Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

Werbung
Werbung

»Unter uns. Unsichtbar?« im Schauspiel Frankfurt/Kammerspiele

von Ilse Romahn

(30.11.2022) Mitten in der Frankfurter Stadtgesellschaft lebten im Nationalsozialismus Menschen aus ganz Europa, die unter Zwang hierher gebracht worden waren. Sie mussten für die Aufrechterhaltung der NS-Kriegsmaschinerie arbeiten und waren oft die ersten Menschen aus anderen Ländern, denen Deutsche im Alltag begegneten.

In den Adlerwerken im Gallus wurden 1616 unterernährte KZ-Häftlinge zur Arbeit gezwungen – viele von ihnen starben. Heimische Fabrikarbeiter und Anwohner verhielten sich ihnen gegenüber sehr unterschiedlich.

Das Junge Schauspiel recherchiert am neu gestalteten »Geschichtsort Adlerwerke«, wie die Zwangsarbeiter hier mitten unter der deutschen Bevölkerung lebten und welche Gefühlserbschaften ihnen entgegengebracht wurden. Das diverse Ensemble sucht nach Haltungen, die heute noch fortwirken, schafft Bezüge zur Geschichte der Arbeitsmigration über die NS-Zeit hinaus, fragt nach Hierarchisierung von Privilegien, Formen unfreier Arbeit heute und wie wir uns dazu verhalten.

Unter der Regie von Martina Droste spielen Elisa Batori, Ayman Ben Magahed, Luis Da Silva, Binyam Mesfun, Aina-Sofie Ruokonen-Engler, Paula Elisabeth Skirde, Mobin Soltani, Daphné Doisy-Tiesset, Sophie Weidenmüller und Annalisa Weyel.

Das Projekt wird ermöglicht durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und das Bundesministerium der Finanzen (BMF).

Premiere  »Unter uns. Unsichtbar?« von Martina Droste und Tina Müller ist am 9. Dezember, 20 Uhr in Kammerspiele.

www.schauspielfrankfurt.de