230 Tage im Namen der Demokratie unterwegs

Foto: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Bernd Georg
Die Stadt Frankfurt liegt nicht nur am Main, sie sticht auch gerne in See – zumindest als Schiff: Das Patenschiff der Stadt versorgt als Einsatzgruppenversorger (EGV) der Deutschen Marine Schiffe mit Betriebsstoffen, Verbrauchsgütern, Proviant und Munition. Die „Frankfurt am Main“ ist das größte Schiff der Deutschen Marine. Nun hat eine rund zehnköpfige Delegation des Patenschiffs mit ihrem Kommandanten Kapitän Hanno Weisensee die Stadt besucht und wurde am Dienstag, 12. März, von Oberbürgermeister Mike Josef im Kaisersaal empfangen.
Der Versorger war im vergangenen Jahr auf See und kehrte im Dezember 2023 in seinen Heimathafen Wilhelmshaven zurück. Oberbürgermeister Mike Josef betont, dass Frankfurt an vielen Stellen des Schiffes vertreten ist: „Mir wurde gesagt, dass neben dem Affentorplatz, auch unsere Frankfurter Zeil und die Hauptwache auf dem Versorger zu finden sind und die Besatzung bei ihren vielfältigen Aufgaben begleiten. Letztes Jahr war der Versorger 230 Tage im Auftrag unseres Landes unterwegs, dafür mein herzlicher Dank.“
Während des Empfangs bedankte sich Josef bei Fregattenkapitän Felix Warnecke, Kapitänleutnant Jan Klitsch und Oberleutnant zur See Patrick Sieweke für ihren Einsatz und wünschte ihnen alles Gute für ihren weiteren Weg. Die drei Offiziere verlassen die „Frankfurt am Main“ und übernehmen neue Aufgaben.
Die Besatzung der „Frankfurt am Main“ verkauft traditionell auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt für eine Woche Glühwein. Den Erlös spenden sie dem Kinder- und Jugendheim in der Paul-Ehrlich-Straße. Seit über 20 Jahren pflegt die Mannschaft des Einsatzgruppenversorgers eine freundschaftliche Verbindung mit der Einrichtung in Sachsenhausen und hat hierfür eine Patenschaft übernommen. Die Mitglieder der Besatzung haben in der Vergangenheit bei ihren Besuchen nicht nur Glühwein ausgeschenkt, sondern das Kinder- und Jugendheim auch praktisch, etwa beim Bau eines Spielplatzes, unterstützt. Auch während ihres aktuellen Aufenthalts in Frankfurt besuchten die Matrosen das Kinder- und Jugendheim.
Die „Frankfurt am Main“ wurde 2002 in Dienst gestellt. Sie gehört zum Typ EGV 702 und ist sie so ausgestattet, dass sie die Versorgungsgüter für andere Schiffe während der Fahrt von Schiff zu Schiff übergeben kann. Ist die „Frankfurt am Main" mit einem Lazarettsystem aus Containern beladen, kann das Schiff die Aufgaben eines schwimmenden Krankenhauses übernehmen.
Alle drei Schiffe dieser Klasse sind nach Sitzen deutscher Parlamente benannt. So gibt es neben der „Frankfurt am Main“ noch „Berlin“ und „Bonn“. Ein Modell des Patenschiffs steht im Vorraum des Plenarsaals im Römer. (ffm)