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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Abtauchen im Winter – von Bayern bis Südafrika

von Ilse Romahn

(09.01.2023) Tauchgänge im Eis, in einer alten Sauerkrautfabrik und in einer Tagebau-Mine. Auch der Winter bietet zahlreiche Möglichkeiten für Sportenthusiasten.

Wrackerkundung im Bodensee
Foto: PADI
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In den kalten Monaten halten viele Taucher Winterschlaf und kehren erst im Frühjahr zurück. Andere reisen an warme Orte, um ihrer Lieblingsbeschäftigung weiterhin nachzugehen. Doch die kalte Jahreszeit bietet weit mehr Möglichkeiten für Taucher ihrem Hobby nachzugehen und für einige braucht es nicht mal eine weite Anreise.
 
Wer extreme Herausforderungen mag und die Kälte nicht scheut, sollte Eistauchen ausprobieren, zum Beispiel im Urisee in Tirol. Das Erlebnis beginnt bereits über der Oberfläche, wenn mit einer Kettensäge das Einstiegsloch ins Eis geschnitten wird. Nach dem Abtauchen erwartet Taucher eine Unterwasserwelt, in der die Zeit still zu stehen scheint. Sonnenstrahlen werfen Lichtmuster ins Wasser, die ausgestoßenen Luftblasen sammeln sich unter der Eisdecke. Wer den Blick nach oben richtet, sieht die Umgebung wie durch einen milchigen Nebel. Ein Erlebnis, das man nie wieder vergisst und für viele Taucher eine große Faszination ausübt. Für das Eistauchen benötigen Interessierte einen Trockentauchanzug, der ein schnelles Auskühlen verhindert sowie einen Atemregler, der nicht einfrieren kann. PADI bietet den Spezialkurs Eistauchen an. Um daran teilzunehmen, müssen Taucher einen Advanced Open Water Diver besitzen und mindestens 18 Jahre alt sein.

Wrackerkundung im Bodensee
Mit einer Fläche von insgesamt 536 Quadratkilometern ist der Bodensee der drittgrößte See Mitteleuropas und der größte See Deutschlands. Im Winter ist die Sicht unter Wasser besonders klar, während im Sommer Algen und Plankton das Wasser trüben. Ein Highlight für Taucher ist der alte Schaufelraddampfer Jura, der in 38 Meter Tiefe auf Grund liegt. Bei guten Bedingungen dringen Sonnenstrahlen in diese Tiefen vor und Taucher können das Wrack ohne Lampe entdecken. Um die Jura zu besichtigen, brauchen Taucher den Advanced Open Water Diver und müssen den PADI Spezialkurs Tieftauchen absolviert haben.

Indoor Tauchen in einer alten Sauerkrautfabrik in Bayern
Indoor Tauchen ist eine gute Möglichkeit, die Wintermonate bis zur nächsten Saison zu überbrücken. Als einziges Indoor-Divecenter im süddeutschen Raum bietet das Divers-Indoor-Tauchcenter in der Nähe von München die Möglichkeit, ganzjährig tauchen zu lernen. In acht Becken mit insgesamt zwei Millionen Liter Wasser finden sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene optimale Tauchmöglichkeiten.  Alle Becken sind in unterschiedlichen Höhen miteinander verbunden und fünf Meter tief. Eine Strömungsanlage, Unterwasser-Spielzeuge, eine luftgefüllte Kuppel und ein Tarier-Parcours sorgen für abwechslungsreiche Tauchgänge. Die angenehme Wassertemperatur um 24 Grad sorgt dafür, dass Tauchern nicht kalt wird.  Im angeschlossenen Shop gibt es Ausrüstung zum leihen.

Riesige Meerestiere im Oman
Nur sechs Flugstunden von Deutschland entfernt, liegt ein Geheimtipp für Taucher: Oman - ein Land mit zahlreichen unberührten Tauchspots. Daymaniyat, ein winziges Archipel felsiger Inseln und das erste Meeresschutzgebiet von Oman besitzt 20 von Korallenriffen umgebene Tauchplätze. Tiefseewellen ziehen Walhaie, riesige Netzmoränen, Barrakudas, Zebra- und Riffhaie an. Aufgrund des hohen Planktongehaltes im Osmanischen Meer sind die Meerestiere hier überdurchschnittlich groß. Die Halbinsel Musandam in Omans Norden gilt als Geheimtipp. Im nährstoffreichen Wasser lebt eine Vielfalt an Meereslebewesen: Meeresschildkröten, Rochen und Mondfische und mit etwas Glück begegnen Taucher auch Walhaien. Die Tauchspots The Caves und Lima Rock in Musandam bestechen durch Tunnel und Unterwasserkammern sowie Felsen, die mit Korallen bewachsen sind. Während Taucher in The Caves Haie beobachten können, schwimmen durch Lima Rock Schwärme von Thunfischen und Stachelmakrelen. Die Tauchplätze der Hallaniyat-Inseln im Süden Omans sind nur per Boot erreichbar. Hier warten nicht nur Wracks auf die Taucher, sondern auch Mantarochen, Delfinschulen, Buckel- und Pottwale.

Tauchen in einer stillgelegten Tagebaumine in Südafrika
Südafrikas Gewässer sind extrem vielfältig. Das liegt daran, dass sich die Wassertemperaturen stark unterscheiden und je nach Tauchgebiet zwischen 14 und 27 Grad liegen. Am Ostkap und in Kwa-Zulu Natal ist das Wasser wärmer, hier gibt es Haie und farbenfrohe Korallenriffe. Die Küsten- und Binnengewässer am Nordkap gehören zu den tiefsten der Welt, mit kristallklarem kälterem Wasser. Am Westkap tauchen Abenteuerlustige im Käfig mit Weißen Haien. Auch das Landesinnere von Südafrika hat einiges zu bieten. In der Nordwestprovinz gibt es die ehemalige Tagebaumine Miracle Waters auf 1.500 Metern über dem Meeresspiegel. Das klare Quellwasser, das die Mine gefüllt hat, ist sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene geeignet. Taucher finden hier südliche Maulbrüter, scharfe Zahnwelse und Schwarzbarsche vor. Sodwana Bay bietet eine Vielzahl unberührter Korallenriffe mit Hart- und Weichkorallen durch die Schwärme von indopazifischen Fischarten ziehen. In den flachen Riffen leben neben 1200 Fischarten auch Schildkröten, Rochen und Haie. Walhaie, Zahnhaie, Lederschildkröten und unechte Karettschildkröten treffen Taucher vorrangig zwischen Dezember bis Februar. Delfine und Robben sind das ganze Jahr über zu sehen.

Weitere Informationen finden sich unter www.padi.com