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»Der haarige Affe« von Eugene O´Neill im Schauspielhaus

Am 7. September,19.30 Uhr, startet das Schauspiel Frankfurt mit der ersten Premiere in die neue Spielzeit. Thomas Dannemann bringt O´Neills »Der haarige Affe« in einer für die Bühne bearbeiteten und übersetzten Fassung von Clemens Meyer auf die Bühne.

Yank weiß: Wir, die wir ganz unten arbeiten – im Maschinenraum des gewaltigen Schiffes – wir stehen in Wahrheit ganz oben. Nichts rührt sich ohne unsere Kraft. Yank ist von allen Starken der Stärkste. Ein Herrscher, ein Boss. Die Anderen, die sich auf dem Oberdeck sonnen, interessieren ihn nicht. Doch in den Augen dieser wirklichen Bosse ist er nichts als ein furchterregendes, niedriges Tier.

Wie kann das sein? Ist seine Arbeit verächtlich, seine Kraft tierisch? Worauf lässt sich der Stolz gründen, der ihm doch zusteht – zustehen muss?

Yank verlässt seine Männer und seine Maschine, seine Heimat und sein Ich. Er sucht nach Ersatz, nach Sinn, wenigstens nach einem Feind. Aber er findet nichts.

Eugen O’Neills Drama erzählt in der Gestalt Yanks von der Gewalt der Ausgeschlossenen, von der Verachtung, die sie erfahren, und von ihrer Wut, die sich in alle Richtungen zugleich ausbreitet.

Der bekannte Prosaautor Clemens Meyer (»Im Stein«, »Die stillen Trabanten«) hat eine Neuüberschreibung verfasst, die O’Neills expressionistisches Werk auf zentrale Fragen unserer Gegenwart zuspitzt. Die für drei Perkussionisten geschriebene, mal wuchtig treibende, mal hintergründige Partitur des Komponisten Michael Wertmüller begleitet, befragt und beschleunigt Yanks Suche nach Sinn.

Unter der Regie von Thomas Dannemann spielen Andreas Gießer, Stefan Graf, Nils Kreutinger, Katharina Linder, André Meyer, Michael Schütz und Luana Velis. 

Die nächsten Vorstellungen: 8./12./16./21./27./30. September, 1./8./19./28. und 31. Oktober 2018.