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8. Marta Hoepffner-Preis für Fotografie

Preisverleihung und Vernissage Sonntag, 02. Juli 2023, 11.15 Uhr

„Licht ist Grundlage der Fotografie und die Voraussetzung für die Gestaltung von Bildern. Es ist immer in Bewegung und beeinflusst so die Erscheinung der Dinge und unsere Sicht darauf.“*

Die Fotografie, deren Name „Lichtzeichnung“ schon auf ihren Ursprung verweist, nutzt natürliche und künstliche Lichtquellen, um Bilder zu erzeugen und festzuhalten. Die Schwarzweißfotografie mit ihren Helldunkel-Kontrasten und ihren Grauwerten verfügt dabei über eine ganz eigene Bildwelt, nahe an der Abstraktion und gleichzeitig sehr realistisch.

Die in der Ausstellung „in anderem Licht“ gezeigten Werke stammen von Fotografinnen und Fotografen, die am Anfang ihrer fotografisch-künstlerischen Arbeit und Entwicklung stehen. Sie haben das Thema „in anderem Licht“ aus vielen unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Diese Generation ist mit grundsätzlichen Fragen zu gesellschaftlichen und künstlerischen Haltungen konfrontiert, für die es keine allgemein gültigen Orientierungen mehr gibt. Uns Betrachtenden bleibt die Aufgabe, dem Ausdruck ihrer Bilder nachzuspüren, und die darin verborgenen Aussagen und Schönheiten für uns zu entdecken.

Aus 270 eingereichten Arbeiten von insgesamt 61 Fotografinnen und Fotografen nominierte die Jury 16 Favoriten für die Ausstellung zum 8. Marta Hoepffner-Preis für Fotografie. Der Preis geht an Iden Sungyoung Kim (* 1991), Absolventin der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, für die Serie „The next day after you died“ über ihre schwerbehinderte Schwester. Als diese vierzig Jahre und damit mehr als doppelt so alt wie die ihr prognostizierte Lebenserwartung wurde, begann Kim, das Leben ihrer Schwester fotografisch zu dokumentieren und so eigene, private Momente mit ihr aufzuzeichnen. In der Begründung der Jury heißt es: „Sie versteht das ausgeschriebene Thema in berührender Weise als eine Betrachtung familiärer Zusammenhänge und zwischenmenschlicher Verbindung zu zeigen. (...) Hierbei setzt sie in suggestiv atmo­sphärischer Weise das Licht und zwischen Unschärfe und grafischen Qualitäten changierende Momente der Schwarzweißfotografie ein.“ Lobend erwähnt wurde außerdem die Fotografin Yana Wernicke mit ihrer Fotoarbeit „Companions”: „Mit ihren Bildern schafft Yana Wernicke neue und ungewöhnliche Einsichten, die die Beziehung von Mensch und Tier „in anderem Licht“ erscheinen lassen.“

Die Jury zur Vergabe des diesjährigen Marta Hoepffner-Preises setzte sich zusammen aus Prof. Andrea Diefenbach, Hochschule der Künste Bremen, Barbara Hofmann-Johnson, Leiterin des Mus­eums für Photographie, Braunschweig, Falk Haberkorn, Bildender Künstler und Fotograf, Leipzig, Nikolaus Stein, Preisträger des 7. Marta Hoepffner-Preises für Fotografie 2020 und Herbert Fischer, Marta Hoepffner Gesellschaft für Fotografie e.V.