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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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25 Jahre Briefzentrum Deutsche Post in Offenbach

von Ilse Romahn

(27.05.2022)  Am 26. Mai 1997 wurde das Briefzentrum der Deutschen Post in Offenbach in Betrieb genommen, Knotenpunkt für die Briefpost in der Leitregion „63“. Seit 1997 wurden rund 8,4 Milliarden Sendungen bearbeitet.

High-Tech-Briefbearbeitung: In das Innenleben des Briefzentrums Offenbach hat die Deutsche Post immer wieder investiert und die Technik kontinuierlich weiterentwickelt. Heute bearbeiten hier 260 Mitarbeiter jeden Werktag bis zu 1,2 Millionen Briefsendungen.
Foto: Deutsche Post DHL
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Am 26. Mai war es soweit: Auf den Tag genau vor 25 Jahren startete das Briefzentrum der Deutschen Post in Offenbach. In der Postsprache kurz „BZ 63“ genannt, ging in der Sprendlinger Landstraße 220 damals der zentrale Briefknotenpunkt für das östliche Rhein-Main-Gebiet „ans Netz“. Seitdem gehört das Zentrum in der Lederstadt zu den bundesweit 82 Briefzentren der Deutschen Post, die das Rückgrat der Briefpost in Deutschland bilden. „In den ersten 25 Jahren unseres Betriebs, haben wir in Offenbach rund 8,4 Milliarden Briefsendungen bearbeitet. Von hier aus versorgen wir jeden Tag rund 506.000 Haushalte mit Briefpost. Bereits diese wenigen Zahlen zeigen, welch wichtiger Knotenpunkt dieses Zentrum ist“, sagt Jochen Stark, Leiter der Postniederlassung Frankfurt, zu der auch das Offenbacher Briefzentrum organisatorisch gehört.

Jeden Tag bis zu 1,2  Millionen Briefsendungen
Die Frankfurter Postniederlassung im Gutleutviertel mit ihren Produktionsstandorten Frankfurt, Offenbach und Obertshausen gehört zu den größten Niederlassungen Deutschlands. Insgesamt gibt es in Deutschland 82 Briefzentren, 36 Paketzentren sowie zwei Internationale Postzentren.

Im Briefzentrum Offenbach werden in ein- und abgehender Richtung alle Briefsendungen für die Leitregion „63“ bearbeitet. Das heißt für alle Orte, deren Postleitzahlen mit diesen Zahlen beginnen, ist das Offenbacher Briefzentrum der zentrale Knotenpunkt für sämtliche postalischen Verbindungen. Jeden Tag bearbeiten die 260 Mitarbeiter des Briefzentrums Offenbach bis zu maximal 1,2 Millionen Briefsendungen.

Soft- und Hardware ständig verbessert
Selbstverständlich wurde das technische Innenleben des Briefzentrums während des 25-jährigen Bestehens kontinuierlich weiter entwickelt. Bereits im Frühjahr 2005 wurde das Briefzentrum mit der ersten Generation der sogenannten „Gangfolgesortiermaschinen“ ausgestattet. Dadurch konnten die Briefe bereits im Briefzentrum auf die spätere Gangfolge der Postboten sortiert werden. Es folgten die teilautomatisierte Briefordnerei, als Weiterentwicklung der bisher üblichen händischen Formattrennung der Briefsendungen nach Größen sowie die Einführung von Integrierten Lese- und Videocodiermaschinen (ILVM). Diese damals neuartige Sortiertechnik ermöglichte es, dass die Briefe mit einer höheren Zustellqualität und -schnelligkeit genauer und zuverlässiger nach den Anschriften der Empfänger sortiert werden können. Außerdem wurde eine neue Generation von Großbriefsortiermaschinen in der Sprendlinger Landstraße aufgebaut und in Kürze wird mit dem Einbau eines Multiformatsorters für Briefsendungen (MSB) ein weiterer Technologiesprung im BZ 63 erfolgen. Mittels dieses Sorters können dann stündlich bis zu 10.000 warentragende Sendungen maschinell sortiert werden. Das sind in der Regel Bücher- und Warensendungen, kleinformatige Pakete und Päckchen sowie Groß- und Maxibriefe. „Durch diese kontinuierlichen technologischen Neuerungen und Erweiterungen ist unser Offenbacher Briefzentrum sehr gut auf die steigenden Sendungsmengen im Bereich warentragender Sendungen vorbereitet“, betont Jochen Stark.

High Tech-Briefbearbeitung
Im Briefzentrum selbst durchlaufen Briefe mehrere Stationen. Zunächst werden sie nach Formaten getrennt und in Aufstellmaschinen eingelegt. Eine automatische Abtasteinrichtung erkennt die Briefmarken und dreht und wendet die Briefe so, bis sie in der richtigen Position für den Stempelvorgang sind. Anschließend lesen die ILVM die Anschriften der Sendungen und versehen sie mit einem Strichcode. In einem weiteren Schritt werden die Briefe auf alle Orte und Zustellplätze im Bundesgebiet sortiert. Spätestens um 22:30 Uhr verlassen alle Briefe, die nicht für den eigenen Bereich bestimmt sind das Offenbacher Briefzentrum. Sie werden an die 81 Ziel-Briefzentren in ganz Deutschland weitergeleitet. Umgekehrt treffen nachts in der Sprendlinger Landstraße dann die sogenannten „Zuführungsfahrten“ mit Briefsendungen für die Postleitzahlregion „63“ ein. Die bereits codierten Sendungen werden in den Nachtstunden auf die Gangfolge der Briefträger sortiert und in den frühen Morgenstunden an die Zustellstützpunkte im östlichen Rhein-Main-Gebiet und bis hin ins bayerische Aschaffenburg weitergeleitet. Von dort werden die Briefe schließlich von den Zustellern an die Kunden ausgeliefert.

„Die Schnelligkeit und die Zuverlässigkeit des Brieftransports in Deutschland generell und hier bei uns im Rhein-Main-Gebiet speziell sind das Resultat einer ständigen technischen Weiterentwicklung. Rund 89 Prozent aller Inlandsbriefe erreichen ihre Empfänger in Deutschland bereits einen Tag nach der Einlieferung im Briefzentrum und etwa 98 Prozent am zweiten Tag. Diese hervorragende Qualität ist nur mit hoch motivierten Mitarbeitern und mit Hilfe modernster Sortiertechnik möglich. Beides haben wir hier in Offenbach“, unterstreicht Jochen Stark.