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Letzte Aktualisierung: 18.04.2024

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150 Jahre Stadtreinigung und Entsorgung in Frankfurt

FES trägt das Jubiläum auf die Plätze der Stadt Frankfurt

von Ilse Romahn

(30.03.2023) Am Samstag, 1. April, jährt sich die Aufnahme eines kommunalen Stadtreinigungsbetriebs zum 150. Mal. Die FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH als Nachfolger des früheren Amtes für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung, das zunächst Fuhramt, später Stadtreinigungsamt – Städtischer Fuhrpark hieß, trägt das Jubiläum mit diversen Aktionen und Aktivitäten in die Stadtgesellschaft.

Straßenkehrer in der Kaiserzeit
Foto: Festschrift „100 Jahre Stadtreinigung“
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Umweltdezernentin und FES-Aufsichtsratsvorsitzende Rosemarie Heilig sagt: „Unsere FES wurde zwar erst 1996 gegründet und ist damit noch vergleichsweise jung. Das Unternehmen ist aber eng mit der langen Tradition einer organisierten Stadtreinigung und Müllentsorgung verbunden. Dieser Geburtstag ist daher Anlass zum Feiern. Die FES war und ist ein zuverlässiger Arbeitgeber für seine 1900 Mitarbeiter, ein Garant für zuverlässigen Service, moderate Gebühren und eine ökologische Abfallverwertung. Wir werden auch weiter zeigen, wie vital und zukunftsorientiert wir arbeiten. Das Jubiläum ist für uns aber auch Gelegenheit, zurückzuschauen, Entwicklungen nachträglich einzuordnen, das eine oder andere neu zu gewichten.“
 
Zum Start gibt es am Friedberger Platz im Frankfurter Nordend – seit rund 15 Jahren schon der Ort eines freitäglichen Feierabendtreffs und entsprechend eine Herausforderung für die Stadtreinigung – eine Tanzaktion. In Orange gekleidete Tänzerinnen und Tänzer des Fastnachtsvereins „Die Stichlinge“ tanzen am Freitag, 31. März, um 19 Uhr über den Platz. Spielerisch-sportlich-unterhaltsam wird so auf die Belange der Saubermänner und -frauen aufmerksam gemacht und – ausnahmsweise – auch mal der Mittelpunkt der Veranstaltung eingenommen. Weitere Aktionen im Kontext der jährlichen FES-Veranstaltungen sind in Planung.
 
Das Unternehmen nähert sich dem Jubiläum aber auch sehr ernsthaft mit der Erarbeitung eines kommentierten Bildbandes, der von einer Frankfurter Historikerin zusammengestellt wird. Arbeitstitel sind: „Stadtsauberkeit im Wandel der Zeiten“ und „Vom Unrat zum Wertstoff“. Sie geben im Voraus eine Ahnung von den sich wandelnden Ansprüchen und der Anpassungsfähigkeit des Unternehmens an die Bedürfnisse der jeweiligen Zeit.
 
FES-Geschäftsführer Benjamin Scheffler sagt: „Ging es anfangs hauptsächlich darum, Abfall und Unrat aus der Stadt wegzubringen, wurden spätestens ab den 70er- und 80er-Jahren, mit Aufkommen der Umweltschutzbewegung, wachsendem Wohlstand und immer größer werdenden Müllbergen andere Fragen wichtig: Wie lassen sich die Rohstoffe im Kreislauf halten? Welche Trennverfahren und Möglichkeiten der Wiederverwendung gibt es? Wie lässt sich aus nicht recyclefähigem Müll noch etwas Sinnvolles anstellen? Und, ganz aktuell: Wie lässt sich die Abfallmenge nachhaltig reduzieren beziehungweise wie motivieren wir Menschen, Abfälle zu vermeiden?“
 
Kommunale Stadtreinigung und Entsorgung arbeiten heute entsprechend unter völlig anderen Rahmenbedingungen als zu Beginn. Sie haben inzwischen auch ein ganz anderes Gesicht. Aus den Pferdefuhrwerken von einst wurden große, leistungsfähige Kehrmaschinen und Müllfahrzeuge. Offene Deponien, auf denen der Hausmüll einfach abgeladen wurde, gibt es längst nicht mehr. Heute stehen moderne Verwertungs-, Sortier- und Abfallbehandlungsanlagen für einen sehr viel bewussteren Umgang der Gesellschaft mit Kreisläufen und Ressourcen.
 
„Eine Konstante ist über all die Jahre aber geblieben“, sagt Scheffler. „Die Dienstleister für Stadtreinigung und Entsorgung in Frankfurt haben bis heute immer wieder Antworten auf die Wünsche der Frankfurter und der Stadtpolitik gefunden. Von Anfang an waren sie unverzichtbares Element bei der Garantie von Aufenthalts- und Lebensqualität in der Stadt Frankfurt. Einer Stadt, die heute um ein Vielfaches größer ist als damals und ihr Gesicht und ihre Ansprüche fundamental verändert hat.“
 
Heilig ergänzt: „Die FES wird gemeinsam mit den Menschen in dieser Stadt auch künftig an einer nachhaltigen und lebenswerten Zukunft arbeiten: Neben Sauberkeit auf Straßen und Grünanlagen ist das auch ein Beitrag zur Erreichung von Klimaneutralität, eine möglichst nachhaltige Energieerzeugung, die Ausweitung digitaler Services und Produkte, Kreislaufwirtschaft und die Entwicklung der Stadt hin zu einer Zero Waste City. Unsere Mitarbeiter in Orange sind dafür Tag für Tag die sichtbaren Botschafter.“ (ffm)