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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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»Orestie« von Aischylos

Premiere am 22. Februar im Schauspielhaus

von Sandra Strahonja

(13.02.2020) Orest flieht und kann doch nicht entkommen: Die Spirale der Gewalt durchzieht das Leben aller

– sein Vater hat für den Sieg der Griechen über Troja die Tochter Iphigenie geopfert, seine Mutter hat dafür den Vater ermordet, Orest wiederum seine Mutter getötet und wird gejagt von den Erinnyen, die diesen Muttermord gesühnt sehen wollen.

Doch wie entkommen, wenn Rache auf Rache sich türmt, wenn aus der einen Schuld die nächste folgt, weil ohne Verschulden kein Handeln möglich ist?

In archaischen und mythologischen Bildern beschreibt Aischylos den unaufhörlichen, grausamen Kreislauf des Leidens, den nur eine Göttin aufzuhalten vermag: Athene appelliert an die Selbstverantwortung der Menschen in einer Rechtsordnung, die den Krieg unterbinden kann. Sie lässt abstimmen, spricht am Ende Orest frei und richtet eine Demokratie ein.

Die älteste Trilogie des Abendlandes aus dem Jahr 458 v. Chr. mahnt uns heute, unsere freiheitliche Rechtsordnung nicht aufzugeben, die uns nunmehr siebzig Jahre Frieden gesichert hat.

Unter der Regie von Jan-Christoph Gockel spielen Altine Emini, Torsten Flassig, Sebastian Kuschmann/Sebastian Reiß, Katharina Linder, Michael Pietsch, Christoph Pütthoff, Samuel Simon und Andreas Vögler.

Premiere im Schauspielhaus ist am 22. Februar um 19.30 Uhr. Weitere Vorstellungen:  24., 28. Februar // 4., 5., 9., 18., 20., 29. März 2020.

www.schauspielfrankfurt.de