Letzte Aktualisierung: 11.10.2024
ABG plant 4500 neue Wohnungen und weitere Investitionen in den Klimaschutz
von Ilse Romahn
(20.09.2024) „Das Jahr 2023 war aus wirtschaftlicher Sicht erneut ein erfolgreiches Jahr für den ABG-Konzern. Wir haben mit einem Jahresüberschuss von 83,2 Millionen Euro ein sehr gutes Ergebnis auf dem hohen Niveau der Vorjahre erzielt. Indem wir die erzielten Gewinne konsequent reinvestieren, können wir all das finanzieren, was wir in den nächsten Jahren in den Bereichen Neubau, Instandhaltung und Klimaschutz realisieren wollen“, erklärt Frank Junker, Vorsitzender der Geschäftsführung der ABG Frankfurt Holding, zur Bilanz des Frankfurter Wohnungsunternehmens für das Geschäftsjahr 2023.
Die Umsatzerlöse des ABG-Konzerns sind in 2023 um 16,5 Millionen Euro auf 566,1 Millionen Euro gestiegen. Hier wirkten sich mit einer Steigerung um 11,8 Millionen Euro vor allem die Erstvermietungen von Neubauten aus. Mit einem Plus von 3,5 Millionen Euro lagen auch die Erlöse aus der Parkraumvermietung höher als im Vorjahr. Der Konzernjahresüberschuss von 83,2 Millionen Euro liegt um 4,7 Millionen Euro über dem Vorjahreswert.
„Die ABG hat trotz der schwierigen Lage in der Baubranche im letzten Jahr 515 neue Wohnungen fertiggestellt und plant derzeit Investitionen mit einem Volumen von rund 2,3 Milliarden Euro, mit denen sie in Frankfurt und der Region in den kommenden Jahren rund 4500 bezahlbare Wohnungen bauen wird. Das ist nur möglich, weil die ABG ein gesundes und am Gemeinwohl ausgerichtetes Unternehmen ist, das seinem Leitmotiv folgt, Wohnen für alle zu ermöglichen und kontinuierlich neuen Wohnraum“, erklärt Mike Josef, Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der ABG. Der überwiegende Teil des Jahresüberschusses werde wieder in die Gewinnrücklagen eingestellt oder auf neue Rechnung vorgetragen und ermöglicht damit die Finanzierung künftiger Investitionen. „Die Stadt Frankfurt unterstützt den geförderten Wohnungsbau, indem sie die Förderprogramme an die veränderten Rahmenbedingungen anpasst“, ergänzt Josef.
Der Immobilienbestand des ABG-Konzerns lag zum 31. Dezember 2023 bei 54.638 Wohnungen, 36.460 Garagen- und Kfz-Stellplätzen sowie 942 gewerblich genutzten Einheiten. Das Unternehmen beschäftigt 761 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 16 Auszubildende.
Die Eigenkapitalrentabilität des ABG-Konzerns beträgt wie im Vorjahr 6,3 Prozent, die Umsatzrentabilität ist leicht von 14,3 auf 14,7 Prozent gestiegen. Bei einer Bilanzsumme von 3,3 Milliarden Euro ergibt sich eine gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Prozent verbesserte bilanzielle Eigenkapitalquote von 43 Prozent. Für die Jahre 2024 und 2025 erwartet die Geschäftsführung nach der bisherigen Planung moderat steigende Umsätze im einstelligen Prozentbereich. Auch die Mieten werden in diesem Zeitraum voraussichtlich nur moderat steigen. Einnahmesteigerungen aus diesem Bereich sind vor allem durch Erstbezüge zu erwarten.
Im Geschäftsjahr hat der ABG-Konzern 144 Millionen Euro in die Instandhaltung und Modernisierung des Wohnungsbestandes investiert. Aufträge aus diesem Bereich werden zum überwiegenden Teil an regional ansässige Bau- und Handwerksbetriebe vergeben. Auch diese Investitionen werden, so die Planung, in 2024 und 2025 leicht steigen. Hier sind allerdings noch nicht vollständig die erforderlichen Modernisierungen für eine weitere Verringerung der CO2-Emissionen berücksichtigt. Derzeit werden dazu detaillierte Bewertungen des Bestandes vorgenommen und Strategien erarbeitet.
Jede zweite fertiggestellte Wohnung gefördert
„Die Baukosten sind nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine zum Teil dramatisch gestiegen. Auch Lieferengpässe, die Inflation und explodierende Energiepreise haben einen erheblichen Anstieg der Baukosten zur Folge. Insgesamt hat dies zu einer Situation geführt, in der sich das Bauen derart verteuert hat, dass dies zu Mietpreisen führen würde, die für den Großteil der Bevölkerung nicht mehr bezahlbar sind“, sagt der ABG-Vorsitzende Junker. Bereits Mitte 2022 fiel deshalb bei der ABG der Beschluss, nur noch die Bauprojekte fortzuführen, die in der Realisierung bereits weit fortgeschritten waren und bei allen anderen zu warten, bis die Rahmenbedingungen eine Fortsetzung zulassen.
Trotz der sehr angespannten Situation auf dem Immobilienmarkt hat die ABG eine ganze Reihe von Baumaßnahmen wie geplant fortgeführt. Im Geschäftsjahr konnten insgesamt 515 Wohnungen fertiggestellt werden, von denen 108 im ersten und 122 im zweiten Förderweg errichtet wurden. 285 dieser Wohnungen sind frei finanziert. Der Anteil der geförderten Wohnungen liegt damit bei 44,6 Prozent.
Mit 259 Wohnungen ist die Neubebauung des Güterplatzes das größte fertiggestellte Neubauprojekt der ABG im Jahr 2023. 119 geförderte Wohnungen wurden im Ostend in der Ferdinand-Happ-Straße und der Launhardtstraße errichtet. 88 Wohnungen sind in den neuen Tor- und Brückenbauten in der Platensiedlung fertig geworden, „damit kommen wir bei diesem Großprojekt jetzt auf die Zielgerade“, sagt Junker. Auch der Umbau eines ehemaligen Bunkers in der Brühlstraße zu einem Mehrfamilienhaus mit 14 geförderten Wohnungen ist abgeschlossen.
Der aktuelle Geschäftsbericht der ABG steht auf der neuen Website der ABG unter abg.de im Bereich „Über uns“ zur Verfügung. (ffm)