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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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‚Seenotrettung darf nicht länger kriminalisiert werden‘

OB Feldmann unterzeichnet Aufruf des Bündnisses ‚United4Rescue‘

von Ilse Romahn

(04.03.2021) „Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wenn Menschen im Mittelmeer ertrinken. Seenotrettung darf nicht länger kriminalisiert werden. Im Gegenteil – die Initiativen vor Ort brauchen unsere Unterstützung“, sagt Oberbürgermeister Peter Feldmann. Daher unterzeichnete er nun den Aufruf des Bündnisses „United4Rescue“, dessen Ziel es ist, Geflüchtete vor dem Ertrinken zu retten.

Die Initiative setzt sich seit ihrer Gründung 2019 für die zivile Seenotrettung ein. Mithilfe von Spenden konnte im Januar 2020 ein ehemaliges Forschungsschiff erworben werden, dass nun als „Sea-Watch 4“ mit dem Namenszusatz „powered by United4Rescue“ im Einsatz ist. Anfang 2021 wurden zudem Kauf und Umbau eines zweiten Schiffes ermöglicht, der „SEA-EYE 4“, welches im Frühjahr 2021 in den Einsatz gehen wird. „Uns ist es wichtig dort zu helfen, wo Hilfe benötigt wird. Deshalb haben wir nicht nur den Kauf der ‚Sea-Watch 4‘ und der ‚SEA-EYE 4‘ ermöglicht, sondern auch die Umrüstung der ‚Ocean Viking‘. Nach fünfmonatiger Festsetzung konnte dieses Rettungsschiff Anfang 2021 dank der Umrüstung wieder in den Einsatz gehen und in zwei Missionen 798 Menschen retten. Wir freuen uns sehr, ab sofort Oberbürgermeister Peter Feldmann als Vertreter der Stadt Frankfurt als Bündnispartner an unserer Seite zu haben und so unser Bündnis noch breiter aufstellen zu können“, sagt Michael Schwickart, Vorstand von United4Rescue.

„Es ist unsere humanitäre Pflicht, Menschen in Not zu helfen und Geflüchteten den Zugang zu einem fairen Asylverfahren zu ermöglichen“, sagt Feldmann. Daher sei es richtig, dass sich „United4Rescue“ gemeinsam mit etlichen Bündnispartnern für geflüchtete Menschen stark mache.

Integrationsdezernentin Sylvia Weber begrüßt das Engagement des Oberbürgermeisters: „Ich stehe seit einigen Monaten in engem Austausch mit den Initiatorinnen und Initiatoren. Ich bewundere ihren Mut und ihren Einsatz zutiefst. Ich bin stolz, dass sich der Oberbürgermeister im Namen der Stadt Frankfurt ein weiteres Mal für die Seenotrettung einsetzt und das Bündnis unterstützt. Menschen vor dem Ertrinken zu retten, ist keine Frage der politischen Meinung, sondern eine humanitäre Verpflichtung.“

Bereits im September vergangenen Jahres hatte Feldmann sich den Forderungen des Bündnisses „Seebrücke“ angeschlossen und einen offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel unterzeichnet, in dem die Aufnahme von weiteren Geflüchteten aus dem Lager in Moria gefordert wurde. (ffm)