Letzte Aktualisierung: 05.12.2024
63 Kinderträume hängen am Krifteler Wünschebaum
Wer spendet für bedürftige Familien?
von Adolf Albus
(28.11.2024) Zu Weihnachten soll sich aus Sicht von Semiha Eroglu-Buch jedes Kind über ein Geschenk freuen können und damit spüren, dass es wichtig und willkommen ist. Die Sozialarbeiterin der Gemeinde Kriftel hat daher schon 2020 in Kriftel die Aktion „Wünschebaum“ ins Leben gerufen und damit begonnen, zur Weihnachtszeit Spenden für bedürftige Krifteler Familien einzusammeln. „Es gibt bei uns mehr Leid und Armut, als wir denken. Schuhe, Kleidung, Spielzeug sind nicht selbstverständlich“, betont sie.
Auch 2024 soll es leuchtende Kinderaugen auch in bedürftigen Familien geben: Im Gartencenter Tropica steht wieder, wie schon in den Vorjahren, ein wunderschön geschmückter Weihnachtsbaum mit vielen Wunschzetteln daran – geschrieben für Krifteler Kinder, die eben nicht alles haben. „Die Wunschzettel kann man abnehmen, an der Kasse registrieren lassen, das Gewünschte besorgen und dann im Rathaus bei mir oder auch im Tropica wieder abgeben“, erläutert Semiha Eroglu-Buch die Aktion.
Jeden Cent umdrehen
Durch ihr Beratungsangebot kennt sie die Probleme vieler Familien, die zum Teil jeden Cent umdrehen müssen, in denen Elternteile krank sind und nicht arbeiten können oder wo das Geld trotz Job einfach nicht reicht. „Die Nationalität spielt dabei keine Rolle“, betont sie. „Durch die gestiegenen Preise in allen Lebensbereichen, zum Beispiel bei Lebensmitteln, ist es noch einmal schwerer geworden, über die Runden zu kommen.“
Am Telefon hat sie abgestimmt, welche Dinge gebraucht werden, wie zum Beispiel warme Winterschuhe, eine Jacke oder Schulsachen. Aber auch Spielsachen und Gutscheine sind darunter. Sie leitet die Geschenke anonym an die Familien weiter. „Dann liegen die Geschenke an Weihnachten einfach unter dem Weihnachtsbaum“, so die Sozialarbeiterin. Schließlich sei Weihnachten das Fest, an dem Christinnen und Christen und mittlerweile auch viele Menschen anderer Religionen einander beschenken. „Viele waren im vergangenen Jahr zu Tränen gerührt“, berichtet sie. Froh ist sie über den Partner Tropica. Spätestens am 18. Dezember müssen alle Geschenke bei ihr eingetroffen sein.
Bürgermeister Christian Seitz freut sich über die Aktion: „Wir Krifteler halten zusammen“, betont er. Ihm sind gerade die Familien in Kriftel wichtig. „An Weihnachten wird viel gespendet. Warum nicht Menschen ‚direkt vor der Haustür‘ helfen“, findet er und bedankt sich auch bei den vielen Ehrenamtlern des Arbeitskreises Flüchtlinge, die sich das ganze Jahr über um die Flüchtlinge in Kriftel kümmern. Sie besorgen traditionell auch wieder kleine Weihnachtsgeschenke für die Familien und vor allem die Kinder.