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Letzte Aktualisierung: 17.04.2024

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"Die Chancen für den Fortbestand der Brotfabrik stehen gut "

von Ilse Romahn

(04.02.2022) Die SPD-Fraktion im Römer sieht gute Chancen für den Fortbestand des Kulturprojekts Brotfabrik in Hausen und freut sich vor allem über das große Engagement der Frankfurter Bevölkerung.

„Wenn alle an einem Strang ziehen, werden wir es schaffen, die Brotfabrik zu retten. Ich freuen mich daher umso mehr darüber, wie vor allem die Hausenerinnen und Hausener sich gemeinsam für den Erhalt der Brotfabrik einsetzen. Urbane Lebensqualität im eigenen Stadtteil ist den meisten eben doch wichtiger als der Ärger über ein paar falsch geparkte Autos“, so die in Hausen geborene und aufgewachsene Fraktionsvorsitzende der der SPD im Römer, Ursula Busch.

Für die SPD ist der Rückhalt in der Bevölkerung eine wichtige Unterstützung für die bereits angelaufenen politischen Aktivitäten zur Rettung der Brotfabrik: “In der Koalition waren wir uns sofort einig, dass wir schnell handeln müssen. Einem möglichen Käufer des Areals muss klar sein, dass er nicht mit dem Wohlwollen der Stadt Frankfurt für den Abriss des Ensembles und für eine Neubebauung rechnen kann.“

Busch hält es zudem für richtig, dass der Magistrat das direkte Gespräch mit der Eigentümerin suchen wird um über einen möglichen Kauf der alten Brotfabrik zu akzeptablen Konditionen zu sprechen: „Ich hoffe sehr, dass dieses Gespräch auch zustande kommt. Wir können die Eigentümerin ja nicht zwingen, an die Stadt oder den Trägerverein der Brotfabrik zu verkaufen. Aber wir können auf eine vernünftige Lösung hinarbeiten.“

Vor diesem Hintergrund kann Busch auch die die Kritik am Vorgehen der Koalition durch den kulturpolitischen Sprecher der CDU im Römer, Christian Becker, nicht nachvollziehen: „Ich freue mich natürlich, dass nun auch die CDU die Brotfabrik erhalten möchte - in der Opposition scheint die bisherige Rolle als Verhinderungspartei nicht mehr angesagt zu sein. Allerdings frage ich mich schon, an welche ‚zusätzlichen Maßnahmen‘ die CDU denkt, wenn sie die bisherigen Aktivitäten der Koalition als unzureichend bezeichnet – eine sofortige Enteignung zu Gunsten des Volkes haben sie ja wohl nicht angedacht. Die Stadt Frankfurt muss und wird sich an Recht und Gesetz halten - da lohnt es durchaus, sich mit den Möglichkeiten des Baugesetzbuches zu beschäftigen, auch wenn Herr Becker dies für überflüssig hält.“

Die Eigentümerin der ehemaligen Brotfabrik trägt sich mit dem Gedanken, das Gelände an einen bisher unbekannten Investor zu verkaufen. Welche Pläne der Investor verfolgt, ist ebenfalls noch nicht bekannt: Dem Trägerverein der Brotfabrik ist allerdings mitgeteilt worden, dass eine Beendigung des langjährigen Mietvertrags angestrebt wird. Der bisherige Mietvertrag läuft noch bis 2025.