‚Eine gute Tradition wird fortgesetzt‘
Oberbürgermeister Feldmann begrüßt Teilnehmer des jüdischen Besuchsprogramms im Palmengarten
„Keine Stadt im deutschsprachigen Raum wurde so sehr durch ihre Jüdische Gemeinde und ihre jüdischen Bürger geprägt wie unser Frankfurt. Seit dem 16. Jahrhundert ist unsere jüdische Gemeinde eines der geistigen Zentren des europäischen Judentums. 1930 waren über sechs Prozent der Frankfurter Bevölkerung jüdischen Glaubens – der prozentual größte jüdische Bevölkerungsanteil einer deutschen Großstadt. Es gibt kaum eine soziale und kulturelle Einrichtung Frankfurts, die nicht mit den Einsatz jüdischer Männer und Frauen eng verbunden ist. Dennoch war in Wahlen die Zustimmung für die Nationalsozialisten in Frankfurt nicht geringer als in anderen Städten.“ Mit diesen Worten begrüßte der Oberbürgermeister die Teilnehmer aus aller Welt, die selbst oder deren Vorfahren aus Frankfurt vor dem NS Terror fliehen mussten.

Foto: Rafael Herlich
Oberbürgermeister Peter Feldmann: „Unser Frankfurt setzt sich in sehr vielfältiger Weise mit der Zeit der Nazi-Diktatur auseinander. Mich hat es sehr bewegt, als wir vor wenigen Tagen ein Denkmal einweihten, an dem einmal das Jüdische Waisenhaus stand. Ich muss oft an diese Kinder denken, die, ohne Eltern, endlich einen Ort der Geborgenheit gefunden hatten, dann Schritt für Schritt der Barbarei entgegen gehen mussten. Viele der Kinder wurden ermordet. Vor diesem Hintergrund ist es ein Wunder, dass wir heute diesen Empfang ausrichten dürfen, es ist ein Geschenk, das wir Frankfurter zu würdigen wissen. Herzlich willkommen in unserer internationalen Europastadt Frankfurt.“