfurt - eine virtuelle Spurensuche mit Dieter Wesp

Zur Teilnahme am Zoom-Meeting melden Sie sich bitte bis Dienstag, den 22.06. (bevorzugt per E-Mail) bei der KKF-Geschäftsstelle an. Der Zugangslink zum Meeting wird Ihnen dann zugesandt. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme.

Dieter Wesp ist zudem der Initiator der Stolpersteine, die nur wenige Tage später am Sonntag, dem 27. Juni um 13.50 Uhr, in Frankfurt-Oberrad vor dem Haus Seeheimer Straße 19 für Theodor W. Adorno, seinen Vater Oskar Wiesengrund und seine Mutter Maria Barbara Wiesengrund, geb. Calvelli-Adorno, verlegt werden. Die Seeheimer Straße war der letzte frei gewählte Wohnort der Familie vor dem Exil. Auch Kulturdezernentin Ina Hartwig wird sprechen und Michael Quast einen Adorno-Text rezitieren.

Eine weitere „Adorno-Initiative“ hat das Kuratorium Kulturelles Frankfurt ergriffen. Es setzt sich dafür ein, am Geburtshaus von Adorno eine Gedenktafel anzubringen. Adorno wurde am 11. September 1903 im elterlichen Wohnhaus an der Schönen Aussicht Nr. 7 geboren, zwei Häuser daneben in der Nr. 9 war die Weinhandlung, die sein Vater betrieb. Die Gebäude wurden im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört und nach 1945 wieder errichtet. Adorno ist weit über die Grenzen seiner Heimatstadt bekannt. Ein Gymnasium und der zentrale Platz der Goethe-Universität sind nach ihm benannt, nicht weit davon steht das Adorno-Denkmal. Dort, wo er geboren wurde, gibt es bis jetzt aber keinen Hinweis auf den großen Denker. Das möchte das Kuratorium Kulturelles Frankfurt ändern und hat das Kulturdezernat und den Ortsbeirat um Unterstützung gebeten.