1.400 neue Lehrkräfte starten in den hessischen Schuldienst
Frankfurt mit über 150 Nachwuchskräften vertreten
Mit dem Beginn des pädagogischen Vorbereitungsdienstes zum Novembertermin starten rund 1.400 neue Referendarinnen und Referendare in den Schuldienst des Landes Hessen. Darunter befinden sich auch über 150 Nachwuchslehrkräfte aus Frankfurt am Main, die künftig an Grundschulen, weiterführenden Schulen, beruflichen Schulen sowie in der sonderpädagogischen Förderung eingesetzt werden.
Foto: HA Hessen Agentur GmbH
Der Hessische Minister für Kultus, Bildung und Chancen, Armin Schwarz, vereidigte am Montag in Wiesbaden stellvertretend 124 neue Lehrkräfte und zeigte sich erfreut über das gestiegene Interesse am Lehrberuf:
„Es haben mehr fertig studierte Absolventinnen und Absolventen den Einstieg in den Schuldienst gefunden als noch im Mai. Die gestiegenen Zahlen belegen auch, dass insbesondere der neue Quereinstieg mit einem Fach als attraktiver Zugang zum Lehrkräfteberuf angenommen wird.“
Insgesamt nehmen rund 90 Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger mit akademischem Hintergrund den Vorbereitungsdienst auf, davon 50 im neuen Quereinstiegsformat mit nur einem Unterrichtsfach. Dieses Modell wurde eingeführt, um den Zugang zum Lehrberuf weiter zu flexibilisieren und dem steigenden Bedarf an Lehrkräften zu begegnen.
Zum Vergleich: Im Mai 2025 waren rund 1.200 Lehrkräfte in den Vorbereitungsdienst gestartet – der aktuelle Termin verzeichnet somit ein Plus von 200 Nachwuchskräften. Die Zahl '150' für Frankfurt scheint recht niedrig zu sein, tatsächlich aber stellt Frankfurt rund 12 % der gesamten hessischen Bevölkerung, und gemessen an der Zahl 1.400 ist der Abstand zum rechnerischen Wert 168 nicht sonderlich groß.
Frankfurt am Main: Starke Beteiligung am Lehrkräfte-Nachwuchs
Die Stadt Frankfurt am Main stellt mit über 150 neuen Referendarinnen und Referendaren einen bedeutenden Anteil der landesweiten Neueinstellungen. Besonders gefragt sind hier Lehrkräfte für weiterführende Schulen und die sonderpädagogische Förderung. Auch das Quereinstiegsmodell findet in Frankfurt großen Zuspruch: Etwa 15 der neuen Lehrkräfte in der Stadt absolvieren den Vorbereitungsdienst über diesen alternativen Zugang.
Hintergrund und Perspektive
Der Vorbereitungsdienst in Hessen beginnt jeweils im Mai und November und dauert 21 Monate. Er umfasst vier Ausbildungsphasen und schließt mit der Zweiten Staatsprüfung ab. Die Ausbildung erfolgt in enger Verzahnung von Theorie und Praxis an Schulen und Studienseminaren.
- Rund 20.000 Studenten sind aktuell an hessischen Universitäten im Lehramtsstudium eingeschrieben.
- 460 angehende Lehrkräfte absolvieren derzeit Quereinstiegs- und Weiterbildungsprogramme.
- Durch Maßnahmen wie die Verlängerung von Dienstzeiten, Teilzeitaufstockungen und die Einstellung von Pensionärinnen und Pensionären konnten für das laufende Schuljahr 790 zusätzliche Lehrkräfte-Stellen besetzt werden.
- Insgesamt sind in Hessen über 67.000 Lehrkräfte an mehr als 1.800 öffentlichen Schulen tätig.
- Die Zahl der Schülerinnen und Schüler liegt bei rund 815.000.
Minister Schwarz betonte in seiner Ansprache:
„Als angehende Lehrkräfte prägen Sie die nächste Generation. Indem Sie Werte wie Respekt, Toleranz und Verantwortungsbewusstsein vorleben, können Sie junge Menschen stärken und unsere Gesellschaft positiv mitgestalten.“
Mit der landesweiten Kampagne „Die Zukunft braucht dich! Werde Lehrerin oder Lehrer in Hessen“ wirbt das Kultusministerium weiterhin aktiv in Schulen und Hochschulen für den Lehrberuf.